Die heldenhafte Amazone aus dem DC Superhelden-Universum, Wonder Woman, bekommt es im neuen Sammelband 5, der nun bei Panini Comics erschienen ist, mit einem wahren Göttersterben zu tun. Das hat vor allem damit zu tun, dass Grail, die Tochter von Darkseid ihren Vater wieder mächtig machen will. Der actiongeladene Storybogen von Autor James Robinson ist in sich abgeschlossen und ist daher auch für neue Leser bestens geeignet.
Diana Prince ist einigermaßen überrascht, als ihr ein Anwalt unterbreitet, dass Herkules, der anonym unter den Menschen gelebt hat, gestorben ist und Diana einen Brief hinterlassen hat, in dem die Identität eines Zwillingsbruders enthüllt wird. Doch für allzu große Wiedersehensfreude hat Wonder Woman eigentlich keine Zeit, denn irgendjemand bringt systematisch alte griechische Götter und Halbgötter um, die noch auf Erden wandeln.
Wie sich herausstellt ist Darkseid, der bösartige Herrscher der Höllenwelt Apokolips, zwar besiegt, aber würde als Baby wiedergeboren. Nun versucht seine Tochter Grail ihrem Vater dadurch zu neuer Kraft und übernatürlichem Altern zu verhelfen, dass sie die Kraft des Gottvaters Zeus anzapft. Dazu spürt Grail Zeus nachkommen auf, die auf der Erde unterwegs sind und entzieht ihnen ihre Lebenskraft. Und nachdem Herkules im Kampf besiegt wurde, ist auch Wonder Woman in Gefahr. Schließlich ist sie wie ihr Zwillingsbruder Jason ein Kind von Zeus. Aber die Listenreiche Grail hat ihre Pläne von langer Hand geschmiedet und sich heimliche Vebündete gesucht.
Nachdem sein Autorenvorgänger Greg Rucka „Wonder Woman“ zum Auftakt der „Rebirth“-Serie erst einmal durch eine psychologische Krise und einen Anflug von Wahnsinn geschickt hatte, besinnt sich Autor James Robinson, der die Serie nun weiterführt auf klassische heldenhafte Actiongeschichten. Sein Storybogen „Kinder der Götter“ erstreckt sich über sieben US-Ausgaben, wovon zwei die jeweiligen Stories von Dianas Bruder Jason und ihrer Gegnerin Grail genauer durchleuchten.
Soviel Action muss selbstverständlich auch kompetent in Szene gesetzt werden und das Artwork in „Kinder der Götter“ hat gleich vier Zeichner und neun Tuschezeichner aufzubieten, die die turbulente Story umsetzen. Die optische Einheit der Geschichte wird dann durch die dynamische Farbgebung von Romulo Fajardo Jr. hergestellt, der die gesamte Geschichte in bunte Bilderchen umsetzt. Optisch ist „Wonder Woman“ wie bisher überhaupt in der gesamten „Rebirth“-Serie“ ein echter Knaller.
Bei der Geschichte selbst, sind mit persönlich zu viele Zeitversätze enthalten, um Spannung aufzubauen und ich mag es lieber, wenn sich die Superhelden auch mit diesseitigen Problemen herumschlagen müssen. Darkseid ist als Bösewicht im Kindesalter zugleich absurd und furchterregend. James Robinson, der vor allem für seine Arbeit an „Justice League of America“ und die „Erfindung“ von „Starman“ (Gemeinsam mit Tony Harris) bekannt ist, schlägt einen anderen, ebenfalls stimmigen und fesselnden Weg ein, seine Story zu erzählen.
Einerseits werden Ereignisse eingeschoben, oder berichtet, die in der Vergangenheit liegen, was zu einer Informationsdosierung führt und dazu, die Spannung hoch zu halten. Andererseits verfrachtet Robinson die antiken Gottheiten in unsere moderne Welt. Das funktioniert bei „Wonder Woman“ ja aus Prinzip ganz wunderbar, aber es muss ja nicht gleich der gesamte Olymp sein, der auf die Erde herabfährt, weil sich eine neue düstere Gottheit erhebt.
In Wonder Woman Sammelband 5 „Kinder der Götter“ entwickelt Autor James Robinson eine Geschichte, die gekonnt und turbulent mit alten und neuen Göttern spielt und sich figurentechnisch stark am Olymp der alten Helenen bedient. So gesehen auch ein Heimspiel für die Amazone Diana alias Wonder Woman.
Comic-Wertung: (7 / 10)
Wonder Woman 5: Kinder der Götter
OT: Wonder Woman (2016) 31 – 37
Genre: Comic, Superhelden,
Autor: James Robinson
Zeichner: Sergio Fernandesz Davila, Emanuela Lupaccino, et al.
Farben: Romulo Fajardo jr.
Übersetzung: Ralph Kruhm
Verlag: Panini Comics, Softcover, 164 Seiten
VÖ: 10.07.2018