Der unzerstörbare grüne Gigant Hulk, ist zwar ein unschätzbarer Teil der Avengers und hat die Erde so manches Mal gerettet, aber seien wir mal ehrlich, die Kollateralschäden sind schon gravierend, wenn Bruce Banners grünes alter Ego mal zur Sache kommt. Bei Panini ist nun die großartige Story „Planet Hulk“ wiederveröffentlicht worden, die in den USA 2005 begann und als eines der besten Hulk-Abenteuer überhaupt gilt.
Für Bruce Banner ist es nicht einfach, irgendwo auf der Welt Frieden zu finden, um sein wütendes zweites Ich, den Hulk, loszuwerden, der ihn seit dem Unfall mit der Gammastrahlung immer gerade dann außer Gefecht setzt, wenn es brenzlig wird. Das hat zwar auch seine Vorteile, immerhin ist der Hulk quasi unkaputtbar, aber Banner und der Hulk wären beide froh, wenn sie sich nicht den selben Körper teilen müssten. Immerhin hat es Banner mit der Zeit geschafft, etwas von seinem Intellekt in die grüne Bestie herüberzuretten.
Fury, du Lügner
Bei den Aborigines in Australien, die seit je her in der realen Welt und in der Traumwelt zuhause sind, konnte Banner eine ganze Weile unterschlüpfen und wurde akzeptiert, aber auch das ist nicht von Dauer. Ebenso wie sein selbstgewähltes Exil in Alaska. Als der Hulk für eine S.H.I.E.L.D.-Mission im Weltall gebraucht wird, wird der Hulk dann ungefragt zum Dank auf einen Planeten geschickt, der friedlich sein soll. Was von Banners Freunden eigentlich auch gut gemeint war, entpuppt sich als äußerst kämpferische Welt, die zudem über die technischen Mittel verfügt, den Hulk – wie auch andere kosmische Helden – im Zaum zu halten. Der grüne Gigant wird zum Gladiator ausgebildet und muss sich in der Arena beweisen. Seine Mitkämpfer kann er zwar alle nicht ausstehen, aber gemeinsam ist die Truppe ziemlich schlagfertig und schafft es fast, sich die Freiheit zu erkämpfen. Aber der Tyrann des Planeten hat definitiv etwas dagegen.
In der Arena
Im Jahr 2000 feierte Regisseur Ridley Scott mit seinem actionreichen Sandalenepos „Gladiator“ nicht nur kommerzielle Erfolge, sondern der Film gewann auch 5 Oscars. Das Szenario, in dem ein römischer Kriegsheld als Gladiator endet, hat bei „Planet Hulk“ definitiv Pate gestanden. Die Geschichte und auch die Inszenierung auf einem tyrannischen, kriegerischen Planeten, der deutliche Parallelen zu einem antiken Imperium aufweist, sind allzu deutlich. Dennoch, oder vielleicht genau deshalb funktioniert die Geschichte so wahnsinnig gut. Denn was zeichnet den Hulk als tragischen Superhelden mehr aus, als seine schnell erregbare Kampfbereitschaft? Und in dem Szenario von Autor Greg Pak trifft der Hulk auf etliche würdige Gegner.
Der ursprüngliche, zentrale Storybogen ist in der nun wieder erschienenen Ausgabe bei Panini Comics um etwas Vorgeschichte erweitert und gefällt vor allem mit den dynamischen Zeichnungen aber auch mit der wendungsreichen Geschichte, die selbstredend nicht nur in Kämpfen abläuft, sondern auch noch mit einer fantasy-typischen Prophezeiung für die gebeutelten und unterjochten Bewohner des Planeten verknüpft wird.
„Planet Hulk“ war als Comic so erfolgreich, dass es auch eine Animationsverfilmung zu der Story gibt, die 2010 bei Lionsgate erschienen ist. Auf Deutsch wurde der Titel bei Panini in der Marvel Monster Edition, bereits 2007 veröffentlicht, 2014 dann in der Hardcover-Reihe der Hachette-Marvel-Ausgaben (jeweils auch als zweibändige Ausgabe. Nun erfährt die einflussreiche 500 Seiten starke Story eine verdiente Neuauflage, in der der Hulk zeigen kann, was in ihm steckt. Ein moderner Klassiker des Superhelden-Comics.
Comic-Wertung: (9 / 10)
Planet Hulk – Band 1
OT: Hulk 87-95, Giant-Size Hulk 1, Marvel Comics 2005/2006
Autoren: Peter David, Daniel Way, Greg Pak
Zeichner: Adam Kubert, Keu Cha, Juan Santacruz
Übersetzung: Reinhard Schweitzer
Verlag: Panini Comics, softcover, 252 Seiten
VÖ: 10.05.2016