Dungeons & Dragons – Ehre unter Dieben: Die Queste ruft

Mal ehrlich, bislang haben die Versuche „Dungeons & Dragons“ zu verfilmen nicht sonderlich viel Lob eingeheimst. Das ändert sich mit „Ehre unter Dieben“. Angeführt von Chris Pine und Michelle Rodriguez macht sich eine zusammengewürfelte Truppe auf die Suche nach einem magischen Talisman. Das ist typsicher Fantasystoff und diesem alt ehrwürdigen Rollenspiel durchaus angemessen; ohne dass es Vorwissen bräuchte. Paramount bringt „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ ab dem 30. März 2023 in die Kinos.

Die Barbarin Holga (Michelle Rodriguez) und der diebische Barde Edgin (Chris Pine) sitzen seit Jahren zusammen im Kerker, bei der Berufungsanhörung gelingt ihnen überraschend die Flucht. Edgin kann es kaum erwarten, seine Tochter Kira (Chloe Coleman) widerzusehen. Als der Dieb und die Barbarin gefasst wurden, hat sich sein Freund Forge (Hugh Grant) um das Mädchen (und die Beute) gekümmert.

Doch seither ist Forge Fitzwilliam aufgestiegen und herrscht mit Hilfe der roten Zauberin Sofina über die Stadt Neverwinter. Zur Erbauung der Bevölkerung hat Forge die Gladiatorenspiele wieder erlaubt. Außerdem ist Forge überzeugt, er sei Kira ein besserer Vater als Edgin. Weshalb er diesen um die Ecke bringen will.

Begnadigung wegen guter Führung?

Doch Edgin und Holga entkommen und suchen sich Hilfe, um den Lord von Neverwinter zu Fall zu bringen und das Tablett der Widerauferstehung zu finden, das Kiras Mutter wieder zum Leben erwecken soll. Es ist nicht sonderlich schwer Verbündete zu finden, Forge ist nicht sehr beliebt. Der eher untalentierte Zauberer Simon (Justice Smith) kennt die Gestaltwandlerin Doric (Sophia Lillis) und dann schließt sich noch der sehr von sich eingenommene Edelmann Xenk (Rege-Jaen Pagé) der Truppe an.

Das Publikum kann „Ehre unter Dieben“ komplett ohne Vorwissen genießen, oder ohne je etwas von „Dungeons & Dragons“ gehört zu haben. Was das Regie- und Drehbuch-Duo John Francis Daley und Jonathan Goldstein auf die Leinwand bringen ist eine typische Heldenaufgabe, die um beliebte Elemente aus erfolgreichen Fantasygeschichten angereichert wird. Es hilft ungemein, dass die Gefährten so sympathische Leute sind, die ihr Potential nicht gerade ausschöpfen, es aber im Laufe der Abenteuergeschichte entwickeln. Mehr muss keiner wissen, der im Kino gute, fantastische Unterhaltung sucht.

Der Chaos-Faktor

Allerdings war die erste trockene aber grinsende Reaktion eines Kollegen nach Filmende: „Zu wenig Drachen.“ Sicher, das Format heißt Kerker und Drachen. Aber letztere sind einfach nur schwer umzusetzen und selbst bei „Game of Thrones“ gab es nicht genug Drachen. Oder eben weniger Staffel-Folgen, weil die Drachen soviel Geld verschlungen haben. Aber keine Panik es kommen Drachen vor.

„Dungeons & Dragons“ wird als das erste Pen to Paper Rollenspiel gehandelt, dass seit Mitte der 1970er Jahre Generationen treuer Fans und Spieler begeisterte. Dabei gibt es unterschiedliche Welten und jeweils andere fantastische Bewohner.

Gehört Humor in Fantasy? Unbedingt.

Wer es genauer nehmen will, findet sich in „Ehre unter Dieben“ in der Welt der „Forgotten Realms“ wieder. Aber „D&D“ ist nicht nur ein analoges Spiel, sondern hat sich auch zu einem Computerspiel entwickelt, das als Franchise sehr erfolgreich ist. Das Game zog dann Action-Figuren nach sich, die bei Hasbro verlegt werden, die auch „Transformers“ herstellen und daher im Abspann von „Ehre unter Dieben“ genannt werden.

Es hat auch einige Verfilmungen gegeben. Eine TV-Zeichentrickserie lieft recht erfolgreich. 2000 erschien dann die erste Real-Verfilmung mit Jeremy Irons als Bösewicht und Justin Walin als jugendlichem Helden. Soi richtig begeistert waren die Fans und Kritiker nicht. Das besserte sich auch mit den nachfolgenden beiden Filmen „D&D: Der Zorn des Drachengottes“ (2005) und „D&D: Das Buch der abscheulichen Dunkelheit“ (2012) nicht sonderlich. Die waren beide nicht im Kino zu sehen, sondern direkte to Video beziehungsweise TV-Produktionen. Nun denn, damit möge dem Gott der Fantasy-Nerds genüge getan sein. Auf, denn „Das ist eure Queste.“

„Dungeons & Dragons – Ehre unter Dieben“ überzeugt mit einer bunt zusammengewürfelten, sympathischen Losertruppe, denen auf ihren Abenteuern die ein oder andere Erkenntnis kommt. Dazu gibt Hugh Grant einen brauchbaren Fiesling und die fantastischen Schauwerte können sich auch sehen lassen. Sicherlich ließe sich an der ein oder anderen Stelle auf andere erfolgreiche Fantasy-Werke verweisen, aber die Mischung ist stimmig. Eventuell richtige sich „D&D: Ehre unter Dieben“ eher an ein jugendliches Publikum, dem Unterhaltungswert ist das allerdings nicht abträglich.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben
OT: Dungeons & Dragons: Honor among thieves
Genre: Fantasy
Länge: 134 Minuten, USA, 2023
Regie: John Francis Daley, Jonathan Goldstein
Darsteller:innen: Chris Pine, Hugh Grant, Michelle Rodriguez
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Paramount
Kinostart: 30.03.2023