Canaan-Komplettbox: Kämpfen mit allen Sinnen

Aus dem Archiv in den #Anijanuar: „Canaan von 2009. Universum Anime (heute Leonine) veröffentlichte die erfolgreiche Serie „Canaan“ 2013 noch einmal als Komplettbox, nachdem die Serie ihre Premiere hierzulande 2010 feierte. Puristen können sich das Ganze nun auch im Original ansehen, denn jetzt gibt es neben der Synchro auch deutsche Untertitel. Gelegenheit sich mal mit „Canaan“ zu beschäftigen.

In Shanghai steht eine internationale Sicherheitskonferenz bevor und in der Stadt ist gerade Volksfest. Also machen sich der japanische Reporter Minoru mit der Fotopraktikantin Maria Osama auf den Weg davon zu berichten. Die hofft allerdings auch ihre Freundin Canaan widerzutreffen. Und die hält sich tatsächlich in der Stadt auf.

Canaan ist allerdings alles andere als ein normales Mädchen, sondern eine Profikillerin mit übernatürlichen Fähigkeiten. Sie ist Synästhet, und kann verschiedene sinnliche Eindrücke auf ganz eigene Weise wahrnehmen. Canaan hält sich in Shanghai auf, weil die Terrorganisation „Snake“ scheinbar einen Anschlag plant. Zufällig (oder doch nicht?) laufen sich Maria und Canaan in Shanghai über den Weg und Reporter Minoru wittert in der mysteriösen Frau eine noch größere Story als bei die Sicherheitskonferenz. Er hängt sich an die beiden Freundinnen, um Hintergründe zu erfahren.

Doch Snake tritt in Aktion und scheint es auf das Leben von Maria und Canaan abgesehen zu haben. Angeführt wird die Terrorgruppe von Alphard, die mit Canaan nicht nur eine alte Feindschaft verbindet, sondern auch eine gemeinsame Vergangenheit. Immer wieder werden Maria und Canaan von Menschen mit seltsamen Malen am Körper bedroht, die Boner genannt werden und mit dem geheimnisvollen UA-Virus infiziert wurden. Und während Canaan Maria das Leben rettet, erkennt diese, dass ihre Freundin keine so harmlose Frau ist. Die Freundschaft bekommt Risse. Auch lässt Marias Amnesie gelegentlich nach und sie beginnt sich zu erinnern.

Terrorgefahr bei einer Sicherheitskonferenz

Der höchst erfolgreiche Anime „Canaan“ basiert auf einem Zusatzlevel für ein Computerspiel. Den Serienmachern ist es dabei gelungen, die Story auf eigene Beine zu stellen und als Anime mit „Magical Girl“- und Actionelementen zu konzipieren. Erstaunlich ist auch, welchen Erfolg die Story in Japan hat, wo diverse Manga-Serien aus dem Anime hervorgegangen sind. Mehr dazu und überhaupt einen sehr ausführlichen Eintrag zu der Serie findet ihr auf Wikipedia. Da fragt man sich schon, warum überhaupt noch eine Kritik schreiben?

Wie auch immer: Die Geschichte der beiden Widersacherinnen und der Aktivitäten der Terrorgruppe ist klug konzipiert und actionreich umgesetzt. Die Freundschaft mit der Fotoreporterin Maria, gibt der Geschichte eine weitere Ebene. Maria fungiert auch als Erzählerin und wendet sich dabei an eine relativ junge Zielgruppe. Das schmälert den Unterhaltungswert gelegentlich ein wenig, ebenso wie die pubertären Witze auf Kosten des busenfixierten Minoru.

Obwohl sich „Canaan“ eigentlich an eine relativ junge Zielgruppe richtet, hat es hierzulande eine FSK Freigabe ab 16 gegeben, während der Titel in den USA und in Japan auch für jüngeres Publikum freigegen ist. Schade eigentlich und auch nur bedingt nachvollziehbar, eventuell liegt es an dem Terror-Thema. So richtig spannend ist das Epos um die geheimnisvolle Killerin allerdings nicht, vielmehr stehen Fragen nach Freundschaft und Identität im Mittelpunkt.

Optisch weiß „Canaan“ zu überzeugen und die Action-Sequenzen sind ebenso dynamisch wie die Szenarien atmosphärisch gestaltet sind. Bei den Charakteren wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen, aber das dramaturgisch Wichtigste, die Entwicklung der Figuren innerhalb der Serie ist absolut gegeben. So dass die „Canaan“ für gute, genreübliche Unterhaltung sorgt.

Serien-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Canaan – Staffel 1
OT: Canaan – Season 1
Länge: 325 Minuten (13 x 23 Min.), J, 2009
Regie: Masahiro Andô, Yoshiyuki Asai
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Leonine (vormals Universum Anime)
DVD-VÖ: 22.02.2013

Canaan (Anime) bei Wikipedia