Als die Fantastischen Vier in den 1980er Jahren einmal vermisst wurden, sprangen vier andere Superhelden als Team in die Bresche: Spider-Man, Wolverine, Hulk und Ghost Rider wurden „Die Neuen Fantastic Four“. Aktuell greift Autor Peter David diese Idee wieder auf, und schieb ein weiteres Abenteuer der „Neuen Fantastic Four“ nach, das in der selben Zeit spielt wie das erste. Wo anders als in „Las Vegas“ sollte diese Show stattfinden? Neu bei Panini Comics seit April 2023.
Wo anders als in Las Vegas sollte sich das Böse aus der Hölle manifestieren als in Las Vegas? Ein afroamerikanischer Priester, der auch noch Priest heißt, kümmert sich um Obdachlose und andere Randexistenzen. In den Kanälen unter der Stadt, befürchtet die junge Molly, dass die anderen sich verändert haben.
Jemand flüstert denen hier unten Neid auf jene dort oben ein; und die Gewaltbereitschaft nimmt zu. Priest geht der Sache nach, trifft auf Ash, der eigentlich der Dämon Asmodeus ist, und wünscht sich Hilfe von den „Neuen Fantastic Four“.
„Wer will hier Stress?“
Spidey keilt sich gerade mit dem Vulture als ihm der Gedanke an eine Auszeit in Las Vegas kommt. Da steht auch schon Wolverine auf dem Daily Bugle-Gebäude, um Spider-Man abzuholen und Ghost Rider ist bereits bei Hulk in Las Vegas. Zeit die Band wieder zusammenzubringen, vor allem weil Ghost Rider mit seinen dämonischen Fähigkeiten auch gleich vermutet, dass hier noch andere Höllenfürsten ihre Finger im Spiel haben.
„Starker als die Hölle“ ist eine in sich abgeschlossene Mini-Serie, die in den USA in 5 Einzelausgaben erschien und bei Panini in einem Sammelband zusammengefasst ist. Zugegeben, ich war etwas überrascht, dass es in dem Abenteuer so übersinnlich und dämonisch zugeht, aber wenn der Ghost Rider beteiligt ist, wäre es wohl Verschwendung nicht auf der Gruselschiene zu fahren. Vor allem, weil es auch den damaligen Zeitgeist der Achtziger halbwegs trifft.
Die Story ist flott und turbulent, aber die Charaktere, die nicht gerade die aktuellen Inkarnationen der Superhelden sind, sondern einen alternativen Hulk am Start haben, der damals grau war und Joe Fixit genannt wurde, auch der Rider war seinerzeit Danny Ketch. Die Fantastischen Vier sind aber, anders als in der damaligen Story, wieder da und greifen auch ein.
Super Acht
Fackel Johnny wird allerdings besessen und zur Seelenfackel, bevor Sue, Reed und She-Ding als weiteres Superhelden-Team in Las Vegas auftauchen. Immerhin hat auch Bösewicht Asmodeus Verstärkung bekommen. Aber lest selbst. Ich erinnere mich an einen Doctor Strange Band, der ebenfalls in Las Vegas spielt („Verdammnis“).
Das Artwork der „Neuen Fantastischen Vier“ von Zeichner Robinson und Kolorist Spencer ist angelehnt an die Superhelden-Comics der frühen achtziger Jahre. Die Charaktere sind noch nicht so muskelbepackt und Spider-Man wirkt beinahe wie von Steve Ditko gezeichnet. Das hat selbstredend auch Einfluss auf die Dynamik der Actionsequenzen, die ein wenig statisch wirken. Dafür gleicht das offene abwechslungsreiche Paneling die Chose wieder aus.
Offen gestanden hatte ich mit von der Story selbst etwas mehr versprochen. Wenn schon so ein außergewöhnliches Team Up am Start ist, hätte es ruhig ein bisschen wuchtiger sein dürfen. Die Helden entwickeln nicht gerade viel Team-Spirit, der über die Kampfunterstützung hinausgeht. Da gibt’s gelegentlich lockere Sprüche, aber der Vegas Gig ist doch eher ein Vorkampf und kein Schwergewichtsduell.
Die neuen Fantastic Four: Stärker als die Hölle“ mischt ein unübliches Team zusammen und sorgt für turbulente Retro-Action in Achtzigerjahre-Stil. Inhaltlich hatte es etwas mehr sein dürfen. Das Team hätte sicher größeres Potential.
Comic-Wertung: 
(6 / 10)
Die neuen Fantastic Four: Stärker als die Hölle
OT: New Fantastic Four (2022) – Hell in a Handbasket 1-5, Marvel Comics, 2022
Genre: Comic, Superhelden, Fantasy
Autor: Peter David
Zeichner: Alan Robinson
Farben: Mike Spencer
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Verlag: Panini comics, Softcover, 124 Seiten,
ISBN: 9783741631580
VÖ: 11.04.2023
Die neuen Fantastic Four bei Panini comics