Natalie Küsst: Von der Unmöglichkeit der Liebe

Aus dem Archiv in den #MayRomantic: „Natalie küsst“ (OT: „Delicacy“) von 2011. In der französischen Romantikkomödie „Natalie küsst“ verliebt sich die traurige Heldin eines Tages neu und beginnt ihre Trauer zu überwinden. Die Romanverfilmung erfindet das Genre zwar nicht neu, überzeugt und unterhält allerdings mit einem sehenswerten Leinwandpaar Audrey Tautou und Francois Damiens.

Natalie (Audrey Tautou) hatte in den charmanten Francois die Liebe ihres Lebens gefunden, doch kurz nach der Heirat stirbt der Göttergatte durch einen Unfall. Natalie stürzt sich in die Arbeit und ihre Karriere, um ihre Trauer zu verdrängen. Während ihr Chef Charles versucht, die junge Frau für sich zu gewinnen, scheint Natalie das überhaupt nicht zu bemerken und lässt ihn konstant abblitzen.

Doch eines Tages küsst die Unnahbare aus heiterem Himmel und ohne jeden Anlass ihren schwedischen Mitarbeiter Markus (Francois Damiens), der sich auf der Stelle in seine Vorgesetzte verliebt. Dumm nur, dass die sich an den Kuss nicht mehr erinnern kann. Das führt zu Komplikationen bei der Zusammenarbeit, doch so allmählich wächst das schüchterne und ungelenk wirkende Mauerblümchen Markus über sich hinaus und seine Chefin scheint sich in seiner Gesellschaft wohl zu fühlen.

Beziehungen am Arbeitsplatz?

Die Brüder Foenkinos drehen mit „Natalie küsst“ ihren ersten gemeinsamen Film, das Drehbuch für die romantische Komödie besorgte Romanautor David Foenkinos gleich selbst und brachte seine Romanze „Die Delikatesse“ in Leinwandformat. Seine Faszination zieht „Nathalie küsst“ vor allem aus dem Charme seiner Hauptdarstellerin Audrey Tautou. Deren Natalie bekommt mit abwesendem Blick, Schmollmund und einem Kopf voller ernsthafter Dinge von ihrer Umwelt kaum etwas mit.

Der belgische Komiker Francois Damiens bildet dazu ein perfektes Gegengewicht mit seinem großen Staunen und trockenem Humor. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, und so kommt auch die Geschichte von Verlust, Trauer und der unerwarteten neuen Liebe glaubhaft rüber.

Es sind dabei ebenso die Kontraste zwischen den Personen, die den Reiz der Romanze ausmachen. Ebenso wie die Botschaft, dass einen die Liebe völlig unerwartet ereilen kann und etwas Schicksalhaftes an sich hat, das sich nicht um Äußerlichkeiten und Unterschiede kümmert.

Mehr Wohlfühlthema geht eigentlich nicht und es ist weniger dem gelegentlich absehbaren Script als viel mehr den sehenswerten Darstellern zu verdanken, dass „Natalie küsst“ die Kitschgefahr zumeist meistert und doch unterhaltsam ausgefallen ist.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Natalie küsst
OT: Delicacy
Genre: Romanze
Länge: 108 Minuten, F/B, 2011
Regie: David Foenkinos, Stephane Foenkinos
Darsteller:innen: Audrey Tautou, Francois Damiens
FSK: ohne altersbeschränkung, ab 0 Jahren
Vertrieb: Concorde Video
Kinostart: 12.04.2012
DVD-& BD-VÖ: 20.09.2012