Das Haus der Krokodile: Hochspannung für Kids

Aus dem Archiv in den #Thrillzember: „Das Haus der Krokodile“ von 2012. Die Neuverfilmung des spannenden Jugendbuches „Das Haus der Krokodile“ von Helmut Ballot ist extrem gelungen und sollte es schaffen einer neuen Generation von Zuschauern die abenteuerliche Geschichte nahezubringen. Aber Achtung, im „Haus der Krokodile“ geht es nicht nur spannend, sondern auch gruselig zu.

Die Familie Laroche ist gerade in eine neue Wohnung gezogen. Vorher hat hier der verstorbene Onkel gewohnt, im Untergeschoss des Hauses lebt noch immer die ehemalige Haushälterin des Onkels, Frau Debisch (Gudrun Ritter) mit ihrem Sohn Friedrich (Christoph Maria Herbst). Die Laroches haben sich noch gar nicht richtig eingerichtet, als die Eltern auch schon wieder für ein paar Tage wegfahren müssen.

Der elfjährige Viktor (Kristo Ferkic) bleibt mit seinen beiden älteren Schwestern Cora (Joanna Ferkic) und Luise (Vijessna Ferkic) zuhause. Und während die beiden Mädchen versuchen den Haushalt zu führen, erkundet Viktor die Wohnung, in der noch die Sachen des Onkels herumstehen. Dabei stößt er auf das Foto eines geheimnisvollen Mädchens. Das Mädchen ist Cäcilie, die früh gestorbene Tochter des Onkels.

Viktors Erkundungstour wird von einem Einbrecher gestört, der ebenso überrascht ist, wie Viktor selbst und genauso schnell wieder verschwindet wie er aufgetaucht ist. Doch Frau Debisch, die den Lärm gehört hat, glaubt Viktor nicht. Dann stößt Viktor zufällig auf das Tagebuch von Cäcilie. Darin hat diese ein Bilderrätsel versteckt, das Viktor nun zu lösen versucht. Dabei spielen die Krokodile, die der Onkel von seinen Reisen mitgebracht hat eine große Rolle. Doch auch andere sind hinter dem Geheimnis der Krokodile her und Her Strichninzki (Waldemar Kobus), der Mieter in der Dachwohnung ist Vitor auch nicht geheuer.

Jugendbuch-Klassiker neu verfilmt

Neuauflagen von Filmen, die einen selbst als Kind fasziniert haben, haben es grundsätzlich nicht leicht, weil die nostalgische Erinnerung voreingenommen macht. Deshalb ist es immer gut eine zweite Meinung einzuholen.

Mein neunjähriger Neffe ist jedenfalls begeistert: „Am Anfang als der Schatten auftauchte, dachte ich: jetzt wird es kriminell. Wurde es dann aber doch nicht. Sondern spannend. Ich dachte: ist der doof oder was (Viktor natürlich), weil er sich von einer Katastrophe in die andere begeben hat. Und der Dieb, der sich als etwas anderes entpuppte, war auch cool. Das mit der Auflösung genauso cool.“

Das reicht eigentlich als Filmkritik aus. Aber für alle, dies noch mehr wissen wollen, kommt jetzt noch ein bisschen Erwachsenengeschwätz. In der Tat schaffen es Cyrill Boss und Philipp Stennert („Der Pass“) , die nach „Jerry Cotton“ erneut gemeinsam das Drehbuch geschrieben und Regie geführt haben, die Spannung und Faszination des Jugendbuches von Helmut Ballot, das ja vierzig Jahre alt ist, zeitgemäß in einen Film zu packen.

Das war nicht unbedingt zu erwarten, waren die Regisseure bisher doch vor allem für nicht eben subtile Komödien verantwortlich („Neues vom Wixxer“). Aber die Neuverfilmung von „Das Haus der Krokodile“ ist überzeugend geworden und unterfordert das jugendliche Publikum nicht. Der Spannungsfaktor ist sehr hoch und die Besetzung ist richtig gut. Vor allem Gudrun Ritter ist als Frau Debisch ganz schön furchteinflößend.

Verglichen mit dem TV-Mehrteiler von 1976, in dem Thomas Ohrner (diesmal kur als Viktors Vater zu sehen) den jungen Viktor spielte, ist der Spielfilm allein aufgrund der Länge viel kompakter ausgefallen. Da lässt es sich weniger in der gruseligen Atmosphäre schwelgen, aber das macht die Neuverfilmung mit anderen Mittel wieder wett.

Alles in allem ist „Das Haus der Krokodile“ 2012 wirklich tolle und spannende Unterhaltung für ein jugendliches Publikum geworden. Ein packendes Kinoabenteuer ist also garantiert: spannend und cool.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Das Haus der Krokodile
OT: Das Haus der Krokodile
Genre: Jugendfilm, Mystery,
Regie: Cyril Boss, Phillip Stennert
Vorlage: Gleichnamiges Buch von Helmut Ballot
Darsteller:innen: Kristo Ferkic, Johanna Ferkic, Vijessna Ferkic, Waldemar Kobus
FSK: ab 6 Jahren
Vertrieb: Constantin/Universal
Kinostart: 20.03.2012
DVD-& BD-VÖ: 04.10.2012