Rubinrot: In die Zeit gefallen

Aus dem Archiv in den #FantasyFebruar: „Rubinrot“ von 2013. Die Bestseller-Verfilmung „Rubinrot“ warf den ersten Edelstein in den Ring um ihren Anspruch auf die Thronfolge der nächsten großen Teenie-Hysterie anzutreten. Zwar wird die deutsche Produktion kaum mit den „Tributen von Panem“ mithalten können, aber „Rubinrot“ ist erstaunlich unterhaltsam ausgefallen nicht nur für junge Mädchen.

Schon ihre ganze Kindheit stand Gwendoline Shepherd (Maria Ehrich) im Schatten ihrer fast gleichaltrigen Cousine Charlotte Montrose (Laura Berlin). Das liegt daran, dass in der Familie der beiden ein Zeitreise-Gen vererbt wird und so wie es die Prophezeiung will, wird Charlotte die nächste Auserwählte sein. Ihr ganzes Leben ist sie darauf vorbereitet worden, dass mit ihrem sechzehnten Geburtstag eine Verwandlung einhergeht. Dan wird Charlotte zusammen mit Gideon de Villiers (Janis Niewöhner) in den Dienst der Großmeisterloge des Grafen St. Germain aufgenommen.

Doch es kommt anders. Gwen ist die Auserwählte. Um sie zu schützen hat Gwens Mutter (Veronika Ferres) ihr nicht verraten, dass sie am selben Tag geboren ist wie Charlotte – und nicht erst einen Tag später! Jetzt sitzt Gwen völlig unvorbereitet da und ist mit der anstehenden Aufgabe komplett überfordert.

Nur zu deutlich lässt vor allem Gideon sie spüren, dass sie die ganze Loge in Gefahr bringt. Und die ersten Ausflüge in die Vergangenheit verlaufen alles andere als reibungslos. Vor allem fragt sich Gwen immer öfter, warum ihre Vorfahrin einst mit ihrem Geliebten vor der Loge geflüchtet ist?

Romantic Fantasy mit extravagantem Reiseplan

„Rubinrot“ ist der Auftakt der Trilogie „Liebe geht durch alle Zeiten“ nach den Romanen von Bestsellerautorin Kerstin Gier. Die Geschichte zielt ganz eindeutig auf ein junges vornehmlich weibliches Publikum. Eben jenes, das auch von der Liebesgeschichte in „Twilight“ so fasziniert war: Doch „Rubinrot“ macht filmisch wie auch storytechnisch eigentlich eine viel bessere Figur.

„Rubinrot“ ist über weite Strecken so unterhaltsam ausgefallen, dass nicht nur die anvisierte Zielgruppe auf ihre Kosten kommt. Einziges Manko ist das ziemlich offene Ende von „Rubinrot“, das förmlich nach Fortsetzung schreit. Und mit „Saphirblau“ (2014) und „Smaragdgrün“ (2016) wurde die „Edelstein“-Trilogie fortgesetzt und beendet. Selbstredend liegt das Abenteuer auch als Komplettbox vor.

Regisseur Felix Fuchssteiner und Drehbuchautorin Katharina Schöde arbeiten schon seit Jahren zusammen. Ihre Adaption des Bestsellers ist sehr gelungen. Neben den altbewährten deutschen Erwachsendarstellern Veronika Ferres, Katharina Thalbach, Uwe Kokisch und Axel Milberg erweist sich aber vor allem Maria Ehrich als absoluter Hauptgewinn der Verfilmung. Ihre schnodderige, leicht punkige Gwen kommt als Außenseiterin sympathisch und wortwitzig rüber, so dass man es nachvollziehen kann, wenn der schnöselige Gideon mit der „neuen Partnerin“ so seine Anfangsschwierigkeiten hat.

Der Auftakt zu einem turbulenten Abenteuer quer durch die Zeiten

Zusammen mit der üblichen Teenie-Thematik, in der es immer auch um die Wandlung vom Mädchen zur Frau geht und dem Prinzessinnenmotiv, das als Wunschtraum hochromantisch und zeitlos bleibt, erzählt „Rubinrot“ aber auch eine klassische Geschichte vom Erwachsenwerden, die nur in ein fantastisches Gewand gehüllt wird.

Ausstattung, Effekte und vor allem Kostüme sind sehr gelungen und sorgen für ein munteres Kinoerlebnis. Der eingängige Soundtrack mit Songs von Sofi De La Torre, die auch einen kleinen Gastaufritt hat, sorgt dann für den Rest.

„Rubinrot“, der Auftakt der „Liebe geht durch alle Zeiten“-oder auch „Edelstein“Trilogie, weiß in jeder Hinsicht mit Witz und Tempo gut zu unterhalten. „Rubinrot“ kann man sich auch anschauen, ohne ein weiblicher Teenie zu sein.

Film-Wertung: (usr 7]

Rubinrot
OT: rubinrot
Genre: Fantasy, Romanze
Länge: 122 Minuten, D, 2013
Regie: Felix Fuchssteiner
Vorlage: gleichnamiger Roman von Kerstin gier
Darsteller: innen: Maria Ehrich, Laura Berlin, Janis Niewöhner
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Leonine (ehemals Concorde)
Kinostart: 14.03.2013
DVD- & BD-VÖ: 30.09.2013