Heute im #Sommerkino25 die Bestseller-Verfilmung „Life of Pi“ von 2012. Ein junger Inder erleidet „Schiffbruch mit Tiger“ und schafft es dennoch zu überleben. Regisseur Ang Lee hat die Verfilmung von Yann Martels Erfolgsroman kongenial umgesetzt. Dank eindrucksvoller Bilder bleibt die parabelhafte Geschichte im Gedächtnis. „Life of Pi“ erschien 2013 auf DVD und Blu-ray.
Jahre nach den erstaunlichen Ereignissen bekommt der Indische Professor Piscine Patel (Irrfan Khan), genannt Pi, besuch von einem Schriftsteller, der seinen Glauben verloren hat. Pi erzählt von seinen Erlebnissen, die ihn schließlich nach Kanada verschlagen haben.
Einst betrieb sein Vater in Indien einen Zoo, dessen größte Attraktion der Tiger Richard Parker war. Der seltsame Name der Raubkatze entstand durch eine Verwechselung mit dem Namen des Jägers auf einem Formular. Als Pi (Suraj Sharma), der aufgrund seines Namens in der Schule gehänselt wird, älter wird, beschließt der Vater die Tiere im Ausland zu verkaufen. Denn die Versorgungslage in Indien immer schlechter wird.
Die Überfahrt auf dem Frachter endet in einer Katastrophe und das Schiff sinkt in einem Sturm auf dem Pazifik. Die komplette Besatzung, Pis Familie und fast alle Tiere ertrinken. Nur Pi schafft es sich auf dein Rettungsboot in Sicherheit zu bringen. Dort leisten ihm ein Zebra, ein Orang Utan, eine Hyäne und eben der Tiger Richard Parker Gesellschaft. Bald sind nur noch Pi und der Tiger übrig: Der Tiger im Boot und Pi auf einem selbstgebastelten Floß.
Ein Zoo geht auf Reisen
Autor Yann Martel schuf mit der Parabel „Schiffbruch mit Tiger“ einen Weltbestseller, der sich auch mit den Fragen der Religion und des Glaubens beschäftigt und nicht nur eine abenteuerliche Geschichte erzählt. Regisseur Ang Lee („Brokeback Mountain“) hat in seine Verfilmung vier Jahre Arbeit gesteckt. Das Drehbuch stammt übrigens nicht vom Romanautor selbst, sondern von David Magee („Wenn Träume fliegen lernen“).
Es gelingt der Verfilmung den Charme der Erzählung einzufangen und die fantastische Geschichte angemessen zu bebildern. Dazu bedarf es zwar einer ganzen Menge an computergenerierte Animation (CGI). Das Ergebnis ist in optischer Hinsicht fulminant geworden und braucht sich hinter Fantasy-Spektakeln wie „Herr der Ringe“ nicht zu verstecken. Ang Lee hat die Geschichte um einige famose Bilder erweitert, so etwa die fluoreszierenden Quallen und die Walsequenz.
Die Raubkatze und die See
Zwar erscheint der Film auch als 3D-Blu-ray, aber die meisten Filmfans verfügen wohl nicht über die entsprechende Technik. Weshalb die Mehrzahl den bildgewaltigen Film in 2D anschauen wird. Selbstverständlich nimmt das ein Wenig von der Monumentalität der Bilder, aber grundsätzlich bleibt die beeindruckende Umsetzung auch auf dem heimischen TV-Gerät unbeeinträchtigt.
Inhaltlich bleibt der Film der Romanvorlage treu und vermittelt im relativ offensichtlichen Subtext religiöse und glaubensrelevante Fragestellungen. Wem das schon am Buch nicht gefiel, der wird dies auch am Film bemängeln. Wer sich darin wiederfindet oder angesprochen fühlt, wird umso erfreuter sein.
Außerdem enthält die Blu-ray noch das Feature „A Filmmakers Journey“, eine Art Entstehungsgeschichte des Films, die in vier Kapiteln eine Art zusammenhängendes Making of von annähernder Spielfilmlänge dokumentiert. Das ist für Filmfans und Freunde der Geschichte durchaus interessant und informativ.
Optisch kann „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ mit eindrucksvollen Bilder überzeugen. Die Geschichte folgt der Bestsellervorlage und hat daher einige dramaturgische und erzählerische Schwachpunkte übernommen.
Life of Pi- Schiffbruch mit Tiger
OT: Life of Pi
Genre: Drama,
Länge: 127 Minuten, USA, 2012
Regie: Ang Lee
Vorlage: Gleichnamiger Roman von Yann Martel
Schauspiel: Suraj Sharma, Irrfan Khan,
FSK: ab 12 Jahren
Verleih: 20th Century Fox / Disney
Kinostart: 26.12.2012
DVD- & BD-VÖ: 25.04.2013