Die Totenmesse für Wolverine ist noch nicht gelesen! Und im zweiten Teil von „Der Tod von Wolverine: Requiem“ gibt es einige sehr persönliche Abschiede und Andenken an den großen X-Man zu genießen. Was sich im Teil 1 des „Requiems“ bereits andeutete, wird hier aus anderer Perspektive weitergeführt und bildet die insgesamt Vorgeschichte zu dem „Wolverines“-Megaband, der demnächst auch bei Panini Comics erscheint. Soviel sei schon mal verraten: die Autoren lassen sich mächtig viel Spielraum offen und die stilistische Vielfalt in „Requiem 2“ sollte für ale Fans etwas bieten.
Wolverines Klon Laura Kinney alias X-23 findet sich in Gefangenschaft mit Sabbertooth, Mystique und Daken, Wolverines Sohn, wieder. Keiner der Gefangenen hat eine Ahnung, was hier überhaupt abgeht. Als sich dann noch Lady Deathstrike dazugesellt, ist der illustre Käfig gefüllt und ein mysteriöser Typ mit einer roten Maske (Lesern von „Requiem 1“ sollte der Kerl bekannt vorkommen) zeigt sich als Gefängniswärter. Er offenbart den Anwesenden, dass Doktor Abraham Cornelius sie mit vier Codewörtern programmiert hat, die sie außer Gefecht setzten und sogar töten können. Doch der unbekannte bietet seinen Gefangenen einen Deal an.
Soweit die storymäßige Klammer der sieben US-Ausgaben von „The Logan Legacy“. Denn jeder der fünf Gefangenen erinnert sich noch einmal an sein Verhältnis zu Wolverine und die Reaktion auf dessen Tod. Und hier beginnt ein stilistisches Schaulaufen, für die Autoren und Künstler der Einzelepisoden, denn alle sind in sehr unterschiedlichem, jeweils sehr gelungenem Artwork gehalten und wissen auch als Geschichten zu überzeugen: Sabertooth hadert mit dem Verlust seiner Nemesis und verdingt sich als Söldner in Somalia, Lady Dearthstrike bewahrt eine traditionsreiches Schwert davor als Trophäe zu enden und Daken setzt der Versteigerung von Wolverine-Teilen in Madripoor ein Ende.
Am Ende von „The Logan Legacy“, also von „Requiem 2“, sind alle Zeichen auf Anfang gestellt und die Figurenkonstellation für eine neue, wilde Supergruppe ist gelegt, die neben der puren Notwendigkeit zu überleben vor allem die Komponente „Waffe X Projekt“ eint. Im Megaband „Wolverines“ gehen die Kollegen dann gemeinsam zu Werke und die Serie verspricht turbulent zu werden.
Der zweite Band „Der Tod Von Wolverine : Requiem“ ist insgesamt deutlich überzeugender als der Vorgänger, rückt diesen aber auch in einen größeren Zusammenhang. Die Autoren sammeln einige lose Fäden auf, um die Basis für ein erstaunliches neues Superhelden-Team zu legen. Man darf gespannt sein, wie das weitergeht, oder sich einfach nur an den wirklich abwechslungsreichen Geschichten freuen.
Comic-Wertung: (7 / 10)
Der Tod von Wolverine: Requiem 2
OT: The Death of Wolverine: The Logan Legacy 1-7, Marvel Comics, 2014-15
Autoren: Charles Soule, Tim Seeley, Kyle Higgins, Marguerite Bennet, Ray Fawkes, James Tynion IV,
Zeichner: Ollie Nome, Ariela Kristantina, Jonathan Marks, Juan Doe, Elia Bonetti, Andy Clarke, Peter Nguyen
Übersetzung: Jürgen Petz
Verlag: Panini Comics, Softcover, 156 Seiten
VÖ: 27.10.2015
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