Das Kinojahr 2011 ist noch nicht gelaufen, aber die Blockbuster-Dichte war schon ziemlich hoch, dabei kommen mit „Mission Impossible: Phantom Protokoll“ und „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“ ja noch zwei Publikumsträchtige Kassenschlager in die Kinos. Doch Szenekenner behaupten, dass 2012 in Bezug auf die vermeintlichen Kassenhits noch absurder wird. Ein Ausblick.
Harry Potter ist ja nun durch, aber der Abschluss der „Twilight Saga“ mit „Breaking Dawn Teil 2“ (November 2012) wird mit Sicherheit zu den einspielstärksten Filmen des Jahres zählen. Ansonsten scheinen die Kino-Highlights mit dem größten Zuschauerpotential aus der Sparte der Comic-Verfilmungen zu kommen, da gehen im nächsten Jahr Batman mit „The Dark Knight Rises“ (Juli 2012), Marvels „Avengers“ (April 2012) und „The Amazing Spiderman“ (Juli 2012) in den Infight, die Kollegen Wolverine, Superman und Iron Man kommen dann erst 2013 zum Zug.
Auch die Bestsellerverfilmung „Die Tribute Von Panem“ (März 2012) sollte man nicht unterschätzen. Immerhin wird der Auftakt der geplanten Filmreihe als der legitime Nachfolger von „Harry Potter“ und „Twilight“ gehandelt. Die „Vampir-gegen-Werwolf“-Saga „Underworld“ geht mit „Awakening“ in die vierte Runde (Februar 2012), die Zootiere in „Madagaskar“ in die dritte (Oktober 2012), die Eiszeit-Erzählung „Ice Age“ bekommt mit „Continental Drift“ (Juli 2012) ebenfalls die vierte Fortschreibung, während Will Smith im „Men in Black 3“ (Mai 2012) wieder Aliens betreuen darf.
Blockbuster 2012
James Bond startet im November mit „Skyfall“ zu einem neuen Abenteuer und „Der Hobbit“ geht im Dezember auf Reisen. Ja und dann wären da noch Ridley Scotts Alien Prequel „Prometheus“ (August 2012), Disneys Mars-Bürgerkrieg „John Carter“ (März 2012), Pixars Fantasy-Abenteuer „Merida“ (OT: Brave, August 2012). Wenigstens geht nicht auch noch die Enterprise auch erneute intergalaktische Entdeckungsreise (2013)… Und damit auch genug Namedropping.
Das wäre also rein rechnerisch jeden Monat ein Blockbuster, der Mega-Umsatz machen soll. Selbstverständlich waren das jetzt nur die Ami-Produktionen, weil die den Markt ganz einfach beherrschen. Dumm nur, dass sich die Filme nicht nett übers Jahr verteilen, sondern sich gegenseitig Konkurrenz machen. Das wird mit Sicherheit zur Folge haben, dass der eine oder andere Film die Gewinnerwartungen nicht erfüllt.
Sollte diese Ernüchterung dann zu einem Umdenken der Studios führen, dass uns Zuschauern nicht immer nur dieselben alten Stories in aufgemotzer Form vorgesetzt werden, wäre das doch schon mal ein Anfang. Ich trete an dieser Stelle für eine filmische Abrüstung ein und werde zum Leinwandpazifisten. Irgendwann lassen sich Superlative einfach nicht mehr toppen.
Gegenseitige Abschreckung hat schon im Kalten Krieg nur bedingt funktioniert und ein Abrüsten tut Not, damit der Film als Kunstform nicht zum austauschbaren, globalisierten Einheitsbrei aus 3D animierten CGI-Effekten und bombastischen Heldenepen wird. Eine fesselnde Geschichte lässt sich auch ohne großes Budget packend und originell erzählen. Insofern freue ich mich schon mal auf das Kinojahr 2013.
Viel Spaß im Kino.
(ursprünglich veröffentlicht bei Cinetrend.de, 08.12.2011)