Batman – Dunkle Legenden: finstere Abenteuer

Der Batman-Sammelband „Dunkle Legenden“ verspricht „brandneue Stories mit dem dunklen Ritter“. Auf rund 200 Seiten kämpft der Fledermausheld gegen das Verbrechen. Die Fortsetzung der „Legends of the Dark Knight“ erscheint im Mai 2022 bei Panini Comics.

Es gibt mittlerweile derart viele unterschiedliche „Batman“-Titel und -Serien, da kann die Leserschaft schon mal den Überblick verlieren. Vor einigen Monaten erschein Batman: „Urban Legends“ Band 1 und erzählte von den eher rustikalen Kollegen Batmans in Gotham. Mit dem vorliegenden „Dunkle Legenden“ hat jene Reihe nichts zu tun.

„Dunkle Legenden“ ist die aktuelle Fortschreibung der Serie „Legends of the Dark Knight“, die es in den USA bereits seit langem gibt. Darin werden eigenständige Batman-Geschichten unterschiedlichster Länge und Ausgestaltung vorgestellt, die von der Serien-Chronologie losgelöst sind. Bei Panini erschienen frühere „Legends oft he Dark Knight“ jeweils als umfangreiche Megabände und wurden bei brutstatt.de freudig vorgestellt.

„Eine richtig miese Nacht“

„Dunkle Legenden“ ist kürzer ausgefallen als die vorangegangenen Megabände und umfasst acht Geschichten. Davon nimmt die Erste allerdings schon drei US-Hefte ein. „Eine richtig miese Nacht“ von Autor Darrick Robertson und Zeichner Richard P. Clark findet Batman auf der Suche nach einem Nervengift, das Gotham bedroht. Viele der Erzschurken sind an dem Giftgas interessieret und liefern sich ein Schaulaufen in der Geschichte. Allerdings packen mich weder die Story noch das Artwork. Mehr als solide Superhelden-Thriller-Kost kommt dabei nicht heraus.

Die anschließende Geschichte „Heimgesucht“ von Autorin Stephanie Phillips und Zeichner Max Dunbar dreht sich um eine Antiquität, die Oswald Cobblepot gerne in Besitz hätte. Dusseligerweise ersteigert Bruce Wayne den Gegenstand aus Neugier. Das hat des Pinguins Wut zur Folge und Batman muss einschreiten. Über eine US-ausgabe ist der launige Ausflug in Gothams Historie ganz hübsch und das Artwork gefällig. Ein absolutes Highlight ist auch diese Story nicht.

Solomon Grundy rettet die Seelen

Die restlichen vier US-Ausgaben in „Dunkle Legenden“ enthalten dann sechs knackige Short Stories, die sehr gelungen sind und dann doch noch zu überzeugen wissen. Mein Favorit ist „der Schrecken aus dem Todessumpf“ von Becky Clooney und Dike Ruan. Zwei Gründe machen diese Episode herausragend. Der gepeinigte Solomon Grundy kommt in Batmans Geschichten viel zu selten vor und das Artwork ist wunderbar. Vor allem die organische Farbgebung mit den feurigen Orange und grünen Sumpftönen sorgt für eine tolle gruselige Atmosphäre und eine melancholische Stimmung. So viel dazu.

Im Vergleich zu den früheren Batman Megabänden, die die „Legends oft he Dark Knight“ hierzulande veröffentlichten, sind die „Dunklen Legenden“ eher etwas durchschnittlich ausgefallen. Wer neues, aktuelles Futter von Batman mit eigenständigen Geschichten sucht, ist mit dem kurz zuvor erschienenen herausragenden Sammelband „Batman: Schwarz und Weiß“ wesentlich besser bedient.

Comic-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Batman: Dunkle Legenden
OT: Legends oft he Dark Knight (2021) 1–8, DC Comics, 2021
Genre: Comic, Superhelden,
Autor:innen: Darrick Robertson, Becky Cloonan, et al.
Zeichner:innen: Max Dunbar, Cian Tormey, et al
Farben: Tamara Bonvillain, Matt Hollingsworth, et al.
Übersetzung: Andreas Kasprzak
ISBN: 9783741627484
Verlag: Panini Comics, Softcover, 196 Seiten
VÖ: 03.05.2022

„Batman: Dunkle Legenden“ bei Panini Comics