Zack and Miri are making a Porno: Typisch Kevin Smith

Aus dem Archiv in den #MayRomantic: „Zack and Miri are making a Porno“ von 2008. Ein Film, der mit einem Primus-Song beginnt, kann nicht schlecht sein und „Wynona’s Big Brown Beaver“ ist als Overtüre zu den Ereignissen in „Zack and Miri Make a Porno“ absolut perfekt gewählt. Was dann folgt, ist irgendwie typisch Kevin Smith: unterhaltsam, nerdig, lustig, auch gerne mal zotig und auch ein bisschen moralisch geworden.

Miriam (Elisabeth Banks) und Zack (Seth Rogen) kennen sich seit der High School. Inzwischen wohnen die besten Freunde zusammen und wursteln in ihrem Alltag so vor sich hin. Immer in Geldnot und irgendwie alternativ und unangepasst. Die Beziehung der beiden ist streng platonisch. Sex war nie ein Thema. Bis aus der Not heraus und eher zufällig die Idee entsteht, mit Sex Geld zu verdienen und einen Porno zu drehen.

Dass daraus der schlechteste Porno der Welt wird, ist beinahe absehbar, doch das eigentliche Problem bei der Sache ist die Szene in der Zak und Miri es tun sollen. Da knistert und funkt es wieder erwarten doch, und schwupps ist das ganze Gerede über den Akt an sich hinfällig, auch wenn die beiden Beteiligten das nicht gleich zugeben wollen. Ist doch nur Sex. Was soll das schon ändern? Was allen anderen schon längst vorher klar war, braucht ein wenig um in die Hirne der platonischen Freunde zu sickern.

Regisseur Kevin Smith hat vielleicht den Ruf eher nerdige Filme zu drehen, aber schon „Dogma“ und auch „Jersey Girl“ setzen sich mit ernsthaften Fragen auseinander. Auch „Zack and Miri“ widmet sich mit viel Humor einem ernsthaften Phänomen, der gesellschaftlichen Überpräsenz von Pornografie und Sexualität. Es ist nichts Neues, dass der postmoderne Mensch, gerade im Zeitalter des Internets, „oversexed and underfucked“ ist.

Ist doch nur Sex

Es ist auch nicht erstaunlich, dass Kevin Smith altmodische Werte dagegensetzt. Das hat er auch in früheren Filmen schon getan. Wozu das Rad jedes Mal neu erfinden? Es reicht, klar zu machen, warum das Rad eine coole Sache ist. Ebenso zählt der Regisseur auch immer wieder auf Darsteller aus seinem Umfeld, wie Jason Mewes („Jay“) und Jeff Anderson („Randal“), und ergänzt die Besetzung mit Stars und in diesem Fall auch mal Genregrößen wie die Pornodarstellerinnen Traci Lords und Katie Morgan.

Nicht das anzügliche und schlüpfrige der Pornoproduktion die Hauptattraktion des Films, sondern der Impuls, der davon ausgeht einfach eine Idee zu entwickeln und dann an der Realisierung zu arbeiten. Alle Beteiligten an dem „Porno“ haben enormen Spaß an dem Projekt, lernen etwas und das Happy End muss einfach sein.

Dass es mitunter zotig zugeht, hat bei Kevin Smith Methode. Dabei bleibt der Film letztlich aber harmlos und wer sich auf eine Fleischbeschau freut, wird enttäuscht. Im Smith’schen Filmkosmos ragt „Zack and Miri“ nicht heraus, fällt aber auch nicht ab.

„Zack and Miri“ ist ein sehenswerter, charmanter, im besten Sinne liebenswerter Film, der ziemlich romantisch rüberkommt.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Zack and Miri are Making a Porno
OT: Zack and Miri are Making a Porno
Genre: Komödie, Romanze
Länge: 101 Minuten, USA, 2008
Regie: Kevin Smith
Darsteller:innen: Elizabeth Banks, Seth Rogen,
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Senator Film
Kinostart: 13.08.2009
DVD-VÖ: 12.03.2010