Weil ich doch gerade dabei bin. Hier eine weitere romantische Komödie mit der bezaubernden Emily Blunt aus dem Archiv: Das scheinbar vollkommen absurde Projekt eines Scheichs, mitten in der Wüste Lachse anzusiedeln, sorgt in der romantischen Komödie „Lachsfischen im Jemen“ für viel Verwirrung und einige kluge Sprüche übers Angeln. Mit seinen Stars macht „Chocolat“-Regisseur Lasse Hallstöm in dem Film von 2012 alles richtig und sorgt für beschwingte Unterhaltung.
Als die Finanzberaterin Harriet Chetwode-Talbot (Emily Blunt) von ihrem Auftraggeber, dem Scheich Muhammad Ibn Zaidi (Amr Waked), gebeten wird in Erfahrung zu bringen, ob man im Jemen nicht Lachse ansiedeln könne, wendet diese sich dienstbeflissen an den Fischerei-Experten Doktor Alfred Jones (Ewan McGregor). Der hält das Projekt für einen schlechten Witz und für schlicht undurchführbar.
Als die britische Regierung allerdings dringend positive Presse aus der muslimischen Welt braucht, landet dieselbe Anfrage bei der PR-Beraterin des Premierministers. Und somit über Umwege wieder bei Doktor Jones, der von seinem Vorgesetzten dazu verdonnert wird, sich ernsthaft mit dem Vorhaben zu befassen. Widerwillig lässt sich Jones auf das Projekt ein, doch nachdem er den angelbegeisterten Scheich persönlich kennengelernt hat, beginnt Jones, wohlwollend an dem Projekt zu arbeiten. Es versteht sich beinahe von selbst, dass sich dabei auch Miss Chetwode-Talbot und Doktor Jones ein wenig näherkommen.
„Lachsfischen im Jemen“ beruht auf dem 2006 erschienenen, von der Kritik gefeierten Debutroman des englischen Autors Paul Torday. In Lasse Hallströms Filmadaption trägt das satirische Element allerdings nur die erste Hälfte des Films, danach verlegt sich „Lachsfischen“ auf die Romanze zwischen den beiden Briten in der Wüste. Insofern ist es nicht verwunderlich, das von dem pointengespickten, fulminanten Beginn des Films nicht allzu viel übrig bleibt und es am Ende ein wenig zu stark in Richtung Happy End geht.
Hallström hat sein gutes Händchen für romantisch-dramatische Stoffe, die mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt werden, schon zur Genüge unter Beweis gestellt und auch „Lachsfischen im Jemen“ funktioniert über weite Strecken ausgesprochen gut. Das liegt nicht zuletzt an dem Zusammenspiel von Emily Blunt und Ewan McGregor die so wunderbar britisch und so herrlich verschieden sind, dass es Spaß macht den beiden bei ihren Schlagabtauschen zuzusehen.
Allerdings weist die Kameraarbeit einige Schwächen auf. Wie schon in „Hachiko“ (2009) zu beobachten, wirken einige Außenaufnahmen unscharf und wenig sorgfältig ausgeführt. Das ist aufgrund der eindrucksvollen Landschaft und der mangelnden Tiefenschärfe bisweilen etwas ärgerlich, fällt insgesamt aber weniger ins Gewicht, weil das Hauptaugenmerk des Films eindeutig auf der Handlung liegt.
Alles in Allem ist „Lachsfischen im Jemen“ ein gelungenes Feel-Good-Movie, das genügend Verschrobenheit, Witz, Drama und Romantik unter einen Hut bringt, um für einen gelungenen Kinoabend zu sorgen. Die Klasse von „Chocolat“ oder „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ erreicht „Lachsfischen im Jemen“ allerdings nicht.
Film-Wertung: (7 / 10)
Lachsfischen im Jemen
OT: Salmon Fishing in the Yemen
Genre: Komödie, Romanze,
Regie: Lasse Halström
Darsteller:innen: Emily Blunt, Ewan McGregor
FSK: ab 6 Jahren
Vertrieb: Concorde,
Kinostart: 17.05.2012
DVD-& BD-VÖ: 18.10.2012