Mavericks: Jagd auf die große Welle

Der Ritt auf den Wellen übt eine seltsame Faszination aus, seit sich zum erstem mal jemand zufällig auf ein Stück Treibholz gestellt hat. Der junge Jay Moriarty ist fasziniert von den Riesenwellen, den Mavericks, die nur alle Jubeljahre mal an der kalifornischen Küste auftauchen. „Mavericks“ ist eine Hommage an die Surflegende und doch nur ein mäßig gelunger Film geworden.

Schon als kleiner Junge ist Jay Moriarty (Jonny Weston) von Wellen fasziniert und so wundert es nicht, dass der Sohn einer allein erziehenden Mutter (Elizabeth Shue) bei nächster Gelegenheit zu surfen anfängt. Das bietet sich ja an, wenn man direkt an der kalifornischen Küste wohnt.

Als 15-jähriger ist Jay schon extrem gut auf dem Board, doch er sucht nach weiteren Herausforderungen. Als er zufällig von Riesenwellen, so genannten Mavericks hört ist Jay besessen davon, diese auch zu surfen.

Er fragt die Surflegende Rick „Frosty“ Hesson (Gerard Butler), der um die Ecke lebt, ob er ihm das beibringen kann, denn Frosty und seine Kumpels sind Routiniers im Umgang mit dem Wellenmonstern. Frosty scheut sich, den Jungen zu trainieren, doch Jay lässt nicht locker. Und so entwickelt Frosty einen Lehrplan, der unter anderem Aufsätze und Konditionstraining beinhaltet.

„Mavericks“ inszeniert das Leben und die Leidenschaft des „Soul Surfers“ Jay Moriarty, der als jüngster Brettreiter überhaupt auf einer Riesenwelle gesurft ist und dabei zufällig auf dem Cover eines Surf-Magazins landete. Doch es geht nicht nur ums Surfen, sondern auch um die Freundschaft zu dem Vaterersatz Frosty, der den talentierten Jungspund unter seine Fittiche nimmt. Das ist von den Regisseuren Michael Apted und Curtis Hanson ganz gefällig inszeniert und weiß auch durchaus zu unterhalten.

Allerdings kommt wieder die inzwischen sattsam bekannte Dramaturgie einer jeden Surfgeschichte zum Tragen. Auch wenn Jonny Westen schnuckelig anzusehen ist und Gerard Butler den alten Hippie Frosty ganz gefällig darzustellen weiß, fehlt es „Mavericks“ irgendwie an Seele.

Ausgerechnet, möchte man meinen, wo es doch um den „Soul Surfer“ geht. Nu je, die Aufnahmen der Wellenritte sind gelungen und Jays „Ausbildung“, die gelegentlich an Mister Myagis eigenwillige Schule erinnert, unterhält ganz launig. Dann kommt noch eine kleine Lovestory dazu und eine Freundschaft, die an der Pubertät zu zerbrechen droht. Das kann man gut gucken, nur neu ist das Ganze nicht.

Das wahrlich Anstrengende bei (fast) allen Surffilmen ist aber, dass es immer, immer, immer Tote zu beklagen gibt, die ihrer Leidenschaft zum Opfer gefallen sind. Daraus könnte man eigentlich den Schluss ziehen, sich besser nicht mit Naturgewalten anzulegen, aber in der Surfgemeine wie in jeder Extremsportszene wird das Risiko billigend in Kauf genommen, was dann immer wieder zu den mantraartigen Lebensmaximen vom „intensiven Leben“ führt. Hilft alles nix, es gibt nie ein Happy End, denn der Schnitter surft mit.

Mit „Mavericks“ kommt ein unterhaltsame, aber nicht sonderlich origineller Surffilm in die Kinos, der sich dem Ausnahmetalent Jay Moriarty widmet, sich leider aber auch nicht aus dem Genre heraussticht.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Mavericks- Lebe deinen Traum
OT: Chasing Mavericks
Genre: Biografie, Drama, Sport,
Länge: 117 Minuten, USA, 2012
Regie: Michael Apted, Curtis Hanson
Darsteller: Johnny Weston, Elizabeth Shue, Abigail Spencer, Gerard Butler,
FSK: ab 6 Jahren
Vertireb: Senator/Wild Bunch (Vertrieb über Leonine)
Kinostart: 17.01.2013
DVD-VÖ: 21.06.2013

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