Der Weihnachtsmann hat schon einen seltsamen Job: das ganze Jahr über bereitet er sich auf eine Nacht vor. Und dann wird der Weihnachtsmann, Codename Red One, kurz vor dem Fest entführt. Und nicht nur Bodyguard Callum Drift hat ein Riesenproblem. Zur turbulenten Einstimmung auf die Feiertage raufen sich die Hollywoodstars Chris Evans und Dwayne Johnson zusammen um den Weihnachtsmann zu suchen. Zu sehen im Verleih von Warner Bros ab dem 7. November 2024 in adventlich geschmückten Lichtspielhäusern.
Es gibt sie: diese neunmalklugen Kinder, die einfach nicht an den Weihnachtsmann (J.K. Simmons) glauben. Der hat ein toughes Jahresprogramm und zur adventlichen Einstimmung besucht er eine Shopping Mall in Pittsburgh. Da kann Sicherheitschef und Bodyguard Callum Drift (Dwayne Johnson) schon was dagegen, wenn sich Erwachsenen in der Schlange vordrängeln.
Aber Drift hat ohnehin vor zu kündigen. Doch zurück am Nordpol, im Hauptquartier des Weihnachtsmanns laufen die Vorbereitungen dermaßen auf Hochtouren, dass zu spät auffällt, dass Red One verschwunden ist. Jemand hat den Weihnachtsmann entführt.
Und da kommt der Hallodri Jack O’Malley (Chris Evans) ins Spiel. Der hat es zwar nicht so mit den Vatersein und ist auch sonst eher unzuverlässig, aber Dinge finden kann Jack wie kein zweiter. Weswegen er den Entführern auch ohne es zu wissen, das Versteck des Weihnachtsmannes lokaLisiert hat.
Winterwunderland
Folgerichtig rekrutiert die Sicherheitsdirektorin Zoe (Lucy Liu) den Hacker nun, um dessen Auftraggeber zu finden. Drift ist wenig begeistert, aber Weihnachten droht auszufallen. Zusammen machen sich die beiden Spezis auf die Suche nach dem heiligen Nikolaus.
Immer wenn es auf das Jahresende zugeht, will das Volk unterhalten werden. Weihnachtsfilme sind ein beständiger Teil der Vorbereitung auf das „Fest der Liebe“ und der Geschenke. Es gibt, das sei an dieser Stelle kurz erwähnt, ein ganzes Subgenre von Weihnachtsromanzen. Wahlweise muss die weibliche Hauptperson in ihre Heimatkleinstadt oder zu arbeitszwecken in die Provinz und wahlweise trifft sie dort einen alten Schulkameraden oder einen netten Dorfarzt etc.
Auch für das junge Publikum ist mit familienkompatibler Unterhaltung gesorgt. Animation oder Puppenspiel im Film sind ebenso beliebt wie CGi-Sperenzchen um sprechende Rentiere oder Disneys Wintermärchen.
Hollywood nun wieder setzt auf die mehr oder minder gelungene Aufbereitung der Weihnachtsmuffel. Wobei: am Ende sind doch (fast) alle vom Geist der Weihnacht beseelt. Aber egal, ob feiertäglicher Bankraub, schlimm ausufernde Bürofeier, oder bedrohte Familienfestlichkeiten da geht was im Advent und zwischen den Feiertagen, wenn die Leute Zeit haben und Zerstreuung suchen.
You got it
„Red One“ kommt als Action-Komödie im Spionagestyle daher und macht das leidlich unterhaltsam. Die Besetzung ist ebenso prominent wie genretauglich und die Action stimmt ebenso wie die Sprüche. Da wird munter rotiert zwischen Menschenwelt und Mythen-Mashup von Sankt Nikolaus bis zum Krampus. Teleportationsportale finden sich im naheliegenden Spielzeugladen und die Spielzeuge werden auch schon mal lebendig. Nur die Wonder Woman Actionpuppe nicht.
So weit, so gut, allerdings hapert es in der Feinjustierung. Der Weihnachtschlitten schlingert sozusagen. Einerseits ist „REd One“ sehr actionlastig und mit teilweise hohem Tempo ausgeführt, andererseits sieht gerade der CGI-Teil sehr häufig verwaschen, dunkel und diffus aus, so dass Actionfans nur bedingt auf ihre cool choreografierte Freude kommen.
Auch das Timing der Szenen schlurft bisweilen, so dass viele Ideen und Gags, die eigentlich gelungen wären, durch die unfokussierte Inszenierung an Wirkung verlieren. Auch wissen gerade gegen Filmbeginn die vielen Kamerafahrten nicht zu überzeugen. Da soll Spionageartige Spannung erzeugt werden, stattdessen fragt sich der Redakteur wann es wieder etwas interessantes zu sehen gibt. Das geht handwerklich besser in sehr vielen Belangen.
„Red One“ ist eine Weihnachtsaction für jene, die wieder an den Weihnachtsmann glauben wollen. Nicht originell, aber mal was anderes. Wer lieber langsam sterben mag, soll auf die Klassiker zurückgreifen. Starbesetzt mit guten Ideen aber bisweilen ohne Punch und ohne Punsch.
Film-Wertung: 
(5 / 10)
Red One – Alarmstufe Weihnachten
OT: Red One
Genre: Action, Komödie, Weihnachten
Länge: 121 Minuten, USA, 2024
Regie: Jake Kasdan
Schauspiel: Dwayne Johnson, J.K. Simmons, Luci Liu, Chris Evans
FSK: nicht geprüft?
Vertreib: Warner Bros
Kinostart: 07.11.2024
