Das Haus der Dämonen: Gruseln nach bewährtem Muster

Was soll man im Sommer schon machen, wenn man im Sommer zuhause festhockt. Gruselfilme bieten sich da zur Zerstreuung an: aus dem Archiv: „The Haunting in Conneticut“ aka „„Das Haus der Dämonen“. 2009 kam der Film hierzulande in die Kinos und wirkte seinerzeit in der Schwemme der Horror und Gruselfilme schon fast ein bisschen altbacken daher, doch die Story vom verfluchten Haus hat durchaus ihren Charme.

Familie Campbell hat es nicht leicht. Das älteste Kind, Sohn Matt (Kyle Gallner), leidet an Krebs und seine Mutter muss ihn regelmäßig nach Connecticut zur Behandlung fahren. Denn die fünfköpfige typisch amerikanische Familie lebt auf dem Land. Die Erkrankung des Sohns belastet die Familie schwer, und Vater Peter hat auch schon ein Alkoholproblem hinter sich.

Als die Ärzte in Connecticut Matt und seiner Mutter Sara (Virginia Madsen) in Aussicht stellen, dass Matt an einem Forschungsprojekt teilnehmen kann und damit seine Heilungschancen erheblich erhöht, schöpft die Familie Hoffnung. Das einzige Problem ist die ständige Fahrerei. Als Sara dann eher zufällig ein relativ günstiges Haus für die Familie entdeckt, das perfekt scheint, zieht die Familie kurzentschlossen nach Connecticut.

Besessenheit statt Therapie

Matt nimmt an dem Programm teil, bekommt anstrengenden Behandlungen und Medikamente. Die Ärzte sagen ihm ganz deutlich, dass er nur teilnehmen kann, solange er die Medikamente verträgt. Eine der Nebenwirkungen sind Halluzinationen. Beim ersten Anzeichen soll Matt sofort Bescheid geben.

Die neue Heimat in dem ehemaligen Beerdigungsinstitut ist schon ein wenig unheimlich, trotzdem nistet sich Matt im Keller des Hauses ein, dem ehemaligen Arbeitsraum der Präparatoren. Dann geschehen seltsame Dinge in dem Haus und Matt hat Visionen.

Zunächst hält er das für Medikamentenwirkungen und sagt deshalb nichts, um weiter an dem klinischen Programm teilnehmen zu dürfen. Doch bald werden die Erscheinungen unerträglich und in Krankenhaus lernt Matt den rumänischen Priester Popescu (Elias Koteas) kennen, der ihm Hilfe anbietet.

Matt und seine Schwester Wendy (Amanda Crew) beginnen nachzuforschen und stoßen auf Hinweise, dass in dem Haus nicht nur ein Beerdigungsinstitut war. Auch Seancen wurden hier abgehalten. Für Matt wird das Leiden unerträglich, da er kaum noch schläft.

Ein verfluchtes Haus

Von der Dramaturgie und der Spannung her ist „Das Haus der Dämonen“ weder ein Slasher noch ein Horrorfilm, vielmehr geht es in dem cleveren Gruselfilm im Wesentlichen um die düstere Atmosphäre und die sich langsam steigernde Verschlimmerung der Situation. Darin orientiert man sich durchaus an Genreklassikern und wie „Amityville Horror“ oder „Poltergeist“ nur geht man heutzutage technisch ausgefeilter zu Werke.

„The Haunting in Connecticut“ bezieht sich auf wahre Begebenheiten. Unerklärliche Phänomene, die sich tatsächlich ereignet haben sollen. Mit diesem Konzept konnte man in den USA durchaus Zuschauer ins Kino locken. Zu Recht, denn auch wenn das Genre weder revolutioniert noch neu erfunden wird, weiß „Das Haus der Dämonen“ mit sehr finsterer Stimmung zu überzeugen, und erinnert darin an modernere, japanische Gruselfilme.

Wer auf derbe Kicks und kreischende Shocks steht, wird vom „Haus der Dämonen“ wahrscheinlich enttäuscht sein, wer hingegen einen atmosphärisch dichten Gruselfilm zu schätzen weiß, ist mit „The Haunting in Connecticut“ sehr gut bedient und kann sich schon auf eine Fortsetzung freuen. „The Haunting in Georgia“ ist bereits in der Produktion.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Das Haus der Dämonen
OT: The Haunting in Conneticut
Genre: Horror,
Länge: 93 Minuten, USA, 2008
Regie: Peter Cornwall
Darsteller:innen: Viginia Madsen, Elias Koteas, Martin donovan
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Alive, Falcom Media
Kinostart:
DVD- & BD-VÖ: 10.12.2009