Wer sich für moderne Pop und Hip-Hop-Musik interessiert, ist sehr wahrscheinlich irgendwann einmal über den Namen Pharrell Williams gestolpert. Der Rapper, Produzent und aktuell Mode-Designer gehört zu den erfolgreichsten Künstlern des Planeten. Anlass genug, die Karriere mal Revue passieren zu lassen. Dazu greifen der Künstler und der Regisseur Morgan Neville zu den beliebten Logo-Bausteinen und setzen die Künstlerbiografie Stein für Stein zusammen. Zu sehen im Kino ab dem 23. Januar 2025.
Pharrell Williams ist aktuell seit 2021 der Kreativchef der Herren-Linie des Modehauses Louis Vitton. Vorher hat der Musiker und Künstler sehr erfolgreich als Rapper und Hip-Hopper musiziert und auch als Produzent etliche bekannte Songs bearbeitet.
Am Anfang seiner Karriere bildete der Junge aus Virginia Beach mi Chad Hugo das Hip-Hop- und Songwriter-Duo „The Neptunes“. Es boten sich den jungen Leuten Chancen ihre musikalische Finesse in die Produktion für andere Künstler einzubringen und bald folgte der Durchbruch als Produzent und es folgten Auszeichnung und Anerkennung.
„Ich – Einfach unverbesserlich“
Das alles ist relativ flott bei Wikipedia nachzulesen und sogar noch einiges mehr, wie Rechtsstreitigkeiten zu Plagiatsvorwürfen, andere Betätigungsfelder und ein gelungenes musikalisches Comeback. Regisseur Morgan Neville ist ein renommierter Musikfilmer, der bereits einen Oscar für die Doku „20 Feet to Stardom“ über Backgroundsängerinnen und das ambitionierte Projekte „The Music of Strangers“ von YoYo Ma begleitet hat.
Nun also sitzen sich in einer Szene von „Piece by Piece“ Williams und Neville als Lego-Figuren gegenüber und entwerfen das Konzept für den Film, in dem sie gerade zu sehen sind. „The Lego Movie“ hatte Pharrell begeistert und so etwas würde er sich auch wünschen.
Nun ist es aber so, dass auch bereits „The Lego Movie“ nicht in händischer Stop-Motion Arbeit mit echten Spielsteinen und Bauklötzen entstanden ist, sondern auch einer Computer Animation beruht, die in der Optik der Lego-Steine gehalten ist. Das ist heute schlicht Stand der Technik oder „State of the Art“ und sieht für meinen Geschmack häufig zu glatt und zu künstlich aus, zeitigt aber bisweilen unerwartete Schönheiten.
„Happy“
So wie das Lego-Wasser von Venice Beach. Hier funkelt und reflektiert die Sonne in der Bandung und die wunderbare Surf-Welle will auch genutzt werden. Aber Williams und Kolleg:inen sind selten am Strand zu finden, denn sie sind mit Musik und Produktion beschäftigt. Und hängen in Studios und auch Bühnen herum. Auch diese nett animiert und flott anzusehen, aber eben nicht mit der zauberhaften Absicht das Eckige in etwas Rundes, Fließendes zu verwandeln.
Nun ist es auch nicht so, dass die Karriere von Parrell Williams außergewöhnlich verlaufen wäre. In der Kindheit gab es nichts auszustehen. Der Wille sich künstlerisch auszudrücken trifft in einem farbigen Mittelstandsmilieu auf elterliche Unterstützung und vorhandene Möglichkeiten sich auszuleben. Was dann in harter Arbeit irgendwann mit Erfolg belohnt wird. Nu je. Soviel dazu.
Die Lego-Bio des Musikers Pharrell Williams ist handwerklich solide gemacht und familientauglich erzählt. Kontroverses oder bisher wenig bekanntes sucht das Publikum vergebens. Die Animation macht sicher einen Großteil des Reizes aus, denn die Karriere-Stationen von Mister Williams sind nicht sonderlich außergewöhnlich ausgefallen. Das ist wohl gerade einmal Fan-Service. Und ehrlich gesagt erschließt sich mir persönlich der Reiz von Computer-Animierten Legosteinen einfach nicht.
Film-Wertung: (5 / 10)
Piece by Piece
OT: Piece by Piece
Genre: Musikfilm, Animation, Biografie
Länge: 93 Minuten, USA, 2024
Regie: Morgan Neville
Mitwirkende: Pharrell Williams, Kendrick Lamar, Timbaland,
FSK: ohne Altersbeschränkungen, ab 0 Jahren
Verleih: universal Pictures International
Kinostart: 23.01.2024
Pharrell Williams Homepage
Wikipedia-Eintrag zu Pharrell Williams
Offizielle Film-Seite