Diary of the Dead: Film-Studenten als Zombie-Futter

Aus dem Archiv in den #Gruselsommer: „Diary of the Dead“ von 2007. George A. Romero drehte in jenem Jahr einen neuen Zombie-Film. Das tat er alle Jubeljahre und Romero ist und bleibt unbestritten der Meister dieser Sparte. Doch das Genre ist und bleibt limitiert. So verwundert es nicht, dass „Diary of the Dead“ zwar sehenswert ist, aber das Rad auch nicht neu erfindet.

Zugegeben, der inzwischen verstorbene Romero („Stark -The Dark Half“) ist auch stilistisch in der modernen Filmwelt angekommen. Und man muss schon einen gewissen Humor unterstellen, wenn der Altmeister die Rahmenhandlung seines Zombiefilms mit einem Team aus Filmstudenten bestreitet, die einen Zombiefilm drehen.

Auch die Handkamera-Passagen sind nichts wirklich Neues und zeigen ebenso wie die Szene mit dem „Panic Room“, dass auch Maestro Romero gerne ins Kino geht und gute Filme mag. Was mit Zombiefilmen an Sozialkritik auszudrücken war, hat Romero schon in den ersten Filmen offengelegt.

Wie so oft taucht die Bedrohung aus dem Nichts und urplötzlich auf und verbreitet sich in rasender Geschwindigkeit. Darin unterscheidet sich „Diary oft he Dead“ nicht von „Night of the Living Dead“ (1968). Auch die Dramaturgie folgt dem etablierten Muster.

Kriechende Bedrohung

Der eigentliche limitierende Faktor der Zombiefilme ist die total beschränkte Hirnkapazität der Untoten. Die sind einfach nur triebgesteuert und gefährlich, aber berechenbar und für wache und bewaffnete Menschen keine wirkliche Bedrohung. Es sei denn, sie treten in Massen auf. Die geistige Beschränktheit, die auch den Hulk in mutiertem Zustand so unattraktiv macht, wohnt den Zombies inne.

In dieser Hinsicht war Romeros vorangegangener Zombie–Movie interessanter. Die Untoten hatten einen lernfähigen Anführer, der planvoll gehandelt hat. In „Diary oft he Dead“ sind infektiösen Beißer wieder so stumpf wie gewohnt. Was bleibt für Genrefans und solche, die schon wissen, wie der Film funktionieren wird? Einige sehr ungewöhnliche Zombie-Tötungen. Das ist doch schon mal was.

In „Diary of the Dead“ ist Romero zwar nicht in Bestform, liefert aber einen wirklich soliden Genrefilm ab. Sein irritierendes Frühwerk bleibt weiter unerreicht.

Film-Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

Diary of The dead
OT: diary oft he Dead
Genre: Horror
Länge: 95 Minuten, USA, 2007
Regie: George A. Romero
Darsteller:innen: Michelle Morgan, Sarah Polley,
FSK: ab 18 Jahren, ohne Altersfreigabe
Vertrieb: Leonine
Kinostart: nicht in Deutschland, FFF
DVD-VÖ: 01.04.2009