Heute auf heavy rotation als Doppel-Single als „#Split7“ die Bands Splinter aus den Niederlanden und Anger Mgmt aus der Schweiz. Beide Bands haben gemeinsam, dass ihre kommenden Alben beim freundlichen Kreuzberger Indie-Label Noisolution erscheinen werden. Heute gibt es erste Hörproben und was sich da auftut, hat nicht nur Attitüde, sondern Hit Charakter.
An dieser Stelle ist mal eine Lobhudelei für Arne Gesemann fällig. Der betreibt das Plattenlabel Noisolution seit mehr als einem Vierteljahrhundert, hat den Hunger scheinbar immer noch nicht verloren und überrascht mich in den vergangenen Jahren immer wieder mit frischen Bands, die auf Noisolution großartige Alben aus dem Bereich der alternativen Rockmusik im weitesten Sinne abliefern. Ich nenne an dieser Stelle nur mal Kaskadeur, The Pighounds, Isoscope und 24/7 Diva Heaven.
Daneben gelingt es dem Label aber auch Konstanz zu beweisen und mit einigen Bands über lange Zeiträume zusammenzuarbeiten, so etwa Samavayo oder Rotor. Das musste als Pattenfirma ja auch erstmal hinkriegen. Hut ab und Dank!
Anger Mgmt – I Don’t get it
Also die Neuzugänge: Anger Mgmt kommen wie die Hathors, die bereits auf Noisolution sind, aus Winterthur und machen Post Punk im weitesten Sinne. Das Album ist für Anfang Juni angekündigt. Als Vorgeschmack gibt es die schmissige Nummer „I don‘t get it.“
I raff‘s schon. Wer auf so hymnische Punk Art seine Anliegen vorträgt, der hat besser auch was zu sagen. Der Song ist mit einen sehr catchy Refrain ausgestattet, hat keine Angst vor Melodien und fundiert das Ganze mit wavigen Gitarrensounds und einem resoluten Bass-Fundament. Dieser Tanzboden hält.
Splinter – Velvet Scam
Selbiges Kompliment geht auch an Splinter aus Amsterdam. Ob das noch ‚ne Band ist, oder eine popkulturelle Bewegung (Splinter-Generation???) darf sich jeder fragen, der auf der Band-Seite landet. Ich beschäftige mich beizeiten intensiver damit.
Splinter entstanden wohl, weil zwei niederländische Bands zusammen eine Abschiedstour gemacht haben. Die Musiker, die noch weitermachen wollten, wurden dann Splinter. Hier geht es deutlich hippiesker zu als bei Anger Mgmt, aber der Hang zur lustvoll schrägen Dekonstruktion ist da.
Zur taufrischen Single-Auskopplung „Velvet Scam“ gibt es nicht nur ein Video, sondern im Noiso-Shop auch eine Vinyl 7 zu kaufen (aber nein, keine Split7 ;-)) Der Song hat Ohrwurm-Qualitäten und Hitcharakter in seiner Anlehnung an 80er Jahre Pop. Aber die furztrockenen HiHat zu Beginn bedeutet mir treffsicher, dass da auch musikalischer Humor im Spiel ist. Eine Schelm:in, wer dabei Rache auf dem Schirm hat.
Soviel dazu, beschwingtes Wochenende.