Sons of Anarchy: Der Comic

SONSOFANARCHY1-vorschauDemnächst geht im deutschen TV die fünfte Staffel der Erfolgsserie „Sons of Anarchy“ auf Sendung. In den USA ist man freilich schon weiter. Das ist insofern interessant, weil die Handlung des Comics, eine Originalgeschichte, zu dieser Zeit angesiedelt ist. Wer die Story rund um Tig, den Sergeant of Arms der „SoA“ also streng chronologisch und spoilerfrei genießen will, sollte vielleicht noch ein paar Wochen warten. Und: Auch im Comic geht es recht derbe und nicht immer jugendfrei zu.

In Los Angeles hat die junge Kendra, Tochter des ehemaligen SoA-Members Herman Kozik ein ziemliches Problem. Sie arbeitet zwar selbst in der Sexbranche, aber zufällig hat sie mitbekommen, dass bei der Filmproduktion auch Jugendliche missbraucht werden. Kendra erinnert sich daran, dass sie in Charming auf die Hilfe der Biker rechnen kann. Die sind zwar alles andere als begeistert, aber wissen um ihre Verantwortung. Gerade Tig, der nach dem Tod seiner Tochter durch ein ziemliches Tief watet, fühlt sich mehr als nur verpflichtet. Jetzt gilt es, Kendra wohlbehalten zu ihrer Mutter nach Tacoma im Bundesstaat Washington zu bringen. Das wäre auch schon gefährlich genug, wenn der Boss der Pornobuzze nicht für die Chinesenmafia arbeiten würde, mit der sich selbst gestandene Biker wie „SAMCRO“ (Sons of Anarchy Motorcycle Club Redwood Original) ungerne anlegen.

Autor Christopher Golden ist ein Routinier und hat schon diverse Adaptionen zu Serien und Games abgeliefert („Buffy“, „Star Trek“) und auch mit den ersten sechs US-Ausgaben der „Sons of Anarchy“ trifft er den richtigen Ton und wird Serienfans ebenso begeistern wie Neuleser. Denn Vorwissen ist für den Comic eigentlich nicht wichtig, man kommt auch so gut in die Geschichte rein. Eine Originalstory zu erzählen und dabei ein wichtiges Clubmitglied in den Mittelpunkt zu stellen, statt den Focus auf Club-Präsidenten Jax Teller zu legen, entpuppt sich als weise Entscheidung. Auch so kommt da Milieu und die dramatische Qualität der Serie zum Ausdruck.

Auch der argentinische Zeichner Damian Couceiro und Kolorist Stephen Downer machen einen soliden Job. Die Optik ist finster und an Gewalt wird nicht eben gespart, ohne allerdings nochmal extra draufzuhalten. Toughe Unterhaltung also und auch wenn mir persönlich gerade die Actionsequenzen etwas zu eckig und zu statisch sind, weiß die Serie zu überzeugen. Man kann sich selbstredend grundsätzlich fragen, ob man nun jeden Zipfel eines erfolgreichen Franchise tatsächlich braucht, aber Fan-Abzocke ist der im Original bei 20th Century Fox und den Boom Studios erschienene Titel keineswegs.

Auch als Comic machen die Biker der „Sons of Anarchy“ eine gute Figur. Autor Christopher Golden erzählt seine Originalgeschichte, in die man leicht den Einstieg findet, so, dass Neuleser und Fans der TV-Serie gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.

Comic-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

SONSOFANARCHY1_Softcover_233Sons of Anarchy – Das Gesetz der Straße
OT: Sons of Anarchy 1-6, 20th Century Fox, boom Studios,2012,2013
Autor: Christopher Golden
Zeichner: Damian Couceiro
Farben: Stephen Downer
Übersetzung: Bluna Williams
Verlag: Panini Comics, Softcover, 148 Seiten
VÖ: 16.08.2014

Sons Of Anachy bei Panini

Leseprobe bei Mycomic.de