The Grudge 3: verfluchtes Chicago

Aus dem Archiv in den #Gruselsommer: „The Grudge 3“ von 2009. Der dritte Teil der „Grudge“-Serie erschien nicht nur hierzulande als Home-Entertainment-Premiere. Auch in den USA erschien der vermeintlich letzte Teil des Fluches direkt auf Silberling. Um es vorweg zu nehmen, das Niveau des Originals kann „The Grudge 3“ nicht erreichen, ist als Fortschreibung aber durchaus gelungen. Eine Jugendfreigabe bekam der Film nicht.

Dass Regisseur Toby Wilkins ein Faible für visuelle Effekte hat und jahrelang in dieser Filmbranche gearbeitet hat, merkt man seiner Fortschreibung der Fluch-Thematik an. Als Regisseur setzt Wilkins dabei weniger auf überzogene Grusel- und Slasher–Sequenzen, sondern schreibt die Saga inhaltlich fort.

Schon im zweiten Teil (der US-Amerikanischen „Grudge“-Reihe) erreicht der Fluch Chicago und treibt dort in einem Mietshaus sein Unwesen. Genauerweise muss man sagen, im Teil zwei des amerikanischen Remakes von „Ju-on“, so der Japanische Originaltitel. Zwar zeichnet der japanische Regisseur Takashi Shimizu sowohl für die japanischen als auch für die amerikanischen Filme verantwortlich.

„The Grudge 3“ spinnt nun die Handlung aus Teil Zwei weiter, bleibt im selben Mietshaus und die Geister von Koyako und ihrem Sohn Toshio bedrohen die letzten verbliebenen Mietern. Damit nähert sich das Drehbuch von Brad Keene wieder dem ursprünglichen ersten japanischen Fluch an. Doch die Japanerin Naoko erfährt in Tokyo von den Ereignissen in Chicago und reist nach Amerika um den Fluch endlich zu beenden.

Ein Fluch, der nicht verschwindet

In dem Mietshaus müssen sich der provisorische Hausverwalter Jake und seine beiden Schwestern Sullivan und Rose mit Angst einflößenden Phänomenen abgeben und die schwer kranke Rose sieht eines Tages den bleichen japanischen Jungen. Als Zuschauer weiß man inzwischen, dass das Sichten der Gespenster der erste Schritt zum eigenen Tod ist und so müssen auch Jake und seine Schwestern um ihr Leben fürchten.

Wie schon erwähnt, versucht „The Grudge 3“ nicht, seine Vorgänger mit überzogenen Slasher-Attacken und Shockeffekten zu toppen. Wohltuend zurückhaltend und stimmungsvoll entspinnt sich die Handlung, nur um im richtigen Moment vom Fluch heimgesucht zu werden. Wobei ich es schon absurd finde, dass der Film nicht wie alle anderen Teile des Fluches ab 16 Jahren freigegeben ist.

Ein großer Pluspunkt von „The Grudge 3“ ist, dass die Hintergrundstory stimmige neue Aspekte bekommt und Naoko auch ein persönliches Anliegen an der Beendigung des Fluches hat.

Es gab vom ersten japanischen Grudge-Film ein US-Amerikanisches Remake und im Jahr 2020 produzierte Sam Raimi ein amerikanisches Remake des Horror-Klassikers. Die originale japanische Ju-on Filmreihe brachte es auf insgesamt acht Genre-Beiträge.

Wer schon die vorangegangenen amerikanischen „The Grudge“-Filme mochte, wird auch an „The Grudge 3“ gefallen finden. Füpr mich war’s nix. Mit dem zweiten Teil kann Teil 3 auf jeden Fall mithalten, und man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden.

Film-Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

The Grudge 3
OT: Grudge 3
Genre: Horror
Länge: 87 Minuten, USA, 2009
Regie: Toby Wilkins
Darsteller:innen: Shawnee Smith, Matthew Knight, Shimba Tsuchia
FSK: Ab 18 Jahren, keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Constantin (Universal)
Kinostart: Nicht in Deutschland
DVD- & BD-VÖ: 22.10.2009