Mission: Impossible – Rogue Nation: Die im Dunkeln

Eine weitere unmögliche Mission im #Thrillzember: „Mission Impossible – Rogue Nation“. Inzwischen ist die Agenten-Blockbuster-Serie „Mission: Impossible“ mit Hollywood-Star Tom Cruise längst zur Marke geworden. Seit Cruise 1996 in die Rolle des amerikanischen Geheimagenten Ethan Hunt schlüpfte, sind dessen Abenteuer Garanten für volle Kinosäle. Mit „Rogue Nation“ kam 2015 die fünfte unmögliche Mission in die Kinos und sie ist eine der sehenswertesten.

Nun ist endgültig Schluss: Der CIA-Chef Alan Hunley stell die verdeckt operierende Einheit IMF (Impossible Mission Force?) komplett in Frage und fordert deren Auflösung. Zuviel Schaden und Kosten, nicht effektiv genug. Der Ausschuss des Senats sieht bei der Betrachtung der Angelegenheit eher Glück als Können verantwortlich. Daher werden die verbleibenden Agenten erst einmal bei der CIA eingegliedert.

Benji (Simon Pegg) überprüft nun Software und muss wöchentlich zum Lügendetektortest. Brandt (Jeremy Renner) kann wenig dagegen tun. Ethan Hunt (Tom Cruise) bleibt im Außendienst unauffindbar und lässt sich einfach nicht zurückbeordern. Doch was treibt den Agenten an?

Hunt verfolgt ein ominöses Syndikat, dessen Existenz er noch nicht beweisen kann. Scheinbar unsichtbar spinnt eine geheime Schurkenorganisation ihr Netz um den Globus. In London muss Ethan auf schmerzliche Weise erfahren, dass auch die amerikanischen Geheimdienste infiltriert sind.

Die Liga der toten Agenten

Überraschender Weise bekommt Hunt Hilfe von der zwielichtigen Agentin Ilsa Faust (Rebecca Feruson). Er kann aus der Gefangenschaft von Lanes (Sean Harris) Geheimorganisation entkommen. Das Syndikat setzt sich aus lauter scheinbar verstorbenen Ex-Agenten zusammen. Lanes Absichten erkennt Hunt damit aber noch lange nicht. Der Agent braucht sein Team.

Scheinbar hat sich inzwischen etabliert eine neue Episode jedes großen Film-Franchise mit einer gehörigen Portion Action zu beginnen. Etwa auch bei „James Bond Spectre“. So auch in „Rogue Nation“. Hunt fliegt außen an einem Transportflugzeug mit, weil Benji die Tür nicht fernsteuern kann. Dann erst entfaltet Regisseur und Autor McQuarrie seine vertrackte Spionagestory. Die Zusammenarbeit zwischen Regisseur und Star hat bei „Jack Reacher“ scheinbar gut funktioniert.

Die wesentlich andere Qualität von „Rogue Nation“ liegt im Bereich des Geschichtenerzählens. Anders als beispielweise in „Phantom Protokoll“ weiß McQuarrie die Spannung bis zum Ende hoch zu halten. Handlung und Action bei „Mission Impossible“ waren selten so ausgewogen wie in „Rogue Nation“. Der Regisseur und sein Star harmonieren einfach gut. McQuarrie, der von Haus aus vor allen Drehbuchautor ist („Die üblichen Verdächtigen“, „Edge of Tomorrow“), verfasste auch die Bücher für die beiden Cruise Filme „Edge of Tomorrow“ und „Operation Walkyre“.

Mehr Action, komplexere Handlung

Nun kommt ein weiteres actionreiches Kapitel zur Zusammenarbeit und zum MI-Franchise hinzu. Jeder im MI-Team bekommt seinen Spot in der Geschichte und es gibt erhebliche Mengen handgemachter Action zu bestaunen. In der Oper wird es akrobatisch, unter Wasser aberwitzig und die Motorrad-Verfolgungsjagden sind fast schon gewohnt rasant und großartig choreografiert.

Beinahe selbstverständlich, dass es einmal mehr in Agentenmanier um den halben Globus geht: Von Weißrussland nach London, von Havanna über Wien und nach Nordafrika. An Schauwerten (und Produkteinblendungen) mangelt es wahrlich nicht. Der fünfte „Mission Impossible“-Film hat dabei auch etwas mehr Selbstironie und Humor zu bieten als bisher. Die Schließung des IMF mag ja beinahe als Running Gag gelten.

In Sachen Besetzung kann der charismatische Bösewicht Lane dem unermüdlichen Helden Hunt Paroli bieten. Sean Harris ist ein Meister des Understatement und seine gebrochen undurchsichtigen Charaktere („Green Knight“) sind immer schillernd und pulsierend. Auch die Schwedin Rebecca Ferguson sorgt dafür, dass ihre undurchsichtige und attraktive Figur als handfeste Agentin genauso überzeugt wie als selbstbewusste Frauenfigur. Für Ethan Hunt ist sie gleichermaßen Hilfe wie Bedrohung.

Mission: Impossible -Rogue Nation“ hat Etliches zu bieten, dass der britischen Agentenkonkurrenz Beine macht: spektakuläre Schauwerte, eine clevere Story und Hochspannung. Das sorgt nicht nur im Kinosaal sondern auch auf dem heimischen Sofa für packende Thriller-Unterhaltung.

Film-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

Mission Impossible – Rogue Nation
OT: Mission Impossible – Rogue Nation aka MI 5
Genre: Action, Thriller,
Länge: 131 Minuten, USA, 2015
Regie: Christopher McQuarie
Darsteller:innen: Tom Cruise, Rebecca Fergusson, Jeremy Renner, Sean Harris
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Paramount
Kinostart: 06.08.2015
DVD- & BD-VÖ: