Agent Hamilton – Im Interesse der Nation: Egal, was es kostet

Aktuell ermittelt der schwedische Geheimagent Carl Hamilton im Serienformat an der Home-Entertainment-Front. Anlass, sich mit einer früheren Inkarnation der Figur von Jan Guilous „Coq Rouge“-Thrillern zu beschäftigen: 2012 war Mikael Persbrandt in geheimer Mission unterwegs. Aus dem Archiv: „Agent Hamilton – Im Interesse der Nation“.

Erstaunlich genug, dass der schwedische Action-Thriller seinerzeit nicht in unseren Kinos gelaufen ist. Der ständige Run auf skandinavisches Thriller und Krimifutter hält ja bis heute ungebrochen an und an der Qualität des schwedischen Blockbusters kann es kaum liegen. Gehen Sie in Deckung, Mister Bond.

Carl Hamilton (Mikael Persbrandt) arbeitet für den schwedischen Nachrichtendienst. Er verfolgt die Spur schwedischer Waffen, die auf dubiose Weise ihren Weg zur russischen Mafia finden. Dann verliert sich die Fährte. Wieder zuhause versucht Hamilton sein Privatleben zu ordnen und die Beziehung zu der Ärztin Sara Landhag (Pernilla August) zu reaktiveren. Doch der Versuch endet tragisch.

Der Beste Man beim schwedischen Geheimdienst

Bevor Hamilton überhaupt zu Atem kommt, muss er schon wieder nach Afrika, wo ein schwedischer Ingenieur von Terroristen als Geisel genommen wurde. Als Beobachter einer amerikanischen Söldnertruppe, die den Ingenieur befreien soll, legt sich Hamilton einen eignen Notfallplan zurecht und gebraucht seine alten Kontakte. Eine gute Vorsichtsmaßnahme.

Der Agent Carl Hamilton entstammt der Feder von Schwedens beliebtem Autoren Jan Guillou. Die Figur des schwedischen Spions erreichte in der „Coq Rouge“ Serie internationalen Bestseller-Ruhm. Über bisher 12 Einsätze sorgt der Agent für das Wohl seines Heimatlandes. „Im Interesse der Nation“ beruht auf dem gleichnamigen dritten Coq Rouge Roman und wurde nur zeitgemäß für die Filmversion abgewandelt. Anders als die Serie „Hamilton“, die nur lose auf der Figur beruht und nicht auf einem Roman.

Bereits 1998 schickte Regisseur Harald Zwart („The 12th Man“) Peter Stormare in einer US-Produktion als Agenten ins Rennen. Mit begrenztem Erfolg. 2012 hat Regisseurin Kathrine Windfeld („Kommissarin Lund“, „Die Brücke“) mit Mikael Persbrandt den schwedischen Shooting Star der Stunde als Hamilton inszeniert. Persbrandt (Kommissar Beck“, „In einer besseren Welt“) erweist sich als charismatische, actiontaugliche Geheimwaffe.

Ein schwedischer Blockbuster

Der Erfolg gibt dem Filmteam Recht, in Schweden war „Im Interesse der Nationen“ einer der Blockbuster des Jahres. Und auch die Fortsetzung „Agent Hamilton 2“ war erfolgreich. Zum Zeitpunkt des deutschen Erscheinens wurde noch ein drittes Abenteuer des schwedischen Agenten vorbereitet, die 2013 in die (schwedischen) Kinos kommen sollte.

„Agent Hamilton“ ist aber keine Bond-Kopie, sondern hat durchaus seinen eigenen Charme. Der schwedische Agent und der Actioner kommen etwas kantiger, realistischer und auch düsterer daher als alles, was 007 so veranstaltet – eben mit dem von Thrillerfans so geschätzten „Schweden-Touch“. Das ist mehr als überzeugend. Die gelungene, zeitgemäße Nachrichtendiensthandlung zeigt eindrucksvoll, dass das Genre Agentenfilm noch lange nicht ausgedient hat. Für die handgreifglichen Action-Szenen hat man sich internationale Spitzenleute geholt und der Stunt-Choreograph war auch für die Bourne-Filme zuständig.

„Agent Hamilton“ ist ein absolut empfehlenswerter, hochspannender und intelligenter Spionage-Actioner und eine Paraderolle für Schwedens Star Mikael Persbrandt. Internationale Vergleiche braucht Schwedens Film-Geheimdienst nicht zu scheuen. Eigentlich gehört so etwas auf die große Leinwand.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Agent Hamilton – Im Interesse der Nation
OT: Hamilton: I nationens intresse
Genre: Thriller, Action,
Länge: 99 Minuten, S, 2012
Regie: Katrin Windfeld
Vorlage: „Coq Rouge“-Romanreihe von Jan Guillou
Darsteller: Mikael Persbrandt, Pernille August, Jason Flemyng
FSK: ohne Jugendfreigabe
Vertrieb: Ascot Elite
Kinostart: nicht in Deutshcland
DVD- & BD-VÖ: 25.09.2012