Von wegen „Unknown Stuntman“: Mit dem Baller-Actioner „John Wick“ mit legten Chad Stahelski und David Leitch beide gefragt Actiondouble für Stars, wenn es ans Eingemachte geht, im Jahr 2015 als Regisseure ein extrem erfolgreichen Thriller ab. Vielleicht hat der Kontakt aus alten Matrix“-zeiten geholfen, Keanu Reeves für die Titelrolle zu gewinnen. Ganz egal: „Hohn Wick“ is back. Und ballert wild um sich.
Auch Keanu reeves feiert mit der Rolle des John Wick ein furioses Leinwandcomeback. Dabei ist mir gerade aufgefallen, dass ich den stylischen Actioner seinerzeit gar nicht auf diesen Seiten vorgestellt habe. Sollte ich mal nachholen. Wie auch immer: Der Erfolg gibt einem immer recht und so wird aus „John Wick“ eine Trilogie. Autor Derek Kolsted sorgt erneut für die Story und Chad Stahelski führt zielsicher Regie.
Ich erinnere euch: Im ersten Teil war John Wick (Keanu Reeves), einem ehemaligen Killer mit dem legendärem Ruf, der Boogeyman höchstpersönlich zu sein, auf brutale Weise das geliebte Auto gestohlen worden. Dusselig, dass der Pensionär gerade seine Frau verloren hatte. Nun will Wick das Auto wieder und beginnt einen Rachefeldzug gegen die russische Mafia, denn die will den Dieb, den Sohn des Bosses, nicht einfach so herausrücken.
Aber seinen geliebten Vintage-Mustang hat John Wick damit noch immer nicht zurück. Den holt er sich auf furiose Weise zu Beginn von „John Wick 2“. Damit sollte wieder Ruhe einkehren in Wicks Leben, doch weit gefehlt, so ein Comeback am alten Arbeitsplatz weckt Begehrlichkeiten. Auftritt Mafiasprößling Santino Marchesi (Riccardo Scarmatio). Der fordert von John Wick eine alte Blutschuld ein, der sich der Killer nicht entziehen kann, schließlich herrschen in diesem Gangster-Paralleluniversum strikte Regeln. Der Auftrag erscheint einmal mehr undurchführbar: Wick soll Marchesis Schwester Gianna (Claudia Gerini) killen, die demnächst zum Familienoberhaupt aufsteigt.
Notgedrungen begibt sich Wick nach Rom, wo er auf die komfortablen Dienste der Continental-Hotelkette setzen kann und macht sich zielstrebig ans Werk. Doch John Wick lässt sich ungerne in die Ecke drängen und hat es auch auf seinen ungebetene Auftraggeber abgesehen.
Das zweite Kapitel der „John Wick“-Saga fährt haufenweise Action-Schauwerte auf, die allerdings nicht kaschieren können (schon gar nicht sollen), dass es in der Fortsetzung einfach nur viel mehr von dem gibt, was es schon im ersten Teil zu sehen gab. Das hat, ebenso wie die direkte zeitliche Anknüpfung seinerzeit auch bei dem Horror-Klassiker „Halloweeen 2“ funktioniert, im Falle „John Wicks“ aber nur mit empfindlichen Abstrichen.
Denn leider ist das Leinwandgeschehen nicht mehr halb so unterhaltsam, schließlich ist der „Überraschungseffekte“ inzwischen flöten. Daneben wird auch die durchgestylte Gangster-Parallelwelt in ihrer Mythologie und ihrer Ikonografie weiter ausgebaut, doch viele verkommt dabei zur simplen, substanzlosen Attitüde. Einiges hingegen ist ganz gelungen, so etwa das Wiedersehen mit Laurence Fishburne als Anführer einer Gang, die sich als Obdachlose tarnen. Den lustigsten Auftritt in John Wick, der sich als Film dieses Mal ein wenig zu ernst nimmt, hat Italiens Altstar Franco Nero, der als Continental-Manager in Rom befürchtet, Wicks auftreten könnte dem Heiligen Vater, dem Papst gelten.
Ansonsten mehr von dieser geradlinigen Balleraction, diesem Kugelballett, dass mit zielgenauer Treffsicherheit auf Kopfschüsse aus ist, weil die Kugelsicheren Westen und Maßanzuge, sonst keine letalen Treffer zulassen. Das ist in sich alles Schlüssig und auch extrem Temporeich vor finster-opulenter Kulisse in Szene gesetzt, aber eben auch schon gesehen, ohne dass sich der Charakter des John Wick in irgendeiner Weise entwickeln würde.
Letztlich basiert dieses kriminelle Subuniversum auf strikten Regeln, die den Umgang der menschlichen Waffen sowie kleinen und großen Gauner untereinander am Laufen hält und alles global miteinander vernetzt. In dieser cineastischen Tatsache liegt dann auch wieder ein Hoffnungschimmer für das abschließende Kapitel in der Geschichte des John Wick, dem es nicht zu gelngen scheinnt, ein zweites Mal aus seiner mörderischen Umwelt zu entkommen.
Wem nach dem ersten Teil des extrem hartgekochten Actioners „John Wick“ noch nicht genug Blei um die Ohren geflogen ist, der wird sich bestens unterhalten fühlen. Mir war das für eine gelungene Fortsetzung bei allen schauwerten schlicht zu wenig.
Film-Wertung: (5 / 10)
John Wick: Kapitel 2
OT: John Wick: Chapter Two
Genre: Action, Krimi, Thriller,
Länge: 122 Minuten, USA, 2017
Regie: Chad Stahelski
Drehbuch: Derek Kolstad
Darsteller: Keanu Reeves, Claudia Gerini, Ian McShane, Common, Laurence Fishburne, Riccardo Scarmatio
FSK: Keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Concorde
Kinostart: 16.02.2017