Doctor Strange – Liebe, Magie und Fisternis

Der Doktor praktiziert wieder. Marvels Zauberer Doctor Stephen Strange ist von den Toten zurückgekehrt und ist wieder der oberste Zauberer der Galaxie. Auch in Liebesdingen steht bei Strange alles zum Guten. Aber irgendjemand ermordet mächtige Zauberwesen. Der Auftakt der neuen „Doctor Strange“-Serie ist vor allem turbulent ausgefallen. Neu bei Panini Comics im Dezember 2023.

Nachdem Stephen Strange 2019 gestorben ist, haben andere seine Aufgaben übernommen. Unter anderem seine ehemalige große Liebe Clea, die Nichte von Dormammu. Zuletzt führte Clea Strange als oberste Zauberin ein recht hartes Regime und ging auch schon mal über Leichen. Nun hat Death Stephen aus dem Totenreich entlassen und zusammen mit Clea ist er wieder der alte oberste Magier.

Konsequenterweise eröffnet er im Sanctum Sanctuorum auch wieder eine magische Sprechstunde und hilft den Superhelden-Kollegen in New York mit zauberhafter Hilfestellung. Clea kann immer noch kein Unrecht ertragen und wird sauer als die Erdlinge interdimensionale Flüchtlinge als Arbeitssklaven an Warlord Aggamon verkaufen.

Kurz darauf wird Aggamon ermordet und die neue magische Spezialeinheit W.A.N.D. (Wizzardry, Alchemy Necromancy Department) bestehend aus Stranges ehemaligem Diener Wong und der Agentin Pandora Peters ermittelt. Zuvor kann Wong allerdings noch den freaky Dr. Zee anwerben, der eigentlich vorhatte die Bevölkerung von Birmingham zu „erwecken“, indem er psychoaktive Drogen in Form von Regen über der Stadt ausschüttet.

Zurück von den Toten

Die Stranges werden derweil überrascht von der Hochzeitsankündigung von Cleas Mutter: Umar die Unerbittliche gedenkt Tiboro den Herrn des schwelenden Vulkans zu ehelichen. Dormammu mag sich freuen, Cela tut es nicht.

Der Sammelband „Doctor Strange – Liebe, Magie und Finsternis“ umfasst die ersten fünf US-Ausgaben der neuen „Doctor Strange“- Serie von 2023. Autor Jed McKay betreut die magischen Angelegenheiten bei Marvel schon etwas länger und hatte Stephen Strange bereits in den Tod geschickt. Nun holt er ihn zurück ins Leben.

Es hat sich einiges geändert in der Serie die wieder an Beliebtheit gewonnen hat, seit Benedict Cumberbatch im Marvel Cinematic Universe die Rolle des Magiers übernommen hat und bislang in zwei Solo-Filmen aufspielen konnte. In der Comic-Serie wiederum ist wenig übrig geblieben von dem organischen Horror, den Autor Jason Aaron inszeniert hatte.

Dieser Doctor Strange hat keine Side-Kicks mehr, sondern eine gleichwertige Partnerin mit mindestens ebensoviel Macht. Dabei bleibt Clea im Serienauftakt auch immer ein bisschen zwielichtig. Dormammu kommt regelmäßig für magische Gespräche unter Feinden vorbei und es scheint als würde die Magische Welt in einem fragilen Gleichgewicht gehalten. Wong wiederum hat eine andere Aufgabe bekommen, wirkt jünger und aktiver und actionbegeisterter.

W.A.N.D. – Die magische Abteilung von S.H.I.E.L.D.

Illustratorisch unterscheiden sich die einzelnen Erzählstränge ebenso wie die umtriebige Handlung. Stephen und Clea werden hauptsächlich von Pasqual Ferry gezeichnet und von Heather Moore und Ian Herring koloriert. Der Stil ist feingliedrig mit feinem Strich und von blasser, ätherischer Farbigkeit. Das hat etwas Aquarellhaftes und Flächiges, ohne dass die Dynamik leiden würde.

Andy MacDonald ist für die Zeichnungen der W.A.N.D.-Episoden zuständig, die von K.J. Diaz und Matt Hollingsworth koloriert werden. Das führt zu einem klassischeren Stil, der fast ins Cartoonartige schwingt und mit kraftvoller Farbe die Action und die Turbulenz der Panels betont. Dann gibt es noch eine Manga-Artige Episode die ebenfalls wieder einen anderen Stil präsentiert.

Insgesamt geht es bei Serienauftakt von „Doctor Strange“ an vielen Orten und in vielen Handlungselementen sehr umtriebig zu. Mir persönlich ist das etwas zu wenig fokussiert und vor allem in der ersten US-Ausgabe etwas zu belanglos, wie da heile Welt dargestellt wird. Möglicherweise ist die Serie aber auch eher für ein modernes Publikum konzipiert, das gerne mit vielen Bällen gleichzeitig jongliert und zwischen Handlungselementen springt wie die Kids früher beim Himmel und Hölle hüpfen.

Comic-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Doctor Strange – Liebe, Magie und Finsternis
OT: Doctor Strange (2023) 1-5, Marvel Comics, 2023
Genre: Comcis, Superhelden
Autor: Jed McKay, Amy Chu
Zeichner: Pasqual Ferry, Andy MacDonald, Tokitokoro
Farben: Ian Herring, Matt Hollingsworth, Heather Moore et al.
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
ISBN: 9783741634154
Verlag: Panini Comics, Softcover, 132 Seiten,

Doctor Strange Neustart bei Panini Comics