Catwoman 1: Es kann nur eine Katze geben

Hui, da bin ich wohl etwas zu spät mit meiner Comicvorstellung. Die Erstauflage der neuen Catwoman-Serie bei Panini Comics ist zumindest im Onlineshop schon ausverkauft. Das mag an der Zugabe der Acryl-Figur liegen, die zum „Dawn of DC“-Auftakt vielen Serienauftakten beigefügt ist. Aber auch so kann der neue „Catwoman“-Serienauftakt gefallen. Während Selina Kyle im Knast sitzt, wird sie von der Unterwelt-Lady Eiko Hasigawa vertreten.

Das Schöne an US-Superhelden-Comicserien ist ja, dass neue Leser und Quereinsteiger fast immer irgendwo abgeholt werden und die wesentlichen Vorentwicklungen präsentiert bekommen. Falls nicht, sorgen die Panini-Redakteure Christian Endres und Co kompetent und knackig dafür, dass die Leserschaft weiß, warum es anfängt, wo es anfängt. Dass ist auch in „Catwoman 1 – Dawn of DC“ der Fall.

Wegen des vermeintlichen Mordes an ihren Partner Valmont muss Selina Kyle ins Gefängnis. Dort bekommt sie auch Besuch von einer ambitionierten Anwältin, die denkt, dass Selina zu Unrecht einsitzt. Aber Miss Kyle hat Pläne und ist deshalb genau dort, wo sie sein will.

Außerdem hat Selina Verbindungen nach draußen. Die Catwoman hat sich mit dem Sohn von Mafiaboss Dario Tomasso angefreundet. der will gerne Superheld sein und steckt im Tomcat Kostüm. Aktuell assistiert er Selinas Urlaubsvertretung Eiko Hasigawa.

Die Urlaubsvertretung

Die übernimmt den Catwoman-Part solange Selina einsitzt. Und das haut auch ganz gut hin. Als Anführerin des Hasigawa-Clans muss sie sich allerdings noch mit den Unterwelt-Bossen treffen, die Catwoman ganz oben auf die Abschussliste setzen wollen. Keine einfache Gratwanderung üfr die beiden Katzen. Vor allem weil auch noch Superschurkin Punchline im Gefängnis auftaucht um Catwoman herauszufordern.

Bei DC Comics wurde im vergangenen Jahr ein Neuleser- und Einsteigerfreundlicher Reboot beschlossen, der kommt nun bei immer mehr Titeln auch in den deutschsprachigen Sammelbänden, die bei Panini Comics erscheinen zum Tragen. Bei Catwoman handelt es sich allerdings eigentlich um eine Fortsetzung der Serie. Die US-Nummerierung wird einfach weitergeführt und auch die verantwortliche Hauptautorin Tini Howard (Catwoman 8- Gefährliche Liebschaften) bleibt federführend in Selina Kyles Abenteuern.

Gerangel unter Gaunern

Allerdings hat der aktuelle Handlungsbogen „Es kann nur eine Katze geben“ durchaus gewisse Aspekte eines Neuanfanges, nimmt aber auch Handlungselemente aus der Graphic Novel „Catwoman: Lonely City“ auf.

In den ersten beiden US-Hefte des Sammelbandes interpretiert Zeichner Sami Basri Selina Kyle a la Kristen Stewart in einer Folge von „Hinter Gittern – Der Frauenknast“. Das ist sehr amüsant, flott zu lesen und sehr lässig gezeichnet und koloriert.

Im Anschluss verlagert sich die Handlung mehr auf die Straßen Gothams und wird parallel weitergeführt. Der Knastcharme geht etwas flöten, aber die Machtspielchen der Unterwelt haben auch ihren Thrill. Nico Leon hat seine eigene Catwoman längst gefunden und Marcus To und Marco Santucci teilen sich das Artwork in der US-Ausgabe 56, das stilistisch vielleicht etwas weniger ausdrucksstark ist. Aber die Story gefällt, egal wer malt.

In Sachen Serien-Neustart ist diese „Catwoman“ zwar ein wenig hingemogelt, aber die Story stimmt und die neuen Machtverhältnisse in Gotham City wissen für Turbulenzen zu sorgen. Demnächst steht das Batman/Catwoman-Crossover „Gotham War“ an. Die Saat ist ausgebracht. Dieser Catwoman Sammelband ist dennoch in sich stimmig abgeschlossen ziemlich empfehlenswert.

Comic-Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

Catwoman 1: Es kann nur eine Katze geben
Dawn of DC
OT: Catwoman 51-56, DC Comics, 2023
Genre: Comic, Superhelden
Autorin: Tini Howard
Zeichner: Nico Leon, Sami Basri et al.
Farben: Vincent Fuentes, Marcus To,
Übersetzung: Carolin Hidalgo
ISBN: 978-3741637636
Verlag: Panini Comics, Softcover, 164 Seiten
VÖ: 30.04.2023

Catwoman 1 bei Panini Comics