Black Road – Die schwarze Straße 2: Heidnische Rituale

Die großartige und düstere Wikinger Noir Serie „Black Road“ hatten Autor Brian Wood und Zeichner Garry Brown bereits 2017 fertiggestellt. Im Januar erschien die erste Hälfte der US-Heftserie bei Panini Comics als Hardcover-Sammelband. Nun geht es endlich weiter mit dem actionreichen Abenteuer von Magnus dem Schwarzen. Der Wikinger-Söldner bildet die kampferprobte Eskorte für einen christlichen Bischof auf dem Weg nach Norssk. Dorthin, in den hohen Norden, führt nur ein gefährlicher Weg – die schwarze Straße.

Liebe Leute, wer die Vorgehensweise meiner Besprechungen noch nicht kennt, sei an dieser Stelle gewarnt: es gibt Spoiler aus der bisherigen Handlung. Also bitte beginnt vorsichtshalber mit der Einstimmung auf die Story bei der Vorstellung von „Black Road – Band 1“. Was also bislang geschah:

Ein römischer Kardinal ist auf dem Weg in den hohen Norden. Dort in der Stadt Norrsk herrscht ein abtrünniger christlicher Bischoff namens Eichenfeste. Eichenfeste hat eine eigenwillige Glaubensauslegung und seine Bemühungen als Missionar sind eher brutal. Der Weg nach Norssk führt über die „Schwarze Straße“, die ein Tummelplatz für Wegelagerer, Plünderer und Banditen ist. Daher heuert der Kardinal einen Leibwächter an. Magnus der Schwarze ist ein erfahrener Wikinger-Kämpfer, doch auch er kann den Kardinal nicht beschützen.

Stattdessen bekommt Magnus neue Begleitung von Julia, der Ziehtochter des Kardinals. Doch das vermeintlich zierliche Mädchen entpuppt sich als gefährlich und hintergeht Magnus. Glücklicherweise ist die Schmiedin Kitta, selbst eine erfahrene Kriegerin, der Reisegruppe gefolgt, sammelt den verletzten Magnus ein und begleitet ihn weiter nach Norden.

Zu Beginn des zweiten Sammelbandes von „Black Road – Die Schwarze Straße“ suchen Magnus und Kitta einen Weg, in die Festung von Bischof Eichenfeste zu gelangen. Sie sind sich wohl bewusst, dass Julia ihnen auf der Spur ist und eigene Rachepläne verfolgt. Doch die beiden Krieger werden von Eichenfestes Männern gefangen genommen und Magnus muss sich – noch immer schwer verletzt – einen Duell auf Leben und Tod stellen.

Die Besprechung von Fortsetzungen ist immer eine undankbare Angelegenheit. Bereits im ersten Sammelband „Im Norden steht ein Kreuz“ wurden die herausragenden Erzähltalente von Brian Wood („DMZ“, Moon Knight“) und das großartige Artwork von Zeichner Garry Brown sowie die düstere und stimmungsvolle Farbgebung von Dave McCraig eingehend gewürdigt. Daran hat sich auch in dem Abschlussband nichts geändert. Insgesamt sind die zehn US-Ausgaben, die dieses historische Action-Abenteuer ausmachen sehr düster und handfest ausgefallen.

„Black Road – Die schwarze Straße“ ist großartige Comic-Kunst. Die erdige und dreckige Action und das historische und doch postapokalyptische Setting sind auf den Punkt gebracht. Mit der Ankunft in Norrsk erlaubt sich Autor Wood einige Rückblenden im Leben von Magnus und auch in die Geschichte der Christianisierung Nordeuropas. Das nimmt der Action aber keineswegs ihre Spannung, denn die Erinnerungen sind Einschübe während Magnus um sein Leben kämpfen muss.

„Black Road“ ist ein starkes Wikinger-Abenteuer, das gerne weiter „Jobs“ für „Magnus den Schwarzen“ nach sich ziehen kann. Atmosphärisch ist die Story über „Magnus dem Schwarzen“ von Zeichner Garry Brown und Kolorist Dave McCaig düster und derbe in Szene gesetzt. Autor Brian Wood zelebriert in seinem knackigen Wikinger-Abenteuer „Black Road – Die schwarze Straße“ einen düsteren und archaischen Rache-Western.

Comic-Wertung 9 out of 10 stars (9 / 10)

Black Road – Die schwarze Straße: Band 2: Stirb wie ein Heide
OT: Black Road 6 -10, Image Comics, 2016-2017
Genre: Comic, Action, Historisches
Autor: Brian Wood
Zeichner: Garry Brown
Farben: Dave McCaig
Übersetzung: Joseph Rother
Verlag: Panini Comics, Hardcover, 132 Seiten
VÖ: 25.06.2019

Black Road 2 bei Panini