The DogHunters – Oumuamua: Album Review

Neues Ohrenfutter auf dem Tonzonen Label: „The DogHunters“ (Schreibweise wie auf dem Album) legen mit „Oumuamua“ ihren dritten Longplayer vor. Geboten wird psychedelischer Garagenrock mit viel Abwechslung, aber einer zu kurzen Spielzeit. Acht Songs in 28 Minuten. Nicht gerade Punk, nicht gerade üppig. Dann wollen wir mal hören, was die Hundefänger an räudigen Straßenkötern aufgelesen haben.

Die Band aus Köln-Hürth hat wohl Humor, ansonsten würde das vorangegangenen Album wohl nicht „Splitter Phaser Naked“ heißen. Das ist allerdings schon von 2019. Zwischendurch gab‘s noch ’ne „Hardcore Jodeln“ EP und zwei Weihnachtssongs. Ich teile diesen Hang zur verbalen Alberei nicht, sehe aber die Verbindung zur Kölner Deutschpunk-Szene mit Supernichts, Chefdenker & Co..

Der etwas bizarre Auftritt gehört in der Medienmetropole am Rhein wohl seit Helmut Zerlett dazu. Also ran ans Album. „Oumuamua“ heißt ja nicht nur das 2017 entdeckte zigarrenförmige Asteroiden-Objekt im All, sondern auch das Überalbum von Daily Thompson, das an anderer Stelle abgefeiert wurde. Ich will da jetzt keine Städte-Rivalität hochjazzen und belasse es bei der schlichten Erwähnung.

Dancy Jah Punk straight into your soul!

The DogHunters beginnen mit einer atmosphärischen Instrumentalnummer. „Ayahuasca“ groovt sich in die Gegenwart. „Kings“ liefert dann neben dem massiv verfremdeten Gesang auch einen ersten Ausflug in rockige Gefilde, bis die Band dann ihren Reggae-Bus findet. Zumindest mal abwechslungsreich. „Sabai Sabai“ ist dann eher funky und mit räudigen Rockrefrain ausgestattet. Mir scheint, auf dem Album zelebrieren die Hundefänger die fröhliche Promenadenmischung auch musikalisch und crossovern, was das Zeug hält.

„Callisto Moon“ kommt beinahe jazzig relaxt rüber und die Gesangsmelodie scheint mir von einem Sixties-Hit entlehnt. Erneut fröhlich gemischt. „Giza“ bleibt weitgehend instrumental mit spärlichem, zurückgenommenem Gesang. Rhythmisch geht es orientalisch zu und leichte Anklänge an Santana lassen sich auch ausmachen. „Cyber Skies“ eröffnet mit mächtiger Gitarre und rockt dann groovig los. Orientalisches Orgelbreak inklusive. Sehr Sixties das Ganze.

Gegen Ende kommt dann der „Elepant Kiss“ der getragen bluesig beginnt, funkige Töne anschlägt, nur um dann in ein episches Gerocke überzugehen. Der Song hat für seine 4:30 Minuten Spielzeit definitiv zu viele Teile. Da hat das Rüsseltier wohl zu heftig geknutscht. Den Abschluss macht mit „The Sun“ eine psychedelische Nummer. Die beginnt sphärisch, geht dann fast schon typisch ab und fängt sich wieder. Furioses Finale inklusive.

The DogHunters liefern mit „Oumuamua“ ein schmissiges Garagenrock-Album ab, das in seiner Abwechslung durchaus gefällt, mir aber insgesamt zu kurz ausgefallen ist und ein etwas zu wuselig ist. Einige Songpassagen kommen mir auch im Zusammenhang neuerer Psychedelica-Veröffentlichungen stapazierter vor als notwendig. Aber wer was Zappeliges auf die Ohren braucht, liegt hier richtig.

Album-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

The DogHunters: Oumuamua
Genre: Garage Rock,Ppsycheldelic
Länge: 28 Minuten, D, 2023
Interpret: The DogHunters
Label: Tonzonen
Format: Digital, CD, Vinyl (noch nicht released)
Album-VÖ: 21.04.2023

The Doghunters bei Bandcamp

Tonzonen-Seite

BAndseite

The Doghunters bei Instagram