Das Erbe des großen Marvel-Superhelden Wolverine verteilt sich auf eine neu formierte Truppe, die „Wolverines“. Hier treffen alte Weggefährten auf Waffe X-Experimente und versuchen ihr Schicksal selbst in die Hand zunehmen. Im „Wolverines Megaband 1 : Teufelskreis“ tritt die Truppe erstmals gemeinsam in Aktion. Wer weiß, wie lange die Allianz Bestand hat.
Nach den über zwei Bände verteilten Vorgeschichten (2Der Tod von Wolverine“: Requiem 1 und Requiem 2) für das neue Marvel-Team aus dem Dunstreis des verstorbenen X-Men Wolverine schickt Marvel beziehungsweise Panini nun endlich geneinsam ins Rennen, wobei offen bleibt, wer hier tatsächlich mit offenen Karten spielt. Wie sich das Team zusammen setzt könnt ihr in der Vorgeschichte nachlesen. Zumindest Mystique scheint ihre ganz eigene Agenda zu haben, während Ogun sich zumindest bemüht, das Schicksal der lebenden Waffe-X-Experimente zum Besseren zuwenden.
In Grunde geht es in den ersten zehn Ausgaben der neuen Serie darum, die sterblichen Überreste von Wolverine in die Finger zu bekommen. Das klappt allerdings überhaupt nicht, denn der Leichnam wird in Paradise, ebenjener hochgesicherten und geheimen Forschungseinheit der Zukunftsgruppe AG aufbewahrt, aus den Ogun und seine Weggefährten nur knapp geflüchtet sind.
Zudem hat es auch das kriminelle Genie Sinister auf Logans Leiche abgesehen und so treffen die Wolverines in Paradise auf die Wrecking Crew in Diensten von Sinister. Wolverines sterbliche Überreste sind erst mal futsch und Daken wird schwer verletzt. Aber es tauchen auch neue Charaktere auf, wie die die Einbruchsexpertin Fantomelle, die ebenfalls aus Doktor Cornelius‘ Werkstatt stammt und sich mit ihrem tierischen Begleiter Culpepper darauf spezialisiert hat, Superhelden-Devotionalien zu stibitzen und meistbietend zu verkaufen.
Außerdem stattet Logans alter Kumpel Fang der Erde einen Besuch ab, um mit Wolverine dessen Geburtstag zu feiern. Jetzt müssen die Wolverines einerseits beweisen, dass nicht sie Logan getötet haben, andererseits für die Unterhaltung von Fang sorgen – und der hat recht spezielle Vorstellungen vom Feiern.
Wie schon im Vorgängerband „Requiem 2“ ist auch in „Wolverines: Teufelskreis“ die stilistische Bandbreite des Artworks sehr hoch. Einiges gefällt, anders nicht so, aber solide und mit viel Abenteur und Action sind die Stories in jedem Fall umgesetzt. Eventuell mag das auch daran liegen, dass die Serie in den USA wöchentlich erscheint, da muss es dann schon mal schnell gehen. Die beiden Autoren Ray Fawkes und Charles Soule haben sich die Arbeit geteilt und sorgen abwechselnd für das Vorantreiben der Geschichte. Charles Soule bestreitet die erste US-Ausgabe, Fawkes die zweite.
Das neue Team der Wolverines hat seine Qualitäten und auch genügend Potential, das es zu zwischenmenschlichen Problemen und Allianzen kommt, was die Suche nach Logans Leiche etwas interessanter macht. Allerdings überzeugen nicht alle Episoden gleichermaßen und einige Handlungswendungen sind ein bisschen absehbar ausgefallen. Die Serie ist aber mit dem kommenden Megaband, derEnde Januar 2016 erscheint, nach 20 US-Ausgaben auch schon wieder abgeschlossen.
Wer sich bislang mit dem Requiem zu Wolverine gut unterhalten fühlte, der wird auch im Wolverines Megaband 1 „Teuelskreis“ gut bedient. Die Serie hat viel Potential, aber bisher entfaltet sich das Ganze noch nicht zur vollen Blüte. Für einen Toptitel ist das allerdings noch nicht genug.
Comic-Wertung: (6 / 10)
Wolverines Megaband 1: Teufelskreis
OT: Wolverines 1 – 10, Marvel Comics, 2015
Genre: Superhelden
Autoren: Charles Soule, Ray Fawkes
Zeichner: Nick Bradshaw, Juan Doe, Jonathan Marks, Kris Anka, Allison Borges, et al.
Übersetzung: Jürgen Petz
Verlag: Panini Comics, Softcover, 220 Seiten
VÖ: 17.11.2015