Die letzten Tage waren sehr verquer: Es scheint fast so, als hätte meine Kommunikationstechnik den Himmelfahrtstag zum Anlass genommen, sich auch auf den Weg zu machen. Oder ist Magneto hier am Werk? Aber was quengel ich hier über Nerdprobleme, es gibt in den kommenden Tagen Erwähnens-und Empfehlenswertes, wenn auch nicht in der Fülle der letzten Wochen . Hier sind die Tipps.
LIVE: Berlin (13.6., Astra Kulturhaus)und Köln (14.6., Essigfabrik) können sich noch über Club-Gastspiele der Eels freuen, die im Rahmen ihrer ausgedehnten Europatour später noch diverse Festivals (u.a. Southside, Hurricane, Glastonbury) spielen. Mister Everett ist schließlich dafür bekannt, dass die Eels-Auftritte alles andere als gewöhnlich sind. Mit der neugefundenen Lebensfreude des letzten Albums „Tomorrow Morning“ dürfte es ordentlich rocken.
Das Hamburger Konzert-Highlight kommt aus einer ganz anderen Ecke: Stilecht zu Pfingsten findet in der St. Petri Kirche am 11. Juni (Samstag) die 20. Nacht der Chöre statt. Von 15:00 bis 24:00 Uhr treten wieder etliche Sangesgruppen den Beweis an, dass die Stimme das wunderbarste Instrument von allen und Musik eine höhere Form von Kommunikation ist. Das Schönste an der Nacht der Chöre ist, dass die Veranstaltung bei freiem Eintritt abgehalten wird und jeder ohne Berührungsängste einfach mal ein Ohr riskieren kann. Das vollständige Programm finden Interessierte hier. Und die Bandbreite der dargebotenen Vokalmusik ist einfach großartig.
KINO: Wer auf Comic-Verfilmungen steht, wird mit „X-Men: Erste Entscheidung“ großartig bedient.
Die handlungsreich inszenierten Anfänge der Mutantentruppe gehören zu den besten Comic-Verfilmungen, die mir so einfallen. Grandios besetzt ist das Spektakel auch noch und Kevin Bacon gibt einen wunderbaren Fiesling ab. Hier geht’s zum Trailer und zur Filmkritik.
Auch die Vater-Sohn-Story „Beginners“ mit Ewan McGregor und Christopher Plummer ist wunderbar ausgefallen. Die Tragikomödie von „Thumbsucker“-Regisseur Mike Mills überzeugt mit origineller Erzählweise und feinem Humor. Ist schon seltsam, wenn einem der eigene Vater nach mehr als 40 Jahren vermeintlich glücklicher Ehe gesteht, dass er schwul ist.
DVD: Gerade Depardieu ist ein grandioser Schauspieler und ich habe „Das Labyrinth der Wörter“ schon zum Kinostart abgefeiert, weil die Geschichte des Analphabeten Germain, der durch eine Zufallsbekanntschaft mit einer alten Dame, die Literatur entdeckt, einfach wundervoll ist. Wer noch Entscheidungshilfe braucht, findet hier die Filmbesprechung und den Trailer.
Außerdem ist „Spiel mir das Lied vom Tod“, der Kultklassiker unter den Spaghetti-Western, gerade auf Blu-ray erschienen. Neben der Kinofassung ist auch eine komplett restaurierte Version dabei und es gibt massenhaft Extras zu sehen. Etliche Gründe, sich Sergio Leones Meisterwerk noch einmal anzuschauen.
MUSIK: So richtig zwingend finde ich eigentlich keine der musikalischen Neuerscheinungen. Altmeister Neil Young hat mal wieder ’ne neue Scheibe veröffentlicht, die sind eigentlich immer gut, aber „A Treasure“ von Neil Young and the International Harvesters ist mir persönlich zu countrylastig ausgefallen. Das passt wahrscheinlich wunderbar als Einstimmung bevor man sich im Kino „Country Strong“ mit Gwyneth Paltrow angucken will, aber dieses Album von Neil Young raubt mir keinen Regalplatz.
Auf das Komplett-Paket der System of a Down Alben kann ich ebenso gut verzichten, wie auf eine Live Scheibe der Melvins. Insofern ist die Musik-Empfehlung schon ein paar Tage auf dem Markt und kommt von Pearljams own Eddie Vedder. Der hat schon einige Pearljam-Konzerte mit seinen Ukulelenkünsten veredelt und sich nun entschlossen, ein kleines aber feines Album daraus zu machen: „Ukulele Songs“ glänzt zwar nicht durch Albumlänge aber durch Songperlen, darunter 2 feine Duette und 5 Coverversion, die absolut gelungen sind. Mehr dazu gibt’s in der Billboard Track-by-Track Review des Albums.
Kommt sicher durch die Woche.