Dark Asset: Killer-Maschine außer Kontrolle

„Terminator“ trifft auf „Bourne Identität“ ist mal ein mächtiges Statement, um Zuschauer auf den Sci-Fi-Thriller „Dark Asset“ aufmerksam zu machen. Da hantiert eine Forschungsabteilung mit Implantaten herum, um Soldaten zu optimieren. Doch eine der Kampfmaschinen bricht aus. Regisseur Michael Winnick inszeniert seinen Actioner stylish und mit handfester Action. „Dark Asset“ erscheint bei Meteor Films als klassische Home-Entertainment-Premiere.

In einem Biotechnik-Labor, das privat finanziert wird, aber auch mit stattlicher Beteiligung läuft, unternimmt Dr. Cain (Robert Patrick) Versuche, Soldaten zu optimieren. Mittels eines implantierten Chips sollen die Sensorischen Fähigkeiten und Kräfte der Versuchspersonen gesteigert werden. Und in der update-Version lassen sich die Versuchspersonen sogar fernsteuern.

Als die FBI-Agentin Wilds (Shani Rigsbee) der Testreihe mit Soldat Jon Doe (Byron Mann) zusieht, geht das Experiment unsäglich schief. Der Soldat lässt sich nicht kontrollieren. Im Gegenteil, es gelingt John Doe die Security auszuschalten und zu entkommen. In Freiheit macht er sich mit einem flotten Sportwagen auf in ein unbekanntes Hotel. Dort trifft er eine unbekannte blonde Schönheit. Jene Jane (Helena Mattsson) ist Sekretärin und zu einem beruflichen Kongress in der Stadt. Am Abend wurde sie von einem Business-Kontakt versetzt. Nun muss sich Jane mit der arroganten Anmache des Unbekannten herumschlagen. Immerhin schenkt er ihr seinen Lamborghini, sollte sie nicht interessiert sein.

Programmierte Kampfmaschine

Ähnlich wie der Terminator T“, den Robert Patrick einst spielte, hat auch John Doe Zugriff auf eine analytishe Datenbank, die visuell gesteuert wird. Ähnlich wie Superagent Jason Bourne ist auch John Doe auf einer Mission, eine Verschwörung zu zerschlagen. Damit sind die Gemeinsamkeiten zu den beiden beliebten Film-Serien auch schon am Ende.

Das Publikum darf davon ausgehen, dass Regisseur und Drehbuchautor Michael Winnick kein sonderlich großes Budget zur Verfügung stand. Winnick präsentierte sein Spielfilmdebut „Deuces“, einen Psychothriller, im Jahr 2001. Weitere Filmprojekte folgten mit größeren Abständen und in diversen Genres. So war „Guns and Girls“ im Jahr 2012 erst sein dritter Film. Schon damals war die in Martial Arts trainierte Schwedin Helena Mattsson („7 Psychos“) mit von der Partie.

Weitere Filme folgten. Einige davon fanden einen internationalen Vertrieb, wenige davon den Weg auf die Leinwand. So auch „Dark Asset“ dessen Story-Prämisse für solides Genrekino durchaus ausreichend ist. Auch die Besetzung der Hauptrollen mit Darsteller:innen, die ihre Stunts und Kampfszenen selbst erledigen können gut gewählt. Dass es da an darstellerischer Finesse mangeln mag, liegt eher an den stereotypen Charakteren als am Acting.

Tatsächlich hat2 Dark Asset“ zwei große Schwachpunkte, mit denen der Film viel Kraft vergeudet. Zum ersten ist da die Seltsame Erzählhaltung. Wer nicht ganz mit dem Hammer gepudert ist, kann sich denken, dass John Doe keinesfalls zufällig auf Jane zugeht. Was es damit auf sich hat, kommt im Verlauf des Gespräches heraus, das sich wie ein mieses Date entwickelt, bei dem auch die Drinks die Stimmung nicht steigern.

Bug oder Virus? Der Kontollchip versagt.

Wie erwartet entblättert sich ein Handlungspanorama rund um das Biotec-Labor und dessen menschenverachtende Forschung. Und es liegt nahe, dass die beiden Figuren darin verstrickt sind. Zudem sollten auch Security-Leute bemüht sein, den Ausbrecher einzufangen. Doch davon ist lange Zeit nichts zu sehen. So kann sich weder Spannung noch Dringlichkeit entwickeln.

Zum Zweiten fehlt es „Dark Asset“ an großen Action-Szenen. Eben jenen Außenaufnahmen und Explosionen, die richtig aufwändig zu inszenieren und teuer vorzubereiten sind. Wäre die Story besser ungesetzt, ich wäre der erste, der darauf verzichten könnte und mich an fantasievoller Turbulenz erfreuen würde. Kommt aber nicht vor. So bleibt Dark Asset“ vor allem Tempo und Dynamik schuldig.

„Dark Asset“ hat Potential, aber der Film kommt nicht so recht in die Gänge. Vor allem die inszenierung wirkt behäbig und lässt jenes Tempo vermissen, dass solche Genre-Beiträge erst würzt. Die krisselige Optik weiß zu gefallen, die handfeste Action ebenfalls. Mehr war im Budget wohl nicht drin. Aber es habert an der Erzählhaltung, die keine Spannung entwickelt.

Film-Wertung: 4.5 out of 10 stars (4,5 / 10)

Dark Asset
OT: Dark Asset
Genre: Thriller, Action, Sci-fi
Länge: 90 Minuten, USA, 2022
Regie: Michael Winnick
Darsteller:innen: Byron Mann, Robert Patrick, Helena Mattsson
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Meteor Film
Kinostart: nicht in Deutschland
DVD- & BD-VÖ: 23.11.2023
Digital-VÖ: 23.11.2023