Weil er aktuell mal wieder Fernsehen zu sehen ist, aus dem Archiv die Kino-Rezension zum Gruselthriller „Mama von 2013: Wer auf gut gemachte Grusel-Thriller steht, sollte sich „Mama“ nicht entgehen lassen. Jüngst wurde der Film mit dem International Fantasy Award ausgezeichnet. Jetzt sorgen die beiden im Wald aufgewachsenen Mädchen hierzulande für die Geisterstunde.
Vor Jahren sind die beiden kleinen Mädchen Anabel und Lilly nach einem Autounfall spurlos im Wald verschwunden. Ihr Onkel Lucas (Nikoaj Coster-Waldau) ist der einzige, der die Hoffnung, die Mädchen zu finden noch nicht aufgegeben hat. Als die Mädchen dann zufällig gefunden werden, sind sie der zivilisierten Welt völlig entwachsen. Während Victoria (Megan Charpentier) langsam die Sprache wiederfindet hat ihre junge Schwester Lily (Isabelle Nélisse) diese nie gelernt. Als der Unfall geschah war sie ein Jahr alt.
Lucas und seine Freundin Anabel (Jessica Chastain) nehmen die Mädchen zu sich. Doch aus dem Wald ist noch etwas Anderes ins Haus gekommen. Lucas hat beruflich zu tun und lässt Anabel mit den Mädchen allein. Die junge Frau, ist Bassistin in einer Punk Band und hat mit Familie und Nachwuchs wenig Erfahrung, aber auch ihr wird schnell klar, dass hier etwas nicht stimmt.
Eine Urkraft als Schutz und Bedrohung
Produzent Guillermo del Toro („Hellboy“) hat ein Faible für Gruselfilme der alten Schule und so hat Regisseur und Autor Andres Muschietti die Möglichkeit seinen gleichnamigen Kurzfilm von 2008 auf die große Leinwand zu übertragen. Und „Mama“ ist ganz schön gruselig geworden. Die Atmosphäre ist stimmig und die Inszenierung stilgetreu.
Während Jessica Chastain eine mutige Punkmutti gibt sind es vor allem die beiden Kids, die den Film tragen. Denn aus dem Waisen ist eine eingeschworene Gemeinschaft geworden und vor allem die wild aufgewachsene Lilly kommt verstörend und bedrohlich rüber. Auch die übersinnliche Bedrohung, die den Kids aus dem Wald nachgekommen ist, ist atmosphärisch in Szene gesetzt.
Über die Auflösung, die an dieser Stelle nichtverraten wird, kann man geteilter Meinung sein: Ein Kollege hielt es für innovativ, ich für genreüblich und ein bisschen zu schlicht. Am besten selbst eine Meinung bilden.
Geschickt spielt „Mama“ mit der Kasper Hauser Story und altmodischen Geister- und Spukelementen, ist dabei durchaus modern. Den Gang ins Kino kann man getrost antreten und es wird erfreulicherweise weder gemetzelt noch gefoltert, sondern für gruselige Atmosphäre gesorgt.
Film-Wertung: (6 / 10)
Mama
OT: Mama
Genre: Horror, Thriller, Fantasy
Länge: 100 Minuten, USA, 2013
Regie: Andres Muschietti
Darsteller:innen: Jessica Chastain, Nikolaj Coster Waldau
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Universal
Kinostart: 18.04.2013
DVD-& BD-VÖ: 29.08.2013