Der letzte Tempelritter: Verhexte Pest

Aus dem Archiv in den #FantasyFebruar: „Der letzte Tempelritter“ von 2011. In dem historischen Fantasy-Abenteuer „Der letzte Tempelritter“ macht Hollywood-Star Nicolas Cage das, was er am besten kann: den kampfesmüden Recken spielen. Als desertierter Kreuzritter muss er eine vermeintliche Hexe zu ihrem Prozess bringen, um der Pest endlich Einhalt zu gebieten. Das sorgt für gelungen wen auch genreübliche Mystery-Unterhaltung.

Jahrelang haben sich der Kreuzritter Brehmen (Nicolas Cage) und sein treuer Begleiter Felson (Ron Perlman) im Heiligen Land in unzähligen Schlachten aufgerieben, bis es Brehmen zuviel wird. Die Kreuzritter metzeln eine ganze Stadt nieder und immer wieder auch unschuldige Frauen und Kinder. Brehmen und Felson verweigern den Gehorsam und desertieren.

Zurück in Europa bleiben die beiden Kämpfer jedoch nicht lange unentdeckt. Die Pest geht um und rafft Tausende dahin. Der ebenfalls infizierte Cardinal D’Ambroise (Christopher Lee) schickt Felson und Brehmen auf eine letzte Mission im Dienst der Kirche: Sie sollen ein Mädchen, dass als Hexe für die Pest verantwortlich gemacht wird, zu einer abgelegenen Abtei bringen.

Eskorte in die Hölle

Die Mönche dort sollen dem Mädchen den Prozess machen und die Plage beenden. Zusammen mit einem jungen Geistlichen, dem Ritter Eckhart (Ulrich Thomsen), einem jungen Messdiener und dem Betrüger Hagamar als ortskundigem Führer machen sich die Kreuzritter auf den Weg.

Keine Ahnung warum der deutsche Verleih beschlossen hat, den trefflichen Originaltitel „Season of the Witch“ in den irreführenden „Der letzte Tempelritter“ zu ändern, denn abgesehen von aneinandergereihten Kreuzzugs-Schlachten zu Beginn des Films, geht es nicht um den Tempelritter, sondern um die vermeintliche Hexe, die ihrer Eskorte den Weg zur Abtei zur Hölle macht.

Selbstredend steht der kampfmüde Ritter als gebeutelter Held auch im Focus des Films. Regisseur Dominic Sena („Password: Swordfish“, „Nur noch 60 Sekunden“) hat es allerdings auf ein fantastisches Abenteuer angelegt, in dem es vor allem um die abergläubische Bedrohung geht. Das ist schon Handelsüblich aber auch prominent besetzt.

Haudegen, Kirchenfürsten und die Hexe

Das Mysteriöse und Bedrohliche kommt in „Der letzte Tempelritter“ gut zum Zug und ist meist spannend und effektvoll inszeniert. Gegen Ende nimmt der CGI ein bisschen Überhand und die Dialoge gehören auch nicht zu den Highlights des Genres, aber im Großen und Ganzen, bietet „Der letzte Tempelritter“ gute Unterhaltung.

Aufgrund der eindeutigen Fantasygeschichte fällt es auch nicht ins Gewicht, das das historische Europa ziemlich zusammengerafft wurde: Von der Anlandung in der Küste der Steiermark mal ganz zu schweigen. Doch die gute Besetzung und die eher typischen, aber im Großen und Ganzen stimmigen Charaktere führen das mittelalterliche Road-Movie unterhaltsam auf ein überraschendes Finale zu.

„Der letzte Tempelritter“ ist ein gelungenes Mystery-Spektakel, das mit seinen altgedienten Helden für unterhaltsames Popcorn-Kino sorgt, auch auf der heimischen Couch.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Der letzte Tempelritter
OT: Season of the Witch
Genre: Fantasy, Action,
Länge: 95 Minuten, USA, 2011
Regie: Dominic Sena
Darsteller: Nicolas Cage, Ron Perlman, Ulrich Thomsen, Claire Foy
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Leonine
Kinostart: 24.03.2011
DVD-& BD-VÖ: 19.08.2011