FF 1: Future Foundation

FF1_308-vorschauFantastischer Neuanfang nennt sich der Neustart der legendären Marvel-Comic-Reihe „Die Fantastischen Vier“, der notwendig wurde, weil die Fackel verstorben ist. Doch die drei anderen wollen weitermachen, mit neuen Kostümen und Spiderman als neuem Team-Mitglied und etlichen weiteren Mitstreitern. Aus den Fantastic Four wird die Future Fundation (FF). Mal sehen, wie sich dieser „ideale Einstiegsband für neue Leser“ so macht. Story von Jonathan Hickman, Zeichnungen von Steve Epting.

Im Universum der Marvel-Superhelden noch den Überblick zu behalten, ist nicht einfach. Vor allem wenn man selbst noch mit den einzelnen Serien groß geworden ist und sich die Superhelden nur gelegentlich mal trafen, um einem Schurken das Handwerk zu legen, ansonsten aber friedlich koexistierten.. Doch die Zeiten sind schon längst vorbei, inzwischen ist es gang und gäbe, dass es zu fast allen Hauptserien wie X-Men, Spider-Man, Avengers, Punisher und so weiter, diverse Ableger, Spinoffs und Mash-Ups (Wo jeder mal mit jedem gegen alle kämpft).

FF_1_AcunaVariant-660Nun also der Neustart der Fantastischen Vier, nachdem die Fackel ihr tragisches, heldenhaftes Ende gefunden hat. Susan und Reed Richards wollen zusammen mit dem „Ding“ Ben Grimm weitermachen und nehmen Peter Parker alias Spiderman als neues Mitglied auf. Dabei haben die Reeds im Baxter Building, ihrem Hauptquartier, eigentlich genug damit zu tun, die Horde von begabten Kindern, die von Dragon-Man unterrichtet wird, zu einer schlagkräftigen Kraft auszubilden, die dann zusammen mit der Kerntruppe die Future Foundation bilden soll.

Just in der Findungsphase, als sich alle noch von dem Verlust berappeln, kommt eine neue Bedrohung auf den Plan, die es notwendig macht sich mit Doktor Doom, der sein Gedächtnis verloren hat, zu verbünden und Valerie, die Tochter der Reeds holt Victor von Doom aus der Versenkung.

FF3Bei den Fantastic Four ging es schon immer ziemlich kosmisch zu und die Abenteuer der Truppe waren selten auf die Erde beschränkt. Gegner wie Galactus und sein Silver Surfer gehören zu den Klassikern der von Stan Lee und Jack Kirby konzipierten Serie. Kein Wunder also, dass es auch in der Future Foundation sehr universell zugeht. Die Story von Jonathan Hickman mischt munter stellare Außenposten, das verborgene Atlantis und diverse Paralleluniversen, um dem von Wissenschaftler Reed Richards geführten Team eine echte Herausforderung zu bieten. Das klappt, mit Abstrichen, auch ganz gut, doch dazu fährt Hickman einen ganzen Haufen Personal auf, so dass man schnell die Orientierung verliert. Außerdem macht der Autor, um seine Story zu etablieren, auch etliche Schauplätze auf, die locker über diverse Parallelwelten verteilt sind. So sind die ersten fünf US-Bände der „Future Foundation“, die in der deutschen Ausgabe enthalten sind, eher ein ganz großes Opening, als tatsächlich ein Story, und bei so viel aufgebauter Erwartungshaltung muss nun schon was kommen, um die Sache auch angemessen im „Fantastic Four“-Style weiterzuführen.

Das neue Team-Mitglied, Spider-Man, ist so etwas wie Marvels Allzweckwaffe und so verwundert es kaum, dass der Netzschwinger der Neuling ist. Ja gut, inhaltlich war er der Johnny Storms Wunschersatz. Allerdings bleibt Spidey im Storyauftakt erstaunlich blass, was nicht nur an dem neuen silberfarbenen Kostüm liegt, sondern im Wesentlichen daran, dass in diesem Serien-Universum kein Platz für den Charakter zu sein scheint. Schließlich sind hier ja schon genug potente Helden und Schurken unterwegs. Und wer weiß, ob die Fackel nicht doch noch irgendwann mal wieder auftaucht. Schließlich sterben die wenigsten Superhelden und Superschurken endgültig.

Die Story eignet sich also nur bedingt für Neueinsteiger und vielleicht wären weniger Handlungsbaustellen in diesem Fall mehr gewesen. Die Optik der Story ist von Zeichner Steve Eptik gewohnt solide umgesetzt und hat für eine regelmäßig erscheinende Serie, die es inzwischen auf 600 Ausgaben bringt, genug Schauwerte zu bieten. In Dialogsequenzen werden die Hintergründe gerne mal, wie in Serien üblich, schlicht gehalten. Sobald aber wieder Action angesagt ist, überzeugen die Zeichnungen.

Fazit: „Future Foundation“ erfindet die „Fantastic Four“ nicht neu, sondern haut alle beliebten Trademarks der Serie in einen Topf, rührt kräftig um und bastelt daraus eine universelles Bedrohungsszenario, wie es den „Fantastic Four“ würdig ist. Allerdings ist das Süppchen trotz der vielen Gewürze etwas fad geworden. Mal sehen, was da noch kommen mag.

Comic-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

FF1_308FF 1: Future Foundation
OT: FF #1-5,
Genre: Comic, Superhelden, Sci-Fi,
Autor: Jonathan Hickman
Zeicher: Steve Epting
Übersetzer: Reinhard SchweizerISBN: 4192459914956
Verlag: Panini
VÖ: 13.01.2012

weiterführende Links:
FF bei Panini

Leseprobe bei Mycomics.de

FF bei Marvel.com

Fantastic Four in der englischen Wikipedia