Ein quietschebuntes Fantasymärchen für ein junges Publikum erzählt der australische Animationsfilm „Arkie und die Stadt des Lichts“. Optisch ist „Arkie“ eigenwillig und eigeständig ausgefallen, inhaltlich etwas konfus. Dabei basiert der Film auf einem erfolgreichen Comic, das sogar zu einem Computerspiel wurde. Nur leider wurde „Scarygirl“ so der Originaltitel hierzulande nicht herausgebracht. Im Kino ab 08. Februar 2024.
In der Zukunft macht der Wissenschaftler Doktor Maybee Experimente in einer großen Stadt. Er braucht einen Riesenoktopus, damit seine Forschungen gelingen können. Doch seine Mitarbeit finden immer nur kleine Tintenfische. Also setzt Maybee eine Belohnung aus. Die interessiert auch den Abenteurer Bunnyguru und seinen Kumpel, denn die haben gerade ordentlich Spielschulden gemacht.
Derweil lebt Arkie auf einer Idyllischen Halbinsel mit ihrem Adoptivvater Blister. Der ist ein Riesenoktopus und hat heilende Fähigkeiten. Obwohl Arkie hauptsächlich menschlich ist, hat sich auch einen Tentakel, aber die magische Fähigkeit will sich nicht einstellen. Dabei wäre diese so wichtig, um die Natur zu heilen, die von einem bedrohlichen Lichtstrahl vernichtet wird, der aus der Stadt herausschießt. Dann wird Blister gefangen und Arkie muss sich auf eine gefährliche Reise in die Stadt machen.
Der Lebensvernichtende Lichtstrahl
„Arkie und die Stadt des Lichts“ beginnt wie eine Casino-Sequenz aus „Star Wars“, in der eine pulsierende futuristische Metropole gezeigt wird, in der sich eigenartige Wesen vergnügen. Selbstredend ist solch eine Sündenbabel auch Hort von Gaunern und Halunken.
Demgegenüber lebt Arkie in einer heilen Welt, die in ihren rundlichen Formen und ihrer Farbenvielfalt und ihrer lebendigen Wuselei nahezu idyllisch ist. Aber das Paradies ist bedroht und selbstverständlich will es die Story, dass Arkies Schicksal – oder ihre Herkunft – Enge mit Problem und Lösung verbunden sind.
„Arkie und die Stadt des Lichts“ basiert auf einem beliebten Comic von Nathan Jurevicius. Daraus wurde bereits ein Jump-and-Run-Game und nun eine kunterbunte Verfilmung. Und Australiens erster größer Animationsfilm. Dafür war auch Schauspieler Sam Neill als Sprecher zu bekommen. Und in der Originalversion hat „Scarygirl“ so auch den Charme australischen Dialekts. In der Synchronfassung fehlt jener Zungenschlag freilich und weicht einer überdrehten Albernheit.
Die Suche nach der eigenen Herkunft
Diese passt zwar zu der knalligen Optik des Animationsfilms für ein eher sehr junges Publikum, aber die Faszination für die eigenwillige Figuren- und Szenengestaltung weicht schnell einer Ernüchterung. Denn inhaltlich ist „Arkie“ ausgesprochen unbefriedigend ausgefallen. Zum einen gibt es fantastische, aber willkürliche Story-Elemente und nicht immer gelungene Charakterdesigns, zum anderen will „Arkie“ eine Entwicklungsgeschichte sein.
Die allerdings fällt reichlich überschaubar aus. Das Arkie anders ist, weiß die Hauptfigur ohnehin, die für mich zumindest nicht eindeutig als Mädchen zu erkenne war (Wobei das auch nicht wichtig sein muss). Das Abenteuer besteht letztlich in einem Stadtausflug. Und der Gegensatz zwischen „böser“ Stadt und „schöner“ Halbinsel ist schon überzogen stumpf ausgefallen. Zumal für das Publikum beides überzogen bunt und knallig daherkommt. Der Abspann in seiner zweidimensionalen Anlehnung an die Vorlage gefällt allerdings sehr.
Es mag sein, dass es hierzulande ein junges Publikum für „Arkie und die Stadt des Lichts“ gibt, das von knalliger Optik beindruckt wird und leicht zu bespaßen ist. Aber Der Film bleibt hinter seinen scheinbaren Ambitionen auf der Strecke und entpuppt sich als wenig überzeugendes Animations-Abenteuer.
Film-Wertung: (4 / 10)
Arkie und die Stadt des Lichts
OT: Scarygirl
Genre: Animation, Kinder,
Länge: 83 Minuten, AUS, 2023
Regie: Ricard Cussó, Tania Vincent
Vorlage: Comic „Scarygirl“ von Nathan Jurevicius
FSK: ohne Altersbeschränkung, ab 0 Jahren
Vertrieb: Splendid, MFA,
Kinostart: 08.02.2024