“Wintersonnenwende: Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts”

Zum Auftakt des #Winterwunderland bei brutstatt.de ein fantastisches Jugendabenteur von 2007 aus dem Archiv: „Wintersonnenwende“ schickt den jungen Will auf eine abenteuerliche Mission. Kurz vor Weihnachten in der englischen Provinz. Will Stanton (Alexander Ludwig) steht kurz vor seinem vierzehnten Geburtstag. Noch ahnt der siebte Sohn eines siebten Sohnes nicht, was für Veränderungen mit seinem Geburtstag einhergehen…

…Will ist der Sucher, der letzte einer Kriegerkaste, die auf der Seite des Lichts gegen das Dunkel kämpft. Die endgültige Herrschaft der Dunkelheit steht bevor, und nur der Sucher kann die Seite des Lichts und die Welt noch vor ihrem Schicksal bewahren.

Zunächst glaubt der junge Will auch selbst nicht an die Offenbarung, die ihm die “Uralten”, Kämpfer für das Licht, machen. Er glaubt weder an seine Bestimmung noch an die Bedrohung. Doch die Zeichen verdichten sich. Will erfährt von seinem älteren Zwillingsbruder, der kurz nach der Geburt verschwunden ist, und er findet unbewusst das erste Zeichen.

Er nimmt seine Aufgabe als Sucher (”Seeker”) schließlich an und macht sich auf die Suche nach den sechs Zeichen des Lichts, die er brauchen wird, um im Showdown mit dem Bösen zu bestehen. Die Zeichen sind in der Zeit versteckt. Will spürt sie nach und nach auf. Das letzte Zeichen aber bleibt unauffindbar.

Der siebente Sohn eines siebenten Sohnes

Wie alle Jugendfantasy lässt sich auch “Wintersonnenwende” als Metapher auf das Erwachsenwerden verstehen. Das Zeitreisemotiv der Suche gibt dem Film eine gewisse Überraschung, auch wenn Erinnerungen an Terry Gilliams “Time Bandits” wach werden.

Regisseur David Cunningham hat sich bei dieser Kooperation von 20th Century Fox und Walden Media mächtig ins Zeug gelegt, um den Jugend-Fantasy-Klassiker von Susan Cooper zu verfilmen. Die Romanvorlage besteht aus fünf Teilen, von denen Wintersonnenwende der zweite ist. Der Grundstein für weitere Verfilmungen des Epos ist gelegt.

Das Drehbuch entfernt sich aber deutlich von der Vorlage, so werden die Bezüge zur Arthus-Sage ignoriert und Will wird kurzerhand zum Amerikaner gemacht. Dennoch, der Film besteht als sehenswertes Fantasyspektakel, obwohl auf Starbesetzungen verzichtet wurde. Im direkten Vergleich mit den “Chroniken von Narnia” oder “Der goldene Kompass” ist die Story keineswegs schlechter, die Effekte sind nicht weniger spektakulär. Allein das Drehbuchs bleibt hinter den genannten zurück, gerade in der Sprunghaftigkeit der Handlung.

In den entfallenen Szenen der DVD versteckt sich ein ganzer Handlungsstrang, der der Kinofassung zum Opfer fiel. Der Wanderer, ein zum ewigen Wandeln Verdammter, taucht auf der Leinwand nicht mehr auf. Schade eigentlich, hätte er doch für einige interessante Wendungen gesorgt.

“Wintersonnenwende” ist solide, sehenswerte Fantasyunterhaltung und kann produktionstechnisch überzeugen. Die Defizite des Films sind in der Loslösung von der Romanvorlage, dem nicht ganz ausgeschöpften Drehbuch und der Sprunghaftigkeit der Handlung zu sehen, die den Zuschauer zum aktiven Mitdenken veranlassen.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Wintersonnenwende
OT: The Seeker. The Dark Is Rising
Genre: Fantasy, Jugendfilm
Länge: 99 Minuten, USA, 2007
Regie: David L. Cunnningham
Darsteller: Alexander Ludwig, Ian McShaine, Christopher Eccleston,
nach dem Roman von Susan Cooper
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: 20th Century Fox
Kinostart: 11.10.2007
DVD-VÖ: 14.03.2008