War der Juni anno 2014 schon mau bestückt, wurde der Juli nicht nur ob des Weltmeistertitels der Fußballkerle eine echte Sommerpause. Kaum neue Titel wurden auf diesen Seiten vorgestellt und stattdessen bereits im Archiv gekramt. Wahrscheinlich war ich einfach im Urlaub.
Immerhin habe ich die Gelegenheit bekommen die beiden ersten „Berserk – Das Goldene Zeitalter“ Animes zu reviewen, bevor dann der dritte Teil der Trilogie aktuell für das Home-Entertainment veröffentlicht wurde. Ich muss sagen, ich hatte viel Freude an dem eigenwilligen Schwertkampf-Spektakel.
„Das Setting ist angelehnt an das europäische Mittelalter der Ritter und Burgen; und in allerbester Manga-Manier schert man sich auch wenig um reale Zusammenhänge und Epochen, sondern mischt munter Renaissance-Interieurs mit altertümlichen Burgen und allem, was die Story sonst noch voran bringt. Einziger Manko der Filme, der sich auch auf den zweiten Teil übertragen lässt, ist, dass die einzelnen Sequenzen eigentlich nicht erzählerisch mit einander verknüpft sind, sondern quasi nacheinander abgearbeitet werden.“
Biker, Berserker und das Einhorn
Lesefreude machte auch die Graphic Novel „Happy“ über einen Killer mit Einhorn-Visionen. Die ist inzwischen auch TV-Serie geworden, aber der Comic von Grant Morrison und Darrick Robertson macht einfach Spaß, wenn man auf derberen, unkorrekteren Kram steht.
„Die Story ist Hard Boiled Crime vom Feinsten und zielt deutlich auf ein eher erwachsenes Publikum. Dass der heruntergekommene Killer nun grüne Männchen sieht, die ihn ganz in alter „Mein Freund Harvey“-Manier (Film von 1950 in dem James Stewart einen unsichtbaren 1,80 Meter großen Hasen zum Freund hat) der Realität etwas entrücken, macht die ganze reale Ebene der Story nur umso finsterer. Der Kontrast macht die Klasse aus. Und die Story funktioniert, weil sie schlüssig ist und auch beinhart durchgezogen wird.“
Für das Home-Entertainment jenseits der Streaming-Dienste ging es auch mit der Biker-Saga „Sons of Anarchy“ weiter. 20th Century Fox veröffentlichte die zweite Staffel „SoA“ und hat mir damit mal wieder die Regenabende des Juli versüßt. Dennoch ist „Sons of Anarchy“ ohne Jugendfreigabe eine eher derbe Angelegenheit. Shakespeare’sche Dramen hin oder her. Wenn dann noch Henry Rollins mitspielt, freut mich das umso mehr.
„Für Freunde cooler Bikes und wirklich gehaltvoller Drama-Serien ist „Sons of Anarchy“ noch immer eine Pflichtveranstaltung! Über die Gesamtlänge der dreizehn Folgen kann die zweite Staffel der amerikanischen Erfolgsserie mindesten ebenso überzeugen wie Staffel eins.“
Soviel dazu. Geht raus und spielt. Es ist Sommer. Oder das, was der moderne Mitteleuropäer dafür hält. Wir lesen uns.