Nach dem großartigen Kassenerfolg der neuen Star Trek Generation legte Regisseur J. J: Abrams 2013 mit der bildgewaltigen Fortsetzung nach und setzt dabei weiterhin auf sein actionreiches Erfolgsrezept. Wer „Star Trek“ mochte wird auch „Into Darkness“ schätzen, mit der langen Tradition der „Enterprise“ hat das allerdings nicht mehr viel zu tun. Ein weiterer Bordbesuch aus dem Archiv.
Es geht gleich mitten in die Vollen: James T. Kirk (Chris Pine) hat mal wieder die Direktiven der Sternenflotte ignoriert und mischt sich aktiv in das Schicksal eines unbekannten Planeten ein. Die Crew und die Enterprise kommen zwar gerade nochmal davon, aber Ärger gibt’s trotzdem.
Während Kirk das Kommando entzogen wird und er wieder auf die Akademie geschickt werden soll, wird Spock (Zachary Quinto) auf ein anders Schiff strafversetzt. Doch dann legt ein Terroranschlag das Sternenflotten-Archiv in London in Trümmer. Der mysteriöse Urheber des Anschlags, John Harrison (Benedict Cumberbatch), flüchtet in eine Wüste auf dem Heimatplaneten der Klingonen. Woraufhin der Admiral der Flotte Kirk zurück auf die Enterprise beruft und das Schiff auf die (inoffizielle) Jagd nach dem Terroristen schickt – ohne dabei einen Krieg der Sternenflotte mit dem Klingonen anzuzetteln.
Im zwölften „Star Trek“-Abenteuer „Into Darkness“ geht es vor allem rund. Mit einer Action-Sequenz zu beginnen, um das Publikum in seinen Bann zu schlagen hat sich auch mit den Superhelden-Filmen von Marvel Comics etabliert. Auch später stehen Kirk und Spock immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens und reiben sich sowohl aneinander als an ihrem Widersacher. Dieser Grundkonflikt zwischen Beobachtung und Einmischung trägt sich durch den gesamten Film, trägt aber nicht den gesamten Film.
Wer allerdings erwartet hat, dass sich das die junge Mannschaft der Enterprise nach dem ersten Kennenlernen auf dem Weg macht, um den Weltraum zu erkunden, der wird vertröstet. Weite Stecken der Handlung finden auf der zukünftigen Erde statt und auch der Konflikt, den es zu lösen gilt hat durchaus seine Parallelen in der Gegenwart. Terroranschläge statt fremder Zivilisationen. Mehr Infos zum „Star Trek“-Universum gibt die Doku „Trek Nation“.
Für Abrams Action-Blockbuster, der in 3D mit schnellen, gelegentlich zu schnellen, Schnittfolgen aufwartet und für jede Menge Adrenalinausschüttung sorgt, ist das durchaus stimmig. Allerdings kommt auch die Handlung nicht über einen (hollywood-typischen) Actioner hinaus. Zwar werden Bezüge zur Star Trek Historie (also der Zukunft) geschickt hergestellt und Langzeitfans werden daran ihre Freude haben, aber originell ist die Story nicht geworden. Stattdessen walzt Abrahms die Trademarks vom letzten Mal aus, konzipiert die Dramatik relativ ähnlich und sorgt vor allem dafür, dass es beständig rund geht auf der Leinwand.
J.J. Abrahms inszeniert „Star Trek“ für eine neue Fangeneration mit aktualisierter Terror-Finsternis. Das hat mit dem bisherigen Roddenberry Universum und dessen Philosophie nicht mehr allzu viel zu tun. „Star Trek: Into Darkness“ ist ein unterhaltsamer aber auch typischer Blockbuster. Um es auf dem Punkt zu bringen: Zuviel Action, zu wenig Weltraum. Aber doch unterhaltsam.
Film-Wertung: (6,5 / 10)
Star Trek: Into Darkness
OT: Star Trek – Into Darkness
Genre: Science-Fiction, Abenteuer,
Länge: 132 Minuten, USA, 2013
Regie: J.J. Abrahms
Darsteller: Chris Pine, Zoe Saldana, Benedict Cumberbatch, Zachary Quinto,
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Paramount / Universal
Kinostart: 09.05.2013
DVD-& BD-VÖ: 12.09.2013