Kino-Quickie: Istanbul United

istanbul-united-vorschauWie politisch ist der Fußball-Fan?

Doku über die Fußballfans bei den Protesten in der Türkei

Kinostart: 18.09.2014

istanbul-united-poster2013 wurde auf dem Taksim-Platz in Istanbul protestiert und schnell weitete sich die Bewegung in der Türkei als Anti-Regierungsprotest aus. An den Gezi-Protesten haben sich auch die verfeindeten Fußballfans der drei Club Fenerbahce, Besiktas und Galatasaray beteiligt. Das lief untereinander scheinbar auch recht friedlich ab, was allerdings von der Aktion Istanbul United bleibt, muss der Ligaalltag zeigen. Erstaunlich ist es schon wie selbstverständlich sich die Ultras bei den politischen Protesten in johlende Stadionpositur werfen und gegen die Staatsmacht marschieren. Fraglich bleibt bei der durch Crowd Funding ermöglichten Doku allerdings, wieviel politisches Bewusstsein da überhaupt im Spiel ist? Insgesamt wirkt die Doku reportageartig und auch etwas konstruiert, von dem Zusammenhalt der Fußballfans ist wenig zu merken. Man merkt dem Film an, dass die Filmmacher ihr Thema erst vor Ort gefunden haben, auch wenn einige Passagen durchaus aufwühlend sind.

Die Frage bleibt, wer sich das ansehen soll? Viel Stadionfolklore und nebeneinandergestellte Portraits von Fangruppen, zum Inhalt der Proteste gibt es wenig Hintergrund.

Film-Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

Genre: Dokumentarfilm, Fußball, Proteste, Länge: 84 Minuten, Regie: Farid Eslan, Oliver Waldbauer, Mitwirkende: Can Atalay, Cahit Binici, Ayan Güner, FSK: ab 12 Jahren, Vertrieb: Port-au-Prince