Aus dem Archiv in die #IdenDesMärz: „Mata Hari“ von 1985. Die niederländische Tänzerin mit dem Künstlernamen Mata Hari ist wohl die bekannteste Spionin der Welt und hat etlichen Spekulationen und Verfilmungen inspiriert. Die schlicht „Mata Hari“ betitelte Filmversion aus den 80ern, die 2011 hierzulande erstmals auf DVD und Blu-ray erschienen ist, zählt leider nicht zu den sehenswerten Verfilmungen.
Auf der Grundlage biografischer Spekulationen inszeniert das Drehbuch die Geschichte der niederländischen Nackttänzerin, die nach der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert unfreiwillig zur Spionage gezwungen wird. Aufgrund einer Dreiecksbeziehung zwischen Mata Hari (Sylvia Kristel) und zwei Männern, die vor dem Kriegsausbruch Freunde waren, einem deutschen und einem französischen Offizier. Während des Ersten Weltkrieges wird Mata Hari schließlich zur Doppelagentin und nach erfolgreicher Spionage verurteilt man die Tänzerin noch vor dem Ende des Krieges zum Tode.
Die Verfilmung, für die der Regisseur Curtis Harrington die Leitung übernahm, setzt auf eine Mischung aus historischen Drama und Erotik, um den Lebenslauf der berühmten Spionin nachzuzeichnen. Das haben auch schon frühere Verfilmungen mit Erfolg getan: Der deutsche Stummfilmstar Asta Nielsen schlüpfte 1927 ebenso in die Rolle wie einige Jahre später Greta Garbo (1931).
Schillernde Frau, stumpfe Inszenierung
Auch Jeanne Moreau erweckte die Spionin in einem Drehbuch von Francois Truffaut (1964) zum Leben. Der Achtziger Version gelingt das nicht. Stattdessen wird ein zwar gut ausgestattetes, aber hölzern dargebotenes Historienstück als Kulisse für eine eher mäßig erotische, softpornografische Dreiecksgeschichte verwendet.
Sylvia Kristel, bekannt durch unzählige „Emanuelle“-Filme, übernimmt die Hauptrolle der Mata Hari und es gelingt ihr ebensowenig wie den beiden männlichen Hauptdarstellern der Geschichte Leben einzuhauchen. Das liegt nicht nur am mangelnden Ausdrucksvermögen der Darsteller, denn das Drehbuch und die Inszenierung müssen schon in den 80er Jahren altbacken gewirkt haben. So wenig der Film dramaturgisch überzeugen kann, so unerotisch wirken die Nacktszenen des Films.
Einzig die Kulissen und Kostüme können dem unerschütterlichen Cineasten als gelungen gelten. Aber reicht das, um einen Film zu sehen?
Dass diese Version der „Mata Hari“ bisher in Deutschland nicht veröffentlicht wurde, war zu verschmerzen. Fraglich, ob sich für diesen wenig überzeugenden Titel mehr Zuschauer finden, als eingefleischte Liebhaber.
Film-Wertung: (2 / 10)
Mata Hari
OT: Mata Hari
Genre: Thriller, Erotik
Länge: 108 Minuten, 1985
Regie: Curtis Harrington
Darsteller:innen: Sylvia Kristel, Oliver Tobias, Christopher Cazenove,
FSK: ab 18 Jahren, Ohne Jugendfreigabe
Vertrieb: Koch Media
Kinostart: Nicht in Deutschland
DVD-VÖ: 05.08.2011
Videopremiere: September 1985