2018 kam hierzulande eine weitere Action-Komödie mit Frankreichs Strahlemann Omar Sy in die Kinos. In „Belleville Cop“ will ein Ur-Pariser den Mord an einem Freund untersuchen und muss dazu nach Miami. Das sorgt für Differenzen in der Ermittlungsarbeit und einen eher müden Action-Ansatz.
Der französische Polizist Baaba Keita (Omar Sy) hat seinen Pariser Multikulti-Stadtteil Belleville noch nie verlassen. Er wohnt sogar noch bei Mutti. Eigentlich will er mit seiner Freundin Lin zusammenziehen, aber die will aus dem Viertel raus. Das geht schon mal gar nicht. Belleville ist einfach zuhause.
Dann kommt Baabas Jugendfreund Roland überraschend aus Miami zu Besuch. Die Wiedersehensfreude ist kurz, denn Roland wird erschossen. Nun setzt Baaba alles daran, die Mörder zu fassen. Da sind Drogen im Spiel und eine Spur führt nach Miami. Kurzerhand übernimmt Baaba dort Rolands Job am Konsulat. Er ermittelt in Kooperation mit den dortigen Behörden weiter. Die Zusammenarbeit mit dem betulichen amerikanischen Kollegen Ricardo (Luis Guzmán) gestaltet sich zunächst aber eher schleppend.
Endlich raus aus dem Hotel Mama
In Frankreich ist Omar Sy („Ziemlich beste Freunde“) damals schon längst ein Superstar gewesen. Der Mime ist und bleibt ein sympathischer Strahlemann, auf dessen Charme viele der Rollen zugeschnitten sind. Doch diese vermeintliche Actionkomödie kann auch er nicht retten. In der Tradition amerikanische Buddy-Movies wie „Beverly Hills Cop“, „Bad Boys“ oder „Lethal Weapon“ inszeniert Regisseur Rachid Bouchareb („Tage des Ruhms“) gerade mal einen verschnarchten Abklatsch der erwähnten Hollywood-Vorbilder.
Der Komödie fehlt es vor allem an Dynamik. Da gibt es keinen Drive und selten mal Tempo. Weder entwickelt sich zwischen die ungleichen Cops ein unterhaltsamer Schlagabtausch noch hat die handelsübliche Krimi-Story einen charismatischen Bösewicht aufzubieten.
Das Mutter-Thema ist nicht lustig und Actionszenen sind eher spärlich. Tempo nimmt die Suche nach den Mördern, die schließlich noch nach Afrika führt, ohnehin kaum auf. Den letzten Rest von Charme verspielt die deutsche Synchro mit schlaffen Sprüchen à la Bud Spencer.
„Belleville Cop“ ist ein ziemlich überflüssiger Versuch einer Action-Komödie.
Belleville Cop
OT: Le Flic de Belleville
Genre: Action, Komödie
Länge: 111 Minuten, F, 2018
Regie: Rahid Bouchareb
Schauspiel: Omar Sy, Luis Guzman
FSk: ab 12 Jahren
Verleih: Constantin / Universal
Kinostart: 25.01.2019
DVD- & BD-VÖ: 23.05.2019