Alljährlich findet an der Nordküste der hawaiianischen Insel Oahu ein besonderer Surf-Wettbewerb statt: die Triple Crown of Surfing. Big Wave Surfer kommen hier voll auf ihre Kosten. Szenekenner und Dokumentarfilmer Dana Brown hat den Hot Spot besucht und in einen Film verpackt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Dana Brown die Nordküste von Hawaii besucht, schon sein Vater, Bruce Brown, hat hier in den 1960ern die Surfer beobachtet und gefilmt. „Endless Summer“ genießt nicht nur Kultstatus, sondern ist eine Perle des Surffilms. Zusammen mit seinem Vater hat Dana auch „Endless Summer 2“ (1994) gedreht. Doch nun geht es um die Triple Crown.
Dabei nutzt „Highwater“ die Wettbewerbe eigentlich eher als Erzählrahmen, um die Gegend, das Surfen hier, die Typen und die Charaktere des Sports zu portraitieren. Doch auch das Surfen selbst kommt nicht zu kurz und es gibt wie immer einige spektakuläre Aufnahmen aus den Pipes und von den Wellenkämmen. Das allerdings hat man auch anderswo schon gesehen. Dana Browns „Highwater“ setzt häufig auf Splitscreens um die Wettkampfdynamik einzufangen. Das Surfen ist inzwischen Big Business und es ist schwer in diesem Bereich noch mit grandiosen Sportszenen herauszustechen.
Doch auch die Gemeinschaft, die sich an diesem Küstenstreifen über Jahrzehnte gebildet hat, bietet genug erzählenswertes, um einen unterhaltsamen Film über das Surfen zu drehen. Egal ob es der talentierte Nachwuchs einer alleinerziehenden Surferin ist, oder die Rivalitäten zwischen einheimischen und australischen Surfern, die sich inzwischen auch längst gelegt haben. Es mangelt nicht an Anekdoten. So wie die über den legendären Eric Haas.
Keiner kennt Eric Haas, aber jeder hat ihn schon dabei beobachtet, wie er mit und auf dem Surfboard die verrücktesten Dinge anstellt. Dabei ist die lebende Legende weder Profi noch mit der Surfszene verbandelt. Wenn Wellen da sind, kommt er mit dem Linienbus an den Strand, paddelt raus und macht ein paar abenteuerliche Stunts und fährt wieder nach Hause. So die Folklore.
Doch Surfen, gerade von extrem hohen Wellen ist alles andere als ein sicherer Sport und auch die Lifeguards können nicht verhindern, dass es immer wieder zu Unfällen mit häufig tödlichem Ausgang kommt. So wie bei Malik Joyeux, der 2005 in den Wellen der hawaiianischen Nordküste den Tod fand.
„Highwater“ ist also weniger die ganz große Filmsensation über die Surfszene als ein liebevolles Portrait eines ganz besonderen Ortes und seiner surfverrückten Besucher und Bewohner. An die filmische Klasse von „Endless Summer“ oder auch Dana Browns „Step into the Liquid“ reicht „Highwater“ nicht heran, sehenswert ist „Highwater“ für Surfer dennoch allemal.
Film-Wertung: 
(6 / 10)
Highwater
OT: Highwater
Genre: Doku, Sport,
Länge: 90 Minuten, USA, 2009
Regie: Dana Brown
Mitwirkende: Robbie Page, David Sanderson, Kelly Slater,
FSK: ab 6 Jahren
Vertrieb: Senator Home Entertainment / Wild Bunch (über Leonine)
DVD-VÖ: 13.07.2012
