Nun geht auch bei Panini Comics das „Leviathan“-Event von DC Comics auf die Zielgerade. Die Helden, die sich zusammen mit Batman aufgemacht haben, herauszufinden wer oder was Leviathan ist, bekommen nun Gesellschaft von Superman. Also, direkt rein in die Vorstellung.
Zuvor aber der Hinweis, dass es sich um eine fortlaufende Mini-Serie handelt, daher werden die Ereignisse aus dem ersten Band hier kurz zusammengefast. Die vollständige Review findet ihr hier.
Eine mysteriöse Organisation namens Leviathan hat es geschafft, weltweit einige große Spionage- und Superhelden-Organisationen auszuschalten. Gleichzeitig sammelt Leviathan neue Verbündete. Batman war eigentlich auf der Suche nach dem verschwundenen Batgirl als er Lois Lane trifft, die als Reporterin hinter einem Coup her ist. Superman hatte noch im All zu tun, aber gegen Ende der ersten Hälfte der „Leviathan“-Story, macht er Amanda Waller ausfindig, die gerade von Leviathan bedroht zu werden scheint.
Doch wer Leviathan ist, das wissen die Detektive um Batman noch immer nicht. Die Frustration der Erfolglosigkeit macht sich breit und so langsam gehen sich Green Arrow, Plastic Man, Robin, Question und Manhunter gegenseitig auf den Senkel. Leviathan gelingt es, in der Auseinanderrsetzung mit Superman nicht nur seine Identität geheimzuhalten, sondern auch zu verschwinden, weil der Mann aus Stahl entscheiden muss, Amanda Waller zu retten, oder Leviathan zu bekämpfen.
Supermans Auftauchen gibt Batmans Detektivgruppe noch einmal eine andere Dynamik und einige Mitglieder fühlen sich in die zweite Reihe versetzt. Doch langsam wird klar, was Leviathan im Schilde führt. Das gefällt auch Thalia al Ghul nicht, die den Detektiven ihre Hilfe anbietet. Eine zweifelhafte Offerte.
Um es frei heraus zu sagen, bei mir war nach der mehrmonatigen Pause folgend auf Teil Eins ein wenig die Luft raus und so musst ich mir den Event noch einmal am Stück zu Gemüte führen. So stark der Auftaktband Stimmung macht und Spannung aufbaut, so wenig gelingt es den Abschluss diese zu halten und eine Dramatik auf die Seiten zu zaubern, die packend ist.
Das Artwork von Alex Maleev ist nach wie vor eigenständig und ein großes Plus der Event-Serie. Die farbigen Effekte mit den flächigen Hintergründen und Texturen ist vielleicht nicht jedermans Sache, aber künstlerisch ist das stringent und ausdrucksstark. Es mangelt in der zweiten Hälfte des Events ein wenig an Dynamik, was aber vor allem am fehlenden Erzähltempo liegt. Immer wieder debattieren die Helden und Detektive, selten kommt es zu Konfrontationen.
Schließlich weiß die Auflösung, also die Offenbarung der Leviathan-Identität, nur bedingt zu überzeugen. Sicher, Brian M.Bendis hat tief in der DC-Historie gewühlt und präsentiert eine ebenso überraschende wie potente Lösung. Allerdings verpufft das Aha-Erlebnis dann auch wieder, weil das Event zwar beendet ist, aber Leviathan keineswegs geschlagen.
Sollte die Organisation mit dem Willen zur Neugestaltung der Welt zukünftig im DC-Universum wieder auftauchen, so würde das „Leviathan“-Event zu einer Schlüsselstory, falls nicht, wäre es dann doch eher eine Episode in Brian M. Bendis Superman-Run als eine Detective Geschichte oder ein Batman-Abenteuer, das nachhallt.
So richtig zündet der Funke, den Brian M.Bendis und Alex Maleev im Auftakt der Event-Serie „Leviathan“ gelegt haben nicht. Zwar kommt es zu einigen überraschenden Wendungen und das Artwork ist sehenswert, aber es fehlt an Spanung und Dramatik. Die Story bleibt letztlich zu behäbig und zu unbeweglich, ganz so wie ein Leviathan sich monströs windet.
Comic-Wertung: (6 / 10)
Leviathan Band 2
Genre: Comic, Superhelden, Thriller
OT: DC‘s Event Leviathan 4 – 6, DC Comics, 2019
Autor: Brian M. Bendis
Zeichner: Alex Maleev
Farben: Alex Maleev
Übersetzung: Christian Heiss
Verlag: Panini Comics, Softcover, 84 Seiten
ISBN: 9783741616617
VÖ: 14.07.2020