Das Ding und die Fackel – Band 2: Familienbande

Vor einigen Monden schickte ich der Panini Verlag an, auch hierzulande von der epischen Suche nach länge verschollenen Superhelden in Marvels Comic-Multiversum zu erzählen. Das Ding und die Fackel machten sich auf die Suche nach den beiden anderen Mitgliedern der legendären „Fantastischen Vier“. Autor Chip Zdarsky legt sich mächtig ins Zeug, um von einer Kosmischen Schnitzeljagd zu erzählen. Nun ist der abschließende zweite Teil der 12-teiligen US-Serie als Sammelband bei Panini Comics erschienen und rockt das Weltall zu einem parallelen Beat.

Neuleser auf brutstatt.de müssen wohl mal wieder informiert werden, dass es nicht alternativlos ist in dieser Artikelwelt mit der Erforschung der Geschichte zu beginnen. Nein, selbstredend wurde auf diesen Seiten auch der erste Teil der Story vorgestellt. Zum Einstieg sollten Leser vielleicht dort vorbeisurfen.

Gleichviel: Der geläuterte Viktor von Doom, einst (und eigentlich immer) der Erzfeind der „Fantastischen Vier“ hat Ben Grimm alias dem Ding endlich jene Nachricht übergeben, die Reed Richards (Mister Fantastic) für Ben vorgesehen hatte, falls die Future Foundation nicht mehr von den Expeditionen im Multiversum zurückkehrt. Ben und Johnny Storm alias die Fackel machen sich auf die Suche nach der Expeditionsgruppe, bestehend aus Mr.Fantastic, der Unsichtbaren ihren beiden Kids und einer Anzahl hochbegabter Studenten. Um im Multiversum nicht komplett verloren zu gehen, haben Ben und Johnny, die beide wissen, dass sie nicht zur cleveren Hälfte der Fanta Vier gehören, die Forscherin Rasha ins Boot geholt, die verfolgt allerdings ihre eigenen Pläne.

Anhand von Energiesignaturen suchen das Ding und die Fackel unterschiedliche Universen nach den verschollenen Freunden ab, doch sie stoßen immer wieder nur auf auf alternative Existenzformen der Gesuchten. So langsam kommt selbst Johnny der Verdacht, die Suche könne aussichtslos sein. Die Frage bliebe, hat Ben ihm einfach nur verschwiegen, dass Sue und Reed tot sind. Dann taucht Vic von Doom überraschend auf der Szene auf und später hängen Ding und Fackel in einer Parallelwelt fest – allerdings ohne ihre Superkräfte. Ausgerechnet hier macht der verrückte, fiese Mad Thinker, mit einer verzerrten Version der Fantastic Four Jagd auf Superhelden. zudem beherrscht und terrorisiert er diese Welt mit seinem Quartett.

Es ist schon erstaunlich, dass Autor Chip Zdarsky („Sex Criminals“) nach der ersten Hälfte seiner abenteuerlichen Suchaktion der Geschichte einen ganz anderen, unerwarteten Twist gibt und so für kurzweilige Überraschung sorgt. Los geht‘s im zweiten Sammelband mit einem Ausflug in Vic Dooms Vergangenheit (oder die einer Alternativ-Version) bevor die Fackel und das Ding in einer Gladiatoren-Arena in der Wüste wiederfinden („Planet Hulk“ lässt grüßen“), von wo aus die Reise dann knackig weitergeht.

Das Artwork in diesem zweiten, finalen Sammelband übernehmen Declan Shalvey („Moon Knight“) und Ramón K. Pérez („Jane“), die Farben Federico Blee und Jordie Bellaire. Insgesamt unterscheidet sich das Artwork im zweiten Band also schon vom Vorgänger. Die Farbgebung ist nicht mehr so spacig wie bei Frank Martin („East of West“) und die Zeichnungen sind etwas catoonartiger. Weniger Dynamisch ist das Artwork deswegen noch lange nicht und immerhin haben Stan Lee und der Jack Kirby, der Halbgott des Superhelden-Comics höchstselbst, das kosmische Drama der Fantastischen Vier konzipiert und über Jahre erzählt. Da kann man nun nicht mit grafischer Hausmannskost kommen.

Bereits in dem Auftakt der Serie „Das Ding und die Fackel“ steigerte sich die Vorfreude, dass die fantastische Helden-Familie – zumindest im angestammten Medium Comic – endlich zurückkehrt. Dafür schickt Autor Chip Zdarsky sein dynamisches Duo tief und unterhaltsam ins Multiversum. Ein hervorragendes Prequel für eines der heißersehntesten Comebacks in der Superhelden-Szene.

Comic-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

Das Ding und die Fackel – Band 2: Familientreffen
OT: Marvel 2-In-One 7-12, Annual 1, Marvel Comics, 2018,
Genre: Comic, Superhelden,
Autor: Chip Zdarsky
Zeichner: Declan Shalvey, Ramón K. Pérez
Farben: Jordie Bellaire, Federico Blee
Übersetzung: Alexander Rösch
Verlag: Panini Comics, Softcover, 172 Seiten
VÖ: 04.06.2019

„Das Ding und die Fackel 2“ bei Panini Comics