Krampus – Dämonische Bescherung

Weihnachtsfilme sind für viele Leute an sich schon der blanke Horror. Aber wenn zu den Feiertagen auch noch eine regional verortete, bösartige Sagengestalt auftaucht, kann das Fest der Liebe schon mal in die Hose gehen. „Krampus“ ist der Gruselbeitrag zum #Winterwunderland. Aber Vorsicht, der Horror-Thriller von 2015 hat nichts zu tun mit einer ganzen Reihe von trashigen „Krampus“-Filmen. Da erleben Zuschauer:innen schon mal eine böse Bescherung mit dem Weihnachtsdämon.

Der junge Max (Emjay Anthony) würde wirklich gerne weiter an den Weihnachtsmann glauben. Seine Familie macht es ihm aber extrem schwer, denn hier hat keiner Zeit für Weihnachtszauber. Zu allem Überfluss nervt die angereiste Verwandtschaft auch extrem. Oma bleibt die rühmliche Ausnahme für Max.

Doch in diesem Jahr ist Max’s Geduld am Ende, wütend zerreißt er den Brief, den er an den Weihnachtsmann geschrieben hat. Das beschwört den düsteren Schatten des Nikolaus: den Krampus. Dessen Aufgabe ist nicht das Geschenkeaustragen, sondern die Kinder einzusammeln, die sich nicht benommen haben. Genau die unartigen Kids, die den Glauben an Weihnachten verloren haben. Als dann ein Schneesturm aufzieht, erlebt Max Familie statt eines friedlichen Festes einen Kampf ums blanke Überleben.

Der Krampus geht zurück auf heidnisches Brauchtumaus dem Gebirgigen Raum der Alpen und findet sich in Österreich ebenso weit verbreitet wie auch in der Schweiz und in Süddeutschland. Zu sehen auch packend, abgründige und seriell in „Der Pass“. Um so eine regionale Buhmannsgestalt in die USa zu transportieren braucht es in „Krampus“ kein Schiff voller Särge, sondern nur eine Omi aus der alten Heimat. Das Böse nehmen die Leute schließlich überall hin mit.

Der gehörnte Weihnachts-Dämon aus dem Bergen

Abgesehen davon, macht die launige Horrorkomödie von Regisseur Michael Dougherty eigentlich vieles richtig, was die Fangemeinde von einer amerikanischen Horror-Komödie erwartet. Dougherty war als Drehbuchautor an „Superman Returns“ ebenso beteiligt wie an dem zweiten X-Men-Film von Bryan Singer. Als Regisseur hat er sich vormals bereits in „Trick’r Treat“ mit Halloween beschäftigt und demnächst soll eine filmische Fortsetzung in die Kinos oder auf den Markt kommen.

Bereits der in Slo-Mo eingefangene Ansturm auf die Weihnachtseinkäufe setzt den Ton und das Tempo für „Krampus“. Die Besetzung um Toni Colette („Mafia Mamma“), die wohl die Bekanntest in diesem Ensemble ist, hat durchaus Talent zur Komödie. Bissig und hinreißend aber ist Conchata Ferrell, die als Haushälterin Berta im Harper-Haushalt von „Two and a Half Men2 bekannt ist. In Krampus sorgt sie als kauzige Tante für bissige Kommentare.

Sympathisch an „Krampus“ ist außerdem, dass der Film sich selbst nicht allzu ernst nimmt und immer ein Augenzwinkern bereithält, dabei geht es eher handfest als CGI-Animiert zur Sache, was dem Bastelcharakter der Feiertage entspricht.

Am Ende bleibt eine schaurig-lustige Einstimmung für die Festtage. Als Weihnachtsfilm ist „Krampus“ einer der besseren, als Horror-Movie und als Komödie eher ein eher solides Vergnügen. Der humorige Shocker lebt von einigen gelungenen Momenten.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Krampus
OT: Krampus
Genre: Horror, Komödie, Weihnachten
Länge: 98 Minuten, USA, 2015
Regie: Michael Dougherty
Darsteller:innen: Emjay Anthony, Adam Scott, Krista Stadler, Tony Colette,
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Universal Pictures International
Kinostart: 03.12.2015
DVD- & BD-VÖ: 28.04.2016