Greatest Days: Nehmt dies &feiert!

Take That gelten nach wie vor als eine der erfolgreichsten Boygroups aller Zeiten. Nun huldigt die Verfilmung eines erfolgreichen Jukebox-Musicals die Musik der Boygroup als Manchester. „Greatest Days“ kommt am 15.Juni 2023 in die Kinos.

25 Jahre nachdem die Krankenschwester Rachel (Aisling Bea) mit ihren Schulfreundinnen in Manchester auf einem Take That Konzert war, nimmt sie an einem Preisausschreiben teil. Der lokale Radiosender Verlost Eintrittskarten für ein Reunion-Konzert der Jungs in Athen. Und ausgerechnet Rachel gewinnt.

Nun ist ihr Freund Jeff (Mark Wotton) definitiv kein Fan von Take That, kann sich einen Trip nach Athen mit einem befreundeten Paar aber ganz nett vorstellen. Rachel hingegen hat andere Pläne und kriegt es nicht so recht hin, Jeff zu gestehen, dass sie mit ihren Schulfreundinnen zum Reunion-Konzert gehen möchte.

Aber Rachel hat die Mädels seit damals auch aus den Augen verloren, obwohl sich alle geschworen hatten, dass dies nie passieren wird. Sie bittet den Sender, mit den Mädels Kontakt aufzunehmen. Nun schwelgt Rachel in Erinnerungen und ist gespannt, ob wohl jemand am Flugplatz auftauchen wird.

Textsicherheit ist Fanpflicht

„Greatest Days“ ist ein klassisches Jukebox-Musical, das vor allem die Musik und die Hits von Take That abfeiert. Wie so oft, ging der Verfilmung eine Bühnenfassung voraus, die 2017 in Manchester ihre Weltpremiere feierte und inzwischen weltweit Bühnenerfolge feierte. Manchester als Heimatstadt von Take That ist auch naheliegend als Handlungsort der Story des Musicals und des Films.

Im Zentrum steht die Krankenschwester Rachel, die zwar ganz zufrieden ist mit ihrem Leben. Ihr Freund macht ihr regelmäßig Heiratsanträge, die Rachels ebenso regelmäßig ablehnt. Etwas scheint ihr zu fehlen. Die Erinnerungen an die harte Kindheit und die eingeschworenen Freundinnen, mit denen Rachel sich in jugendlicher Take That Verehrung erging lassen erahnen, was sie nun, 25 Jahre später, möglicherweise vermisst.

Es ist pfiffig die Geschichte der Freundinnen ebenfalls als Reunion zu inszenieren, so wird aus dem nostalgischen Trip in die musikalische Jugend ein eher gediegene Komödie, die auch ihre tragischen Momente hat und in bester Tradition solcher britischen Wohlfühlerfolge wie „Ganz oder gar nicht“ oder „Sunshine on Leith“ steht. Dabei gewinnt sympathischer Weise häufig die kleine Geste über die epische Pose.

Jahrgangstreffen in klein

So ganz geht das filmische Kalkül dann aber doch nicht immer auf, dazu steht die Popmusik zu sehr im Vordergrund und fordert mit der phantasierten Anwesenheit der „Jungs“ zu sehr gute Laune ein. Daran ist nichts verkehrt, doch steht es dem Drama bisweilen etwas im Weg. Allerdings kommt mit der Vergangenen Zeit auch sehr unterschiedliche Lebenserfahrung in die Story hinein.

Die Besetzung weiß sowohl in reiferem Alter als auch in jugendlicher Frechheit zu gefallen und gibt vom Start weg etliche Möglichkeiten sich in das Filmgeschehen einzulassen. Es gibt Running Gags und Überraschungen die Choreografien wirken bisweilen, gerade zu Beginn, etwas steif, gefallen aber weitestgehend. Ebenso die musikalische Umsetzung der Take That Hits.

Filme (und Musicals) dieser Art müssen sich immer an dem Abba-Erfolg „Mama Mia“ messen lassen und „Greatest Days“ hebt sich in der Inszenierung, den Schauplätzen zwischen Bodenständigkeit und Urlaubsfeeling und dem Tonfall der Geschichte deutlich ab und es gelingt den Machern etwas eigenes zu erschaffen.

„Take That“-Fans dürften die Musical-Verfilmung, die unter Begleitung und mit Wohlwollen der Stars entstand, ohnehin abfeiern. Alle anderen können sich auf einen unterhaltsamen Film mit flotten Revuenummern freuen.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Greatest Days
OT: Greatest Days
Genre: Musical,
Länge: 112 Minuten, GB, 2023
Regie: Coky Giedroic
Vorlage: Musical „the Band“ von Tim Firth
Darsteller:innen: Aisling Bea, Jaydee Adams, Amaka Okafor, Alice Lowe, Lara McDonell,
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: capelight,
Kinostart: 15.06.2023