New York, I Love you: Liebe schläft nicht

Der Mai gilt gemeinhin als Monat, in dem die Frühlingsgefühle sprießen., Grund also, diesem Monat mit Archivfilmen zum Thema Liebe zu ergänzen. Unter dem hashtag #MayRomantic gibt es in den kommenden Wochen nicht nur Schmonzettenfutter. Den Auftakt macht der hinreißende Episodenfilm „New York, i Love You“ von 2008. Nach „Paris, je t’aime“ ist nun also New York, die zweite in der noch offenen Reihe.

Was für ein gigantisches Filmprojekt: Cities of Love! Man nehme sehnsuchtsvolle Städte rund um den Erdball und zeige das Leben in der Stadt anhand an von kurzen Filmepisoden deren Gemeinsamkeit das Thema Liebe ist. Zunächst war es Paris, nun New York.

Es würde den Rahmen sprengen hier auf jede der wunderbaren Episoden einzeln einzugehen, oder alle mitwirkenden Regisseure und Schauspieler angemessen zu würdigen. Die wichtigste Einsicht bei alledem bleibt, dass trotz der filmischen Unterschiedlichkeiten der einzelnen Episoden der Rote Faden niemals reißt. Sicherlich sind nicht alle Episoden gleichermaßen souverän miteinander verwoben, doch so liebevoll die Kurzfilme selbst gestaltet sind, so viel Mühe hat man sich mit der Kontinuität gegeben.

„New York i love you,

So bleibt ein schönes und packendes Kinoereignis, das auch einen Eindruck vom Leben in New York gibt, aber vor allem von den absurden, zufälligen, gewollten und passionierten Zwischenmenschlichkeiten erzählt. Zum allergrößten Teil ist das sehr überraschend und frisch, absolut grandios dargeboten und gefilmt und macht einfach Spaß.

Die erstaunlichste Erkenntnis, die ich gleich zu Beginn des Films mache, ist jedoch ganz anderer Natur: Hayden Christensen ist ein Schauspieler. Der Kleinganove, der sich an Andy Garcias Freundin heranmacht ist die erste Rolle des Mimen („Star Wars“, „Jumper“), die ich gelungen finde. Doch das nur am Rande.

but you are bringing me down.“ (LCD Sound System)

Von der ersten Minute an stimmt das Feeling dieser New Yorker Ausgabe des Filmprojekts „Cities of Love“ das sich die beiden Franzosen Tristan Carné und Emmanuel Benbihy ausgedacht haben. 2006 hat man sich zum Auftakt Paris, die Stadt der Liebe vorgenommen, und wenn man der Website glauben darf sind Rio, Shanghai und Jerusalem geplant. Die mitwirkenden Regisseure kommen dabei aus aller Herren Länder und verorten ihre Episoden in der jeweiligen Stadt.

Das Konzept ging schon in Paris auf und überzeugt auch in New York, der Stadt die niemals schläft. Mit „Short Cuts“ hat der verstorbene Meister-Regisseur Robert Altman 1993 in Los Angeles unterschiedlichste Stories und Gestalten von Raymond Carver zum Leinwandleben erweckt und damit einen Meilenstein gesetzt. Diese Messlatte erreicht „New York, I Love You“ nicht ganz. Aufgrund der Menge an Regisseuren wäre das auch ebenso schwierig wie durch der mehr oder minder romantischen Ausrichtung des Films. Dennoch bleibt ein sehenswertes, kleinteiliges Stadtporträt. Ein erneuter Beweis, dass erst die Menschen einem Ort Leben einhauchen.

…und ich muss dringend in die Videothek um mir „Paris, je t’aime“ auszuleihen.

„New York, I Love You“ ist ein sehr empfehlenswerter Episodenfilm, der mit tollen keinen Stories fasziniert und richtig Lust macht auf einen Besuch in der amerikanischen Ostküstenmetropole.

Film-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

New York, i Love You
OT: New York, i Love You
Genre: Episodenfilm, Drama, Romanze
Länge: 103 Minuten, USA/F/GB, 2008
Regie: Fatih Akin, Mira Nair, Shunji Iway,
Darsteller:innen: Nicole Portman, Andy Garcia, Orlando Bloom, Robin Wright
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Concorde, Leonine
Kinostart: 28.01.2010
DVD-VÖ: 01.07.2010