Hustle – Staffel 1: Unehrlich währt am längsten

Aus dem Archiv in den #Thrillzember: Was in englischen so kurz, knapp und lässig mit „Con“ bezeichnet wird, heißt hierzulande (Trick-) Betrug und Gaunerstücke waren schon immer Bestandteil der Filmindustrie. Superstar George Clooney hat als Gentlemen-Gauner in „Oceans 11, 12, 13“ brilliert, doch es gibt starke Serienkonkurrenz aus Großbritannien: Mickey Stone in „Hustle“. 2010 erschien der Serienauftakt auch bei uns für das Home-Entertainment.

Mikey Stone (Adrian Lester) will einen allerletzten Coup drehen und holt dafür alte Freunde mit ins Boot. Mit dem seriösen Amerikaner Albert Stroller (Robert Vaughn), dem waagemutigen Organisationstalent Ash Morgan (Robert Glenister) und der ebenso klugen wie schönen Stacie Monroe (Jamie Murray) scheint seine Mannschaft komplett und das geldgierige Opfer ist schnell gefunden.

Der Kleinganove Danny Blue (Marc Warren) hingegen ist gerade nicht so erfolgreich dabei, Leute auszunehmen. Ein Freund berichtet ihm von Mickey Coup und Danny will unbedingt dabei sein. Das stößt zwar anfangs nicht auf Gegenliebe, aber Albert erkennt das Talent des Jungen und überzeugt Mickey ihn ins Boot zu holen.

Ein letztes großes Ding drehen…

Die Mannschaft ist komplett, der Coup gelingt, doch es soll nicht der letzte bleiben. Denn Mickey konnte die anderen nur mit dieser Notlüge zusammentrommeln. Bei den weiteren Unternehmungen der Gauner-Bande wird es durchaus auch persönlich und gefährlich, auch wenn sich die Ganoven auf die Fahnen geschrieben haben, keine Gewalt anzuwenden. Die Hintergangenen sind nicht immer so zimperlich.

So klappt auch der nächste Plan nur bedingt und Mickey hat die Befürchtung, dass über der Wahlfamilie ein Fluch liegen könnte, der dringend gebrochen werden muss. Aber wer wollte an dieser Stelle schon alles verraten?

Die BBC-Erfolgsserie „Hustle“ wurde 2004 begonnen und es dauerte eine Zeit, bis auch wir in den Genuss dieses Highlights der TV-Unterhaltung kommen. Jüngst ist die erste Staffel auf DVD erschienen, während man sich in England schon am Ende der sechsten Staffel befindet. Da kommt also noch Einiges auf uns zu, auf das man sich freuen kann.

Der Erfolg der Serie und ihre Klasse beruhen auf mehreren Faktoren, von denen vor allem eine souveräne Drehbuch-Idee ausschlaggebend ist, Regisseur und Drehbuchautor Bharat Nalluri, Tony Jordan und Mathew Graham, haben sich bei der Anlage der Figuren und viel Mühe gegeben und so eine Konstellation geschaffen, die schon zwischenmenschlich interessant ist. Hinzu kommen immer wieder extravagante Gaunerstücke, die auf ungewohnte Stilmittel treffen. So wird der direkte Kontakt der Figuren zum Zuschauer gesucht und man inszeniert stilecht und aufwändig.

Gentlemengauner und -Ladies

Braucht „Hustle“ in der ersten Folge noch ein wenig, um die Figuren einzuführen, so steigert sich die Serie von Folge zu Folge. Wobei die „Fälscher“-Episode allein wegen des durchgeknallten Gemälde-Fälschers sehenswert ist und zu meinen Lieblingsfolgen gehört.

Dann wäre da noch die Besetzung, die absolut überzeugt und brillant zusammengestellt ist. Beim Casting hatte man schon eine familienähnliche Konstellation im Kopf. Das Konzept geht auf und wird von den großartigen Darstellern zum Leben erweckt. „Hustle“ setzt dabei weniger auf Spannung als auf Styling und eine solide Prise Humor.

Wer auf gestylte Gentlemen-Gauner steht, macht mit „Hustle“ alles richtig. Der große Erfolg der Serie sollte da Beleg genug sein. Bleibt zu hoffen, dass die BBC-Serie auch hierzulande erfolgreich wird, damit weitere Staffeln aufgelegt werden. (leider blieb es bei Edel bei den ersten beiden Staffeln)

Serien-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

Hustle – Unehrlich währt am längsten Staffel 1
OT: The Hustle Season 1
Genre: Thriller, Action, TV-Serie
Länge: ca 360 Minuten (6 x 60), UK, 2004
Idee: Tony Jordan
Regie: Bharat Nalluri, Minkie Spiro, Rob Bailey,
Darsteller:innen: Adrien Lester, Jamie Murray, ‚Robert Vaughn
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: edel Motion
DVD-VÖ: 29.01.2010