Action-Kino im #Thrillzember: „Bastille Day“ von 2016. Außergewöhnliches Kino brachte der englische Action-Thriller mit Idris Elba und „Game of Thrones“ Star Richard Madden seinerzeit nicht in die Kinos. Spannend und kurzweilig unterhalten fühlte ich mich dennoch. Auch in der Nachbetrachtung bleibt ein mehr als solider Actioner und vor allem ein gutes Team-up.
In Paris verdient sich der Amerikaner Michael Manson (Richard Madden) seinen Lebensunterhalt als Taschendieb. Das haut auch gut hin, bis Michael eines Nachts einer Frau die Handtasche entreißt und plötzlich keine Wertsachen, sondern eine Bombe in der Hand hält. Schleunigst weg damit! Doch der Amerikaner gerät in der Folge der Explosion ins Fadenkreuz der Anti-Terror-Kommandos und der Geheimdienste.
CIA-Mann Sean Briar (Idris Elba) hat ohnehin ein Problem mit Disziplin, hält es aber auch nicht lange aus, dem scheinbar schwerfälligen Ermittlungen der französischen Polizei unter Innenminister Victor Gamieux (José Garcia) zu folgen und selbst die Füße still zu halten. Briar hat Erfolg, was ihm Recht gibt. Doch die Vernehmung des Taschendiebes fördert Irritationen zutage.
Den Stress gleich mit geklaut
Briar befürchtet ein Folgeattentat am bevorstehenden Nationalfeiertag in Frankreich und ist auf die Mithilfe Mansons angewiesen, um die tatsächlich Verantwortlichen zu schnappen. Die französischen Ordnungskräfte sind dabei nicht nur hilfreich.
Seinerzeit 2016 kam „Bastille Day“ (hierzulande) in die Kinos als in Frankreich die Fußball-Euro stattfand. Der Film war bereits verschoben worden, weil im November 2015 in Paris tatsächlich Terroranschläge stattfanden. Unter anderem auf dem Musikclub „Bataclan“. Nun denn, es handelt sich bei dem Actioner um kommerzielle Unterhaltung und die muss der Verwertungslogik folgend irgendwann auch unters Volk.
Der französische Nationalfeiertag ist schließlich am 14. Juli. „Bastille Day“ von Regisseur James Watkins hat seinen Charme vor allem im hohen Tempo, das ziemlich lange aufrecht erhalten wird. Es geht Schlag auf Schlag. Ein weiterer Pluspunkt ist die handgemachte Action, die auch wegen der überzeugenden Hauptdarsteller gut choreografiert und glaubhaft rüberkommt.
Schnelle, schnörkellose Verfolgungsjagden, gerade charismatische Charaktere und ein gesundes Maß an krimineller Verschwörung sorgen für Spannung und gute Unterhaltung. Das ungleiche Team-up des harten, ausgebufften Agenten mit dem harmlosen, aber spitzfindigen Neuling erinnert an Pierre Morels „From Paris with Love“ (2010). Darin gingen John Travolta und Jonathan Rhys-Meyers als ungleiches Paar in Paris auf Gaunerfang.
In „Bastille Day“ ist Idris Elba aber weitaus undurchsichtiger, und seine Figur hat durchaus Ähnlichkeiten mit seiner TV-Paraderolle „Luther“. Hier eher draufgängerisch und weniger psychologisch handelnd, aber immer schnell mit den Schlussfolgerungen und immer am Ball.
„Wenn Manson sich in der ganzen Zeit nur zweimal bei seiner Mutter gemeldet hat und beide Male dieselbe Telefonzelle benutzt hat, dann wohnt er da in der Nähe. Kann doch nicht so schwer sein, ihn zu finden.“ „Game of Thrones“-Star Richard Madden („Bodyguard“) bleibt dagegen als Meisterdieb mit Sinnkrise etwas blass, bekommt im Lauf des Films Unterstützung als Side-Kick, als die unbekannte französische Frau, deren Tasche den Sprengsatz enthielt, ausgemacht ist und das Duo als wertvolle Zeugin (und Verdächtige) begleiten muss.
Was am Ende bleibt? Der britische Action-Thriller „Bastille Day“ liefert spannende und temporeiche Kinounterhaltung. In dem handwerklich sehr gelungenen Actioner steht Tempo eher im Vordergrund als Spannung. Am Ende macht der charismatische Idris Elba den Unterschied. Ich sehe den Darsteller einfach gerne in größeren Rollen als nur Brückenwächter für Comic-Gottheiten.
Film-Wertung: (6 / 10)
Bastille Day
OT: Bastille Day
Genre: Action, Thriller,
Länge: 93 Minuten, UK, 2015
Regie: James Watkins
Darsteller:innen: Idris Elba, Richard Madden, Carlotte Le Bon, JoseGarcia
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Studiocanal
Kinostart: 23.06.2016
DVD- & BD-VÖ: 27.10.2016